Virtueller Vortrag über Rabbiner Samson Wertheimer
Am Dienstag, 10. Dezember, 18 Uhr veranstaltet der Altertumsverein zusammen mit dem Verein der SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz eine Hybridveranstaltung:
Dr. Mirjam Thulin: Von Worms nach Wien: Der kaiserliche Hoffaktor und Rabbiner Samson Wertheimer (1658-1724).
Im Jahr 1684 kam Samson Wertheimer aus Worms nach Wien und wurde 1703 vom Kaiser zu dessen „Ober-Hoffactor“ ernannt. Wertheimers Ernennung bildet den Auftakt für eine wechselvolle jüdische Familiengeschichte und bietet einen spannenden Einblick in die europäische Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in der Frühen Neuzeit. Seine Verbindungen zu Worms blieben zeitlebens eng und stehen im Mittelpunkt des Vortrags.
Der Vortrag findet im Haus zur Sonne, Synagogenplatz 2, 67547 Worms, in hybrider Form statt: Die Anwesenden sind mit der Referentin über Bildschirm verbunden.
Wir bitten um Anmeldung per E-Mail unter: laura.karnasch@schumstaedte.de – Eine Anmeldung über den Altertumsverein ist nicht möglich!
Wer möchte, kann den Vortrag auch zu Hause virtuell verfolgen. Der Zugangslink wird den Teilnehmenden nach Anmeldeschluss per E-Mail zugeschickt.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Band 39 des „Wormsgau“ wird am 5. Dezember in der Stadtbibliothek vorgestellt
Im Herbst 2024 erschient ein neuer Band der vom Stadtarchiv gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms e.V. herausgegebenen Wissenschaftlichen Zeitschrift „Der Wormsgau“. Der 256 Seiten und damit deutlich mehr als sonst umfassende, reich bebilderte Band bietet ein Dutzend Aufsätze. Auch Band 39 wurde, wie die Jahrgänge seit 2014, in bewährter und qualitätvoller Weise von der Wernerschen Verlagsgesellschaft gestaltet und betreut.
Die Spannweite reicht chronologisch von der Zeit der Völkerwanderung über die Bedeutung Karls des Großen für Worms bis in das 20. Jahrhundert und umfasst auch wieder Beiträge zu Fragen der Bauforschung im UNESCO-Welterbe SchUM. Dazu kommen Buchbesprechungen, der Jahresbericht des Altertumsvereins und ein Überblick über Worms-bezogene Neuerscheinungen der letzten Jahre.
Der Band gewährt auch im zu Ende gehenden Jahr 2024 intensive Einblicke in die Vielfalt laufender wissenschaftlicher Forschungen zu Fragen der Wormser und regionalen Geschichte und versteht sich als Aushängeschild für das wissenschaftliche Arbeiten für Stadt und Umland.
Der Band wird am Do 05.12.2024 (18.30 Uhr) im Beisein von Oberbürgermeister Adolf Kessel in der Stadtbibliothek (1. OG) der Öffentlichkeit vorgestellt und an die Vereinsmitglieder ausgegeben.
Der Wormsgau 39, 2024
Ronald Knöchlein, Altbekannt – aber in neuem Licht. Zu einem Fund der Völkerwanderungszeit des Wormser Museums im Andreasstift
Matthias Becher, Civitas publica. Worms als politischer Hauptort Karls des Großen bis zum Brand der Königspfalz im Winter 790/91
Rilind Rafuni, Eide – Pfründen – Statuten. Aspekte des Konfliktes zwischen dem Kollegiatstift St. Cyriakus zu Neuhausen und der Universität Heidelberg im Übergang vom 14. auf das 15. Jahrhundert
Hans Gerd Dormagen, Wilhelm von Efferen, Bischof von Worms (1604–1616) in schwieriger Zeit
Oskar Koch, Die Pfarrer- und Kantorenfamilie Stolzenberg/Braun. Ein Beitrag zur Wormser Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts
Margit Rinker-Olbrisch, Neuer Zugang im Stadtarchiv Worms – Schriftgut aus der Provenienz der Familien Möllinger und Finger in Pfeddersheim mit Blick auf ergänzende Möllinger-Überlieferungen
Ferdinand Werner/Reinhard Dietrich, Karl Hofmann – nicht nur in Worms
Reinhard Dietrich, Der Dackel am Dom
Gundula Werger, Sigmund und seine Brüder. Über den Wormser Juden Sigmund Resch und dessen Herkunftsfamilie
Hartmut Ritzheimer, „Keinen einzigen Pfennig davon erhielten wir jemals“. Die Arisierung der Privatklinik Dr. Greif, später Ev. Krankenhaus Hochstift Worms
Marzena Kessler, Die Baugeschichte der Mikwe in Worms. Erste Ergebnisse einer bauhistorischen Untersuchung (2022-2024)
Gerold Bönnen/ Heribert Feldhaus, Eine ‚zweite‘ Wormser Mikwe: Fakten, Fragen und Überlegungen zu einem Fund 1930/31
Rezensionen, Worms-Bibliographie 2022-2024, Bericht des Altertumsvereins für 2023/24
Neue Forschungen zum Jüdischen Worms – Zwei Vorträge im Raschi-Haus
Das Raschi-Haus mit seiner Verbindung von Jüdischem Museum, Stadtarchiv und Unterer Denkmalschutzbehörde ist der Ort laufender Forschungen zu ganz unterschiedlichen Fragen und Themenfeldern der reichen jüdischen Geschichte in der UNESCO-Welterbestätte Worms.
Zwei Vorträge im Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6) geben in den kommenden Wochen Einblicke in neue Erkenntnisse zu Fragen der Bauforschung im Judenviertel und der NS-Vergangenheit einer bekannten Wormser Institution. Beide Veranstaltungen richten sich an eine breitere interessierte Öffentlichkeit, die Vorträge erscheinen Ende 2024 in dem vom Altertumsverein Worms und dem Stadtarchiv gemeinsam herausgegebenen Band 39 der Zeitschrift ‘Der Wormsgau’ im Druck.
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich, Fragen und Diskussionen sind erwünscht!
Donnerstag 24.10.2024, 18 Uhr
Dr. Heribert Feldhaus/Dr. Gerold Bönnen: Eine ‚zweite‘ Wormser Mikwe: Fakten, Fragen und Überlegungen zu einem Fund 1930/31
Der Vortrag beleuchtet aus dem Blick von Schriftquellen und Erkenntnissen der Bauforschung ein vergessenes Denkmal im Bereich der Hinteren Judengasse. Es gilt ein bislang fast völlig unbekanntes zweites Ritualbad neben der mittelalterlichen Anlage wiederzuentdecken.
Donnerstag, 07.11.2024, 18 Uhr
Hartmut Ritzheimer, „Keinen einzigen Pfennig davon erhielten wir jemals“. Die Arisierung der Privatklinik Dr. Greif, später Ev. Krankenhaus Hochstift Worms
Hartmut Ritzheimer hat die unbekannte Vorgeschichte des inzwischen ehemaligen Ev. Krankenhauses Hochstift als vor 1933 bestehende jüdische Privatklinik ebenso untersucht wie das bislang nicht aufgearbeitete, bewegende Schicksal der in ihr tätigen Ärzte und ihrer Familien nach ihrer erzwungenen Emigration.
Mitgliederbrief September 2024
Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,
mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Winterhalbjahr 2024/25 informieren. – Sie alle sind wie immer ganz herzlich eingeladen!
Außerdem bitten wir Sie um Beachtung der Mitteilung über die Änderung des Mitgliederbeitrags ab 2025 am Ende des Briefes.
Vorträge:
Freitag, 18.10.2024, 19 Uhr, Haus am Dom:
Prof. Dr. H. Bernhard, Speyer:
Worms und sein Umland in spätrömischer Zeit
Worms und sein Umland in römischer Zeit weist im Vergleich zu den benachbarten Römerstädten eigentlich einen überdurchschnittlich guten Forschungsstand auf.
Die Publikation der großen antiken Gräberfelder von Worms stellte ein großes Quellenmaterial zur Verfügung, ebenso wie Funde und Befunde aus wichtigen neueren Grabungen in der Römerstadt. Deren Auswertung ist noch lange nicht abgeschlossen. Auch sind wesentliche Fragen zur spätantiken Topografie von Borbetomagus-Vangiones-Wormatia noch strittig bzw. ungeklärt.
Das westliche Siedlungsumland ist noch weitgehend unerforscht. Das System der ländlichen Besiedlung mit Gutshöfen (villae rusticae) entlang von Isenach, Eckbach, Kinderbach, Pfrimm oder Seebach ist erst in Ansätzen erkennbar.
In der Diskussion um den Übergang der Spätantike zum Frühmittelalter ist der Wormser Raum von überregionaler Bedeutung. Der Zeitpunkt, zu dem die spätantike römische Siedlungsstruktur in Stadt und Land endet, wird weiterhin kontrovers behandelt. Daten wie 380, 406, 413 oder 455 n. Chr. werden immer wieder diskutiert. Die Lokalisierung des „ersten burgundischen Königreiches“ zwischen 413 und 436 n. Chr. ist immer noch ein strittiges Thema.
Ebenso ist die darauffolgende alamannische Siedlungsphase bis gegen 500 und die dann einsetzende „fränkischen Landnahme“ ein weiteres Diskussionsfeld.
Der Vortrag stellt zu den offenen Fragen einige Lösungsmöglichkeiten zur Diskussion.
Freitag, 22.11.2024, 19 Uhr, Haus am Dom:
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Heidelberg:
1024 – Konrad II. wird König
Fast genau auf den Tag vor 1000 Jahren wurde Konrad II. in Mainz gekrönt und so geht es diesmal um den König selbst und seine schicksalshafte Wahl.
Die Krönung Konrads II. im September 1024 in Mainz brachte eine neue Familie auf den Thron und verschob die Schwerpunkte im mittelalterlichen Reich.
Die vorherigen Kaiser waren aus Sachsen und Bayern gekommen. Jetzt fiel die Herrschaft wieder an die Franken zurück. Die Väter der Salier stammten aus dem heutigen Land Rheinland-Pfalz. Gisela, die neue Königin, wurde wegen ihrer Abstammung von Karl dem Großen gerühmt. Fortan rückte das Land am Rhein ins Zentrum der Macht.
Bis heute verbinden sich allerlei Rätsel mit Konrads Wahlort Kamba und mit seiner Krönungskirche in Mainz. Der Vortrag zeigt Lösungswege auf. Er fragt auch, was uns eine Königskrönung vor tausend Jahren im Mainzer Dom heute noch zu sagen hat.
Freitag, 10.1.2025, 19 Uhr, Haus am Dom
Dr. Hermann Schefers, Lorsch:
Das Lorscher Arzneibuch
Um 795 wird es gewesen sein, dass ein uns unbekannter Mönch in Lorsch seinen Gänsekiel in sein Tintenhorn tauchte und dann auf sorgsam vorbereitem Pergament die ersten Worte zu einem Text setzte, der heute zum Weltdokumentenerbe der UNESCO gehört: dem Lorscher Arzneibuch. Für viele ist dies, nach vielen überlieferungslosen Jahrhunderten, der Anfang der Wissenschaftswerdung der Medizin im nachantiken Abendland, für andere eine sprudelnde Quelle zur Pflanzenheilkunde, zur Mönchsmedizin, aber auch zur Volksmedizin. Antikes und Zeitgenössischen durchwirken dieses Buch, das seit knapp über tausend Jahren in Bamberg aufbewahrt wird.
Der Referent, Leiter der UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch, wird über diese Handschrift und ihre herausragende Bedeutung im Zusammenhang mit der karolingischen Bildungsreform berichten.
Freitag, 14.02.2025, 19 Uhr, Haus am Dom:
Prof. Dr. Gerrit Jasper Schenk, Darmstadt:
Keine neue Meistererzählung! – Beobachtungen zu zentralen Anliegen der ‚Bauern‘ und dem ,Großen Bauernkrieg‘ zwischen Pfälzer Wald und Odenwald 1524/25
Der sogenannte „Große Bauernkrieg“ in den Jahren von 1524 bis 1526 wurde schon von den Zeitgenossen als ein großes Ereignis, aber kontrovers beurteilt. Bis heute kursieren viele „Meistererzählungen“ über die Ereigniskette, von marxistischen Lesarten als Klassenkampf bis zu Interpretationen als tragisch gescheiterte Bewegung des „gemeinen Mannes“ gegen Adel, Kirche und Klerus. Im Vortrag werden, regional ausgehend vom blutigen Ende der Bewegung in der Schlacht bei Pfeddersheim am 23./24. Juni 1525 und dem Gedenken an dieses Ereignis, einige dieser Meistererzählungen kritisch beleuchtet. Welche Anliegen hatten die Aufständischen überhaupt, wo liegen verbindende Gründe für die Ereigniskette? Dafür wird eine Interpretation der Geschehnisse in der Region (Pfalz, Rheinhessen, Odenwald) vorgeschlagen, ohne damit jedoch eine neue „Meistererzählung“ verbinden zu wollen.
Freitag, 14.03.2025, 19 Uhr, Haus am Dom:
Dr. Birgit Kynast, Mainz:
Burchard von Worms und das Recht seiner Zeit
Burchard von Worms wurde um 965 im heutigen nördlichen Hessen geboren. Für Burchards Aufstieg zum Bischof von Worms waren vor allem seine Mainzer Jahre unter Erzbischof Willigis relevant, dessen Protektion er sehr wahrscheinlich die Promotion auf den Wormser Bischofsstuhl verdankte. Als Bischof von Worms war Burchard mit vielfältigen Aufgaben konfrontiert; bekannt ist er jedoch vor allem für seine Sammlung des tradierten Kirchenrechts, das er darin neu ordnete und zugleich in einer sehr handlichen Form präsentierte. Etwas weniger bekannt ist das sogenannte Wormser Hofrecht, das ebenfalls in seiner Zeit als Bischof entstand. Es enthält das Recht der Angehörigen der Wormser Grundherrschaft und gilt in diesem Bereich als Innovation. Der Vortrag wird beide Sammlungen in den Blick nehmen und Burchards enorme Leistung in diesem Bereich aufzeigen.
Freitag, 11.04.2025, 19 Uhr, Haus am Dom:
Mitgliederversammlung, anschließend Vortrag:
Dr. Daniel Nagel, Worms:
Zwischen Sklaverei und Ausländerfeindlichkeit: Die deutschen Achtundvierziger in den Vereinigten Staaten 1850-1861
Nach der Niederschlagung der Mairevolution 1849 hatten viele Revolutionäre keine andere Wahl, als in die Vereinigten Staaten auszuwandern, wo man sie bald Achtundvierziger oder Forty-Eighters nannte. Darunter befanden sich viel prominente Revolutionäre wie Friedrich Hecker, Gustav Struve, Carl Schurz und andere weniger bekannte Exilanten, von denen viele aus dem Südwesten Deutschlands stammten.
Im Exil trafen sie auf ein Land, das von schweren politischen Krisen erschüttert wurde: Der Gegensatz zwischen Norden und Süden über die Sklaverei, der schließlich zum Amerikanischen Bürgerkrieg führte, nahm beständig an Schärfe zu.
Gleichzeitig erlebten die Vereinigten Staaten eine beispiellose Migrationswelle von mehrheitlich katholischen Iren und Deutschen, die eine massive Welle der Ausländerfeindlichkeit auslöste. Daher sahen sich die Achtundvierziger, mit Maßnahmen konfrontiert, die beabsichtigten, die politischen Rechte der Einwanderer einzuschränken und insbesondere gegen deren Alkoholkonsum vorzugehen.
Der Vortrag will herausarbeiten, wie sich die deutschen Achtundvierziger sich in diesem Spannungsfeld behaupteten, welche Positionen zu Sklaverei und Ausländerfeindlichkeit sie entwickelten und wie es ihnen gelang, ihre Vorstellungen in der US-amerikanischen Politik zur Geltung zu bringen.
Vorstellung des neuen „Wormsgau“
In Zusammenarbeit mit der Wormser Stadtbibliothek präsentieren wir am Donnerstag, den 5.12.2024, um 18:30 Uhr im Haus zur Münze, Kleiner Saal (1.OG) den neuen Jahresband unserer wissenschaftlichen Zeitschrift „Der Wormsgau 39 (2024)“.
Wie immer können die anwesenden Mitglieder des Vereins das Buch als Jahresgabe kostenlos mitnehmen. Für Nichtmitglieder ist es käuflich zu erwerben.
Mitgliedsbeitrag
Ich darf noch einmal daran erinnern, dass die Mitgliederversammlung des Altertumsvereins im Frühjahr 1924 beschlossen hat den jährlichen Mitgliedsbeitrag ab 2025 für Einzelmitglieder um 5 € auf 35 €, für Paare ebenfalls um 5 € auf 50 € zu erhöhen.
Der Mitgliedsbeitrag für Schülerinnen, Schüler und Studierende bleibt unverändert bei 15 €-.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Burkard Keilmann
„Geschichte der Stadt Worms“ – Das grundlegende Werk zur Stadtgeschichte ist jetzt online!
Im Jahre 2005 erschien im Auftrag der Stadt Worms die „Geschichte der Stadt Worms“, die vom Stadtarchiv herausgegeben wurde. Damit konnte nach gut einhundert Jahren auf mehr als 1000 Seiten eine geschlossene, auf dem Stand der wissenschaftlichen Forschung stehende Gesamtdarstellung der Wormser Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart erscheinen.
Das Werk umfasste 20 Abschnitte und wurde von 18 ausgewiesenen Verfasserinnen und Verfassern erarbeitet (Gesamtherausgeber Dr. Gerold Bönnen).
Zehn Jahre später, 2015, brachte der verantwortliche Theiss-Verlag wiederum mit dem Archiv eine aktualisierte zweite Auflage im Umfang von jetzt fast 1100 Seiten heraus.
Da die Rechte an dem Gesamtwerk jetzt wieder bei der Stadt Worms liegen, fiel der Entschluss, die durchsuchbare PDF-Datei des gesamten Bandes auf der Webseite des Stadtarchivs zu präsentieren.
Das PDF kann hier kostenlos heruntergeladen werden.
Der Band ist dennoch nach wie vor zu einem überaus günstigen Preis als gebundenes, reich illustriertes Buch erhältlich (19,90 €): vgl. Geschichte der Stadt Worms
Protokoll der ordentlichen Vereinsversammlung des Altertumsvereins Worms e.V. am Freitag dem 26. April 2024
TOP 1 Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit 2023/2024
Herr Dr. Keilmann begrüßte die ca. 60 erschienenen Vereinsmitglieder und trug den Bericht über die Aktivitäten des Altertumsvereins in den letzten 12 Monaten vor.
15 Mitglieder sind verstorben, 8 ausgetreten, aber 29 neu eingetreten, so dass der Mitgliederstand auf 546 angewachsen ist. (Mitgliedsstand im Vorjahr: 540). Nach dem Gedenken an die namentlich benannten verstorbenen Vereinsmitglieder würdigte der Vorsitzende die langjährige frühere Museumsdirektorin Frau Dr. Mathilde Grünewald, die am 18. April verstorben ist, auch wenn sie vor einigen Jahren bereits aus dem Altertumsverein ausgetreten war.
Nach dem Rückblick auf die im Berichtszeitraum durchgeführten Exkursionen und Stadtrundgänge dankte der Vorsitzende den dafür verantwortlichen jeweiligen Organisatoren aus dem Verein. Auch die Vorträge hatten zahlreiche Zuhörer im Vortragssaal und digital per Zoom.
Die Vorstandssitzungen fanden regelmäßig im Zimmer des AV im Museum Andreasstift statt, einmal im Heimatmuseum Abenheim, nach einer Führung dort durch die aktuelle Ausstellung. Mit Vorstands- mitgliedern des Mainzer Altertumsvereins wurde bei der Sitzung im Juni 2023 eine Kooperation vereinbart. Gespräche über ihre Aufgaben führte der Vorstand im Februar 2024 mit dem neuen Volontär der Museums, Herrn Vinzenz Loga und im März 2024 mit der neuen Geschäftsführerin des SchUM-Vereins, Frau Birgit Kita.
Die Finanzlage des Vereins ermöglichte es auch im Berichtsjahr, wissenschaftliche Veröffentlichungen zur Wormser Stadtgeschichte zu unterstützen. So erschien der allen Vereinsmitgliedern kostenlos zustehende Doppelband 38 der Zeitschrift „Der Wormsgau“. Im September 2023 wurde die vom Altertumsverein geförderte Dissertation von Ines Heisig über Kulturförderung als Prestigepolitik der Familie von Heyl im Heylshof vorgestellt. Die voluminöse Publikation der Vereinsmitglieder Ferdinand Werner und Margit Rincker-Olbrisch „Bürgerliches Bauen in Worms 1840-1930“, wird seit der Vorstellung in der Stadtbibliothek im November den Mitgliedern zu einem ermäßigten Preis angeboten.
Im Zusammenhang mit dem 950. Jahrestags der Ausstellung des Privilegs Kaiser Heinrichs IV für die Bürgerschaft der Stadt Worms fand am 18. Januar 2024 eine Festveranstaltung im Wormser Kultur-und Tagungszentrum statt, mit Vortrag von Dr. Gerold Bönnen. Die Urkunde war von ihm zuvor bereits in mehreren Veranstaltungen im Raschihaus vorgestellt worden. Ein im Wormsgau erschienener Aufsatz mit den Forschungsbefunden zur Urkunde wurde auch als Sonderdruck angeboten. Endlich ist nun auch der Tagungsband zu der von Altertumsverein und Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte im Herbst 2018 im Haus am Dom durchgeführten Tagung zum 1000jährigen Jubiläum des Wormser Doms erschienen, „Worms 1018-2018. Dom und Stadt“, herausgegeben von Ludwig Körntgen, Band 150 der Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte.
Durch Vermittlung des Vorstandsmitglieds Dr. Daniel Nagel konnte vom Institut für Stadtgeschichte mit Hilfe des AV der Ankauf eines Zeitungsbandes des Wormsischen Zeitungs-und Intelligenz-Manuals 1789 bewerkstelligt werden.
Am 30. April führte Dr. Mattes anlässlich des rheinhessischen Römertags mehrmals Besuchergruppen durch die römische Ausstellung des Museums im Andreasstift.
Der Erste Vorsitzende nahm bereits im Oktober 2023 an einem vom Mannheimer Altertumsverein veranstalteten Treffen der Altertumsvereine der Region in Mannheim teil, bei dem Fragen einer engeren Zusammenarbeit erörtert wurden.
Nachdem die Stadt Worms durch den Entzug der Übernahme der Mietkosten für die Nutzung des Liebfrauensaales im Kultur-und Tagungszentrum weitere Vortragsfolgen des AV dort verhindert, ist es gelungen, einen neuen Mittelpunkt für die Vorträge im Haus am Dom der Domgemeinde in Worms seit Februar 2024 zu finden.
Die Kooperation des AV mit der Stadtbibliothek soll verstärkt durchgeführt werden. Im September und November 2023 fanden dort bereits Buchvorstellungen statt. Auch der vom AV finanzierte Vortrag von Prof. Dr. Peter Bernhard im Rahmen der Kant-Ausstellung soll der Öffentlichkeit die Bedeutung der in der Wissenschaftlichen Bibliothek aufbewahrten Buchschätze vor Augen führen.
Nach der Schließung des Nibelungenmuseums aus baurechtlichen Gründen wurden Stimmen laut, insbesondere von der Nibelungenlied-Gesellschaft, die vorschlugen, den Kirchenraum des Museums im Andreasstift künftig mit der Nibelungenthematik zu füllen. Der AV lehnt dies ab und hat daher den Oberbürgermeister angeschrieben.
Als Stifter der Museumssammlungen mit vertraglich verbrieftem Mitspracherecht bei der Nutzung des Museums ist der AV zwar grundsätzlich mit einer Berücksichtigung der Nibelungenthematik innerhalb der Museumsräume, nicht aber im Kirchenraum einverstanden. Gleichzeitig wurde aber, wie bereits mehrfach in der Vergangenheit, ein Gesamtkonzept für die künftige Strukturierung des Museums von der Stadt eingefordert, mit Beteiligung von Museumsbeirat und Altertumsverein.
TOP 2 Ehrungen
Drei Mitglieder wurden für 50 Jahre Mitgliedschaft, 8 für 40 Jahre und 4 für 25 Jahre Mitgliedschaft im Altertumsverein mit einer Urkunde geehrt.
TOP 3 Bericht des Schatzmeisters
Schatzmeister Ralph Schärf trug den Kassenbericht vor. Die Einnahmen und Ausgaben wurden in den Einzelpositionen exakt vorgetragen.
TOP 4 Rechnungsprüfungsbericht, Entlastung des Schatzmeisters und der Kassenprüfer
Herr Patrick Wiegand, der zusammen mit Herrn Gernot Lahr die Kassenprüfung vorgenommen hatte, bescheinigte dem Schatzmeister eine einwandfreie und transparente, aber auch arbeitsreiche Kassenführung für das Rechnungsjahr 2023 und empfahl die Entlastung des Schatzmeisters. Bei der anschließenden Abstimmung wurde der Schatzmeister bei einer Enthaltung einstimmig entlastet. Auch die beiden Kassenprüfer wurden anschließend einstimmig entlastet, bei Enthaltung der Betroffenen.
TOP 5 Neuwahl zweier Kassenprüfer
Die Herren Lahr und Wiegand erklärten sich erneut bereit, das Amt des Kassenprüfers zu übernehmen, so dass sie von den Anwesenden ohne Gegenstimmen bei zwei Enthaltungen gewählt wurden.
TOP 6 Entlastung des Gesamtvorstandes
Herr Gernot Lahr übernahm den Interimsvorsitz und dankte dem Vorstand für die erfolgreiche Tätigkeit des vergangenen Jahrs im Verein. Er beantragte die Entlastung des Gesamtvorstandes, die bei Enthaltung der Betroffenen einstimmig erfolgte.
TOP 7 Anträge und Verschiedenes
Der Vorsitzende beantragte, den Jahres-Mitgliedsbeitrag ab 2025 um 5 € zu erhöhen, so dass der Einzelbeitrag 35 € beträgt, der Beitrag für Partner 50 €. Für Studenten und Schüler soll es bei 15€ bleiben. Die Mitgliederversammlung stimmte dem Vorschlag bei zwei Enthaltungen zu.
Joachim Schalk Dr. Burkard Keilmann
Schriftführer Erster Vorsitzender
Mitgliederbrief April 2024
Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,
mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Sommerhalbjahr 2024 informieren. Sie alle sind wie immer ganz herzlich eingeladen!
Mitgliederversammlung/Vorträge
Mitgliederversammlung des Altertumsvereins am 26. April 2024
Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind für Freitag, den 26. April 2024, um 19 Uhr zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die im Haus am Dom stattfinden wird. Wir freuen uns über Ihr zahlreiches Erscheinen.
Tagesordnung der Mitgliederversammlung:
1. Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht der Rechnungsprüfer, 4. Entlastung des Schatzmeisters, 5. Neuwahl von zwei Rechnungsprüfern, 6. Entlastung des Gesamtvorstandes, 7. Beschluss über den Mitgliederbeitrag, 8. Anträge von Mitgliedern
Anträge an die Mitgliederversammlung sind schriftlich bis zum Freitag, den 19. April 2024, an info@altertumsverein-worms.de zu richten.
Die Mitgliederversammlung findet ausschließlich in Präsenz statt, der anschließende Vortrag von Frau Rebecca Kumpf zum Thema „Kommunale Maßnahmen gegen die Erwerbslosigkeit in der Weimarer Republik. Eine exemplarische Untersuchung der Stadt Worms“ wird wieder im Livestream zu verfolgen sein.
Kant-Ausstellung in der Stadtbibliothek
Vom 14. April bis zum 31. Mai 2024 erinnert die Wormser Stadtbibliothek in einer Ausstellung an den 300. Geburtstag von Immanuel Kant (1724-1804). Mit ihrer Kant-Bibliothek verfügt sie über eine bedeutende Sammlung von bis zum Jahr 1900 erschienenen Gesamtausgaben sowie fast sämtlichen Erstauflagen der selbstständig veröffentlichten Werke des berühmten Philosophen. Außerdem umfasst die Sammlung auch die Sekundärliteratur des 18. und 19. Jahrhunderts.
Zum Abschluss der Ausstellung lädt die Bibliothek zusammen mit dem Altertumsverein am Freitag, 31. Mai, 19 Uhr im Haus zur Münze zu einer Finissage ein. Es spricht Herr Prof. Dr. Peter Bernhard, der Kurator der Ausstellung, zum Thema: Kant, eine philosophische Existenz.
Exkursionen
Exkursion nach Frankfurt am Main mit Besuch des Jüdischen Museums „Judengasse“ und des Alten Jüdischen Friedhofs
Termin: Sonntag, 28. April 2024
Uhrzeit: Treffen 9 Uhr im Wormser Hauptbahnhof, Rückfahrt ab Frankfurt 17:38 Uhr
Kosten: Für Inhaber eines Deutschlandtickets entstehen keinerlei Fahrtkosten. Bitte geben Sie bei der Anmeldung zur Fahrt an, ob Sie ein Deutschlandticket besitzen!
Fahrtkosten mit Deutschlandticket: 15 €; ohne Deutschlandticket 37 €
Leitung: Dr. Daniel Nagel
Frankfurt verfügt über zwei Jüdische Museen. Ziel der Exkursion ist das Museum „Judengasse“ am Börneplatz. Es handelt sich eigentlich nicht um ein klassisches Museum, sondern eine archäologische Fundstätte mit einer brisanten Vorgeschichte.
Als die Stadt Frankfurt 1987 ein neues Gebäude für die Stadtwerke errichten will, werden die Fundamente von Häusern der ehemaligen Judengasse, dem ältesten jüdischen Ghetto Europas aufgefunden. Zuerst ignorierte die Stadt Frankfurt die Funde und trieb die Bauarbeiten voran, wobei auch unersetzliche archäologische Zeugnisse zerstört wurden.
Der Protest gegen dieses Vorgehen wurde immer größer und mündete in den sog. Börneplatzkonflikt, der schließlich in einem Kompromiss beigelegt wurde. Die Fundamente von fünf Häusern der früheren Judengasse, zwei Mikwen und weitere archäologische Überreste wurden am originalen Platz, jedoch tiefer gelegt wieder hergestellt und können im Museum Judengasse besichtigt werden.
Das trotz der Kontroverse kaum bekannte Museum bietet einen spektakulären Einblick in jüdisches Leben in der Frühen Neuzeit, in die räumliche Gestaltung des jüdischen Ghettos sowie die Beziehungen zu den christlichen Nachbarn. Das Museum wird uns in einer Führung nähergebracht.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir den benachbarten Alten Jüdischen Friedhof in der Battonstraße und erhalten dort ebenfalls eine Führung. Der erstmals 1180 urkundlich erwähnte Friedhof wurde in der Nazi-Diktatur stark zerstört, bietet aber dennoch großartige Überreste aschkenasischer Kultur. Die dortigen Grabsteine sind oft deutlich größer und prächtiger als auf dem Wormser Friedhof. Schon allein um diesen Kontrast zu erleben, lohnt sich ein Besuch.
Ein Spaziergang durch die Neue Altstadt und zur Paulskirche rundet die Exkursion ab.
Wichtige organisatorische Hinweise:
Die Exkursion findet an einem Sonntag statt, weil der Jüdische Friedhof am Samstag geschlossen ist.
Wir fahren mit dem Regionalexpress um 9:20 Uhr ohne Umsteigen nach Frankfurt und anschließend mit der Straßenbahn zum Börneplatz/Museum.
Bitte stellen Sie sich auf eine Sicherheitskontrolle am Einlass des Jüdischen Museums ein und lassen Sie spitze Gegenstände wie Nagelfeilen oder Messer zu Hause. Handtaschen und Taschen müssen in Schließfächer eingeschlossen werden.
Männliche Besucher sollten bitte eine Kopfbedeckung zum Besuch des Jüdischen Friedhofs mitbringen (es muss keine Kippa sein, Mütze, Baseballcap oder Hut sind ausreichend).
Exkursion ins barocke Mainz
Termin: Sa., 25.05.2024
Uhrzeit: Treffen um 9 Uhr am Wormser Hauptbahnhof
Rückfahrt: Ankunft am Wormser Hauptbahnhof ca. 18 Uhr
Kosten: Bitte geben Sie bei der Anmeldung zur Fahrt an, ob Sie ein Deutschlandticket besitzen!
Fahrtkosten mit Deutschlandticket: 7 €; ohne Deutschlandticket 15 €
Leitung: Dr. Burkard Keilmann
Im letzten Jahr haben der Wormser und der Mainzer Altertumsverein beschlossen, sich künftig untereinander enger auszutauschen. Ein erstes Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Exkursion nach Mainz. Herr Dr. Karn, der Vorsitzende des Mainzer Altertumsvereins, wird uns selbst durch das barocke Mainz führen, das neben dem Dom und St. Stephan noch heute das Stadtbild wesentlich prägt. Geplant ist ein Spaziergang durch die Innenstadt vorbei am Kurfürstlichen Schloss und am Deutschhaus (dem heutigen Landtag) sowie ein Besuch der Augustinerkirche, von St. Ignaz, St. Peter und St. Quintin.
Bus-Exkursion zum Kloster Maulbronn und ins Melanchthonhaus Bretten
Termin: Sa., 31.08.2024
Abfahrt: 8 Uhr Stadion Alzeyer Straße, 8:05 Uhr Hagenstraße, Rückkehr ca. 18 Uhr
Kosten: 47 €
Leitung: Dr. Gerold Bönnen
Die Fahrt führt uns zunächst in eines der am besten erhaltenen zisterziensischen Klosteranlagen Mitteleuropas; Maulbronn ist seit 1993 UNESCO-Welterbe und bietet einen grandiosen Einblick in eine seit dem 12. Jahrhundert erbaute und stetig erweiterte mittelalterliche Abteianlage (mit Führung). Die zahlreichen Bauten des Klosterbezirks belegen wirtschaftlichen Erfolg, spirituelle Kraft und künstlerischen Anspruch gleichermaßen (dort gemeinsames Mittagessen).
Anschließend wird in Bretten das 1903 eröffnete Melanchthonhaus als Erinnerungsort für einen der bedeutendsten Reformatoren besucht, ein Zeugnis für die protestantische Rezeption der Reformation im Deutschen Kaiserreich.
Fugger – Wasser – Lechfeld: Mehrtagesexkursion nach Augsburg
Freitag, 13., bis Montag, 16. September 2024
Abfahrt Stadionparkplatz: 7.30 Uhr, Zustieg Hagenstraße: 7.05 Uhr
Rückkehr etwa um 20 Uhr
Doppelzimmer p.P. 390.- € Einzelzimmer 450.- €
Halbpension mit Dreigang – Abendmenü (3 Menüs zur Auswahl)
Leitung: Dr. Irene Spille
Schwerpunkt der Mehrtagesfahrt ist die alte, prächtige Handelsmetropole Augsburg. Sie ist die Stadt der Fugger und Welser mit der einmaligen Fuggerei, sie ist eine Stadt der Reformation und eine Stadt mit sehenswerten Kirchen und herausragenden Profanbauten. Die ausgetüftelte Wasserwirtschaft ist UNESCO – Weltkulturerbe. Auch die Geschehnisse der Schlacht auf dem Lechfeld 955 sind nachvollziehbar. All dies werden wir erleben. Ein Ausflug führt in das Umland. Bei der Anreise steht Ulm mit Münster und Altstadt auf dem Programm und auf der Rückfahrt die ehemalige Reichsstadt Nördlingen mit ihren mittelalterlichen Bauwerken und das barocke Kloster Neresheim.
Allgemeine Hinweise zur Anmeldung für die Exkursionen
Bei allen Exkursionen bitten wir nach der Teilnahmebestätigung um Überweisung der Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines unserer Konten.
Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oder
Volksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.
Anmeldungen für alle genannten Exkursionen erbitten wir ab Montag, 15. April 2024, per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950).
Wir bitten um Verständnis, dass aus organisatorischen Gründen Anmeldungen, die vor dem genannten Termin eingehen, grundsätzlich nicht berücksichtigt werden können!
Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr! Bei der Mehrtagesfahrt muss ein eventueller Rücktritt bis 6 Wochen vor der Fahrt erfolgen, da andernfalls Stornogebühren anfallen.
Außerdem ist auch in diesem Jahr wieder eine Fahrradexkursion geplant. Sie wird uns ins Ried führen. Ein genauer Termin folgt.
Für diese Exkursion ergeht zu einem späteren Zeitpunkt eine gesonderte Einladung durch Rundmail.
Führung durch den Alten Schlachthof in Worms
Termin: 20. Juni 2024, 17 Uhr
Treffpunkt: Alter Schlachthof, Bushaltestelle „Markthalle“, Vangionenstraße (an der Nordseite des Schlachthofs)
Leitung: Dr. Daniel Nagel
Auf dem Gelände des 1912 eröffneten Alten Schlachthofs am Rhein entsteht die Eventlocation „Matadero – Heimat für Geschmack“. In einer exklusiven Führung für Mitglieder des Altertumsvereins Worms wird Geschäftsführer Marc Baumüller den aktuellen Status des Projekts vorstellen. Besondere Schwerpunkte werden die baulichen Maßnahmen in dem denkmalgeschützten Gebäude und das künftige Aussehen bilden.
Hierzu ist eine Anmeldung nicht erforderlich.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Burkard Keilmann
„… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. Einzigartiges Pergament begründet Wormser Bürgerstolz – Veranstaltungen zum Jahrestag 1074-2024 mit Vorstellung neuer Arbeit zur ältesten Urkunde durch Stadtarchivar Dr. Gerold Bönnen
Vor exakt 950 Jahren passierte in Worms etwas Ungeheures: Nachdem die Wormser ihren Stadtherrn, den Bischof, aus der Stadt verjagt hatten, unterstützten sie militärisch den jungen König Heinrich IV. und ließen ihn und sein Gefolge in die ummauerte Stadt. Nachdem Heinrich bei einem Aufstand in Sachsen fast sein Königtum verloren hatte, retteten die Wormser ihm damit den Thron.
Im Gegenzug dankte der junge Herrscher in spektakulärer Weise: In einer feierlichen, lateinischen Herrscherurkunde räumte er den jüdischen wie christlichen Wormsern unter großem rhetorischem Aufwand bedeutsame Zollfreiheiten ein und forderte andere Städte ausdrücklich zur Nachahmung auf.
Erstmals überhaupt stellte ein König damit am 18. Januar 1074 einer noch in den Anfängen stehenden Gemeinschaft von Bürgern in Worms eine Urkunde aus, steigerte ihr Selbstwertgefühl und erkannte sie als rechtsfähig an. Das feierliche, aufwendig gestaltete Pergament (mit dem gut erhaltenen Siegel des Herrschers beglaubigt) wird seitdem von der Stadt Worms verwahrt – ein eindrucksvoller Beleg für die wachsende Bedeutung der Städte auch und gerade für die Herrschaft des Königtums im „Game of Thrones“ des Mittelalters.
Das Wormser Stadtarchiv, das dieses einzigartige Dokument verwahrt, lädt zum Jahrestag im Januar 2024 an zwei Tagen dazu ein, das Pergament im Original zu bewundern.
Sa 13.01.2024, 10.30 bis 16.30 Uhr: Freier Eintritt ins Jüdische Museum/Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6
mit Präsentation der Urkunde von 1074 im Original (Kurzvorstellung von Dr. Gerold Bönnen um 14 und 15 Uhr)
Do 18.01.2024, 10.30 bis 17 Uhr: Freier Eintritt ins Jüdische Museum/Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6
mit Präsentation der Urkunde von 1074 im Original (Kurzvorstellung von Dr. Gerold Bönnen um 14 und 15 Uhr)
Donnerstag, 18. Januar 2024, 18 Uhr
Öffentliche Festveranstaltung
gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms
im Wormser Tagungszentrum, Großer Liebfrauensaal
– Begrüßung durch Oberbürgermeister Adolf Kessel
– Vortrag von Stadtarchivleiter Prof. Dr. Gerold Bönnen: „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074–2024 (mit Vorstellung einer neuen Publikation zur Urkunde)
– Einladung zu einem Umtrunk im Foyer
Eine neue Gesamtdarstellung über das Stück mit Übersetzung und ausführlichen Hintergrundinformationen ist inzwischen erschienen (Verkauf ab 8.1.2024 auch über den Buchhandel oder im Raschi-Haus/Stadtarchiv, Schutzgebühr 8 Euro):
Gerold Bönnen, „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074 – 2024, Worms 2023, 88 S. mit 33 Abb., Wernersche Verlagsgesellschaft mbH (ISBN 978-3-88462-414-2 = identisch mit dem im neuen Band des Wormsgau (38, 2022/23) erschienenen Aufsatz).
Wertvoller Zugang in das Stadtarchiv: Zeitungsband aus dem Jahr 1789 erworben
Kurz vor Jahresende kann das Stadtarchiv einen bedeutsamen Zugang in seine Bestände vermelden.
Es gelang mit vermittelnder Hilfe des Wormser Altertumsvereins einen gebundenen, gut erhaltenen, fast vollständigen Band des ‚Reichsstadt Wormsischen Intelligenz- und Zeitungsmanuals‘ des so geschichtsträchtigen Jahrgangs 1789 anzukaufen.
Seit 1776 erschien im Kranzbühlerschen Verlag der Vorläufer der heutigen Wormser Zeitung. Der Bestand der Bände in den Jahren vor der Umbenennung im Jahre 1814 sind im Archiv nicht vollständig, der vorhandene Bestand liegt allerdings bereits digitalisiert vor.
Der Band 1789 ist vor allem deshalb so wichtig, weil er bislang in keinem Katalog irgendeiner Bibliothek oder Archiv nachgewiesen und damit vermutlich ein Unikat ist. Der Band wird im Januar 2024 vom Archiv digitalisiert und dann zügig online präsentiert.
Buchvorstellung „Bürgerliches Bauen in Worms“ am 15. November in der Stadtbibliothek
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Altertumsvereins,
ganz herzlich laden wir Sie am Mittwoch, 15.11.2023, um 19 Uhr in die Stadtbibliothek zu einer Buchvorstellung ein:
Ferdinand Werner unter Mitarbeit von Margit Rinker-Olbrisch
Bürgerliches Bauen in Worms 1840–1930
420 Seiten, 804 Abbildungen, 24 x 30 cm, Hardcover, ISBN 978-3-88462-415-9, € 78,-
Vor gut 30 Jahren erschienen zwei Bücher, die sich mit der Baukultur in Worms beschäftigten: Fritz Reuter thematisierte das Wirken des Stadtbaumeisters Karl Hofmann als kommunaler Planer und Stadtbaumeister, Irene Spille verfasste eine Denkmaltopographie für die Stadt.
Was bisher fehlte, war eine Darstellung des bürgerlichen Bauens in der industriellen Hochphase von Worms, der Menschen, die damals Häuser planten, bauten und darin lebten. Die Gebäude spiegeln Wollen und Können einer glanzvollen Epoche und sind untrennbar mit den Biografien derjenigen verbunden, die damals als Bauherren und Architekten wirkten.
Dank einer unvergleichlich dichten archivischen Überlieferung war es möglich, ein farbiges Bild dieses bürgerlichen Zeitalters in Worms zu zeichnen. Die Glanzzeiten von Worms um die Wende zum 20. Jahrhundert, manifestiert sich auch in der Anziehungskraft, die Aufträge aus der Stadt auf zahlreiche auswärtige Architekten ausübten, die hier bauten oder sich niederließen. Ihnen ist ein eigener biografischer Abschnitt gewidmet.
Im Interview mit Herrn Dr. Gerold Bönnen wird Herr Dr. Werner sein Buch vorstellen. Anschließend sind Sie zu einem Umtrunk eingeladen.
Alle Anwesenden können das Buch am Schluss der Veranstaltung zum Sonderpreis von € 50 (statt € 78) erwerben.
Für die Mitglieder des Altertumsvereins gilt der Sonderpreis von € 50 auch bei einem Erwerb im Raschi-Haus nach dem 15.11.2023.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Mit freundlichen Grüßen
Burkard Keilmann
Vortrag in der Stadtbibliothek am 18.10.2023 um 19 Uhr – Kooperation mit dem Stadtarchiv in der Reihe „Historischer Mittwoch“
Thema: Worms, Marktplatz, 9. Juni 1927: Ein Tag – ein Foto /
Mit dem ‚Historischen Mittwoch‘ beginnt die Stadtbibliothek in Kooperation mit dem Stadtarchiv in ihren Räumen ab Oktober eine neue Veranstaltungsreihe für historisch Interessierte.
Bei freiem Eintritt wird dabei künftig ein Thema, eine Quelle, ein Aspekt der Geschichte der Stadt in Wort und Bild vor- und zur Diskussion gestellt.
Die Premiere der neuen Reihe widmet sich einer vielen Wormserinnen und Wormsern bekannten, eindrucksvollen Fotografie aus dem Juni 1927 mit Blick auf Marktplatz und Neumarkt.
Der Leiter des Stadtarchivs Dr. Gerold Bönnen geht dabei der Frage nach, welche Informationen, welche neuen Sichtweisen, welche Aspekte und Fragen ein genauer Blick auf ein fast hundert Jahre altes Dokument zutage fördern kann: Das Lichtbild erweist sich durch genaues Hinsehen und kritisches Fragen als weit mehr als lediglich ein x-beliebiger Schnappschuss …
Weitere historische Vorträge im September und Oktober 2023 (Teil 2!)
Im Rahmenprogramm der Sonderausstellung „Mythos Worms – Stadt/Geschichte/Sage“ finden weitere historische Vorträge im September und Oktober statt, auf die wir gerne hinweisen.
Donnerstag, 28. September, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3
Vortrag von Prof. Matthias Becher: Karl der Große und Worms
Den Forschungsschwerpunkt von Matthias Becher bildet die Geschichte des Frühmittelalters. Er ist führender Experte für die Zeit der Karolinger und ein ausgewiesener Kenner Karls des Großen. Der Vortrag widmet sich der ersten Hälfte der Herrschaftszeit von Karl dem Großen, jener Zeit, in der er vornehmlich von Worms aus die Geschicke seines Reiches geleitet hat.
Freitag, 13. Oktober, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3
Vortrag von Dr. Gerold Bönnen: Friedrich I. Barbarossa und Worms
Der Forschungsschwerpunkt von Gerold Bönnen ist die Geschichte der Stadt Worms seit dem hohen Mittelalter. Der Vortrag widmet sich der Bedeutung der Stadt Worms und ihres Umlandes für die lange Herrschaftszeit Friedrichs I. Barbarossa (1152-1190) und umgekehrt dem Stellenwert des Herrschers für die rechtliche und wirtschaftliche Blütephase der Bischofsstadt, die er mit bedeutenden Privilegien maßgeblich gefördert und wo er überaus häufig residiert hat.
Donnerstag, 26. Oktober, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3
Vortrag von Dr. Jörg Koch: Das Ende der Monarchie
Worms erlebte in den Jahren zwischen Reichsgründung 1871 und Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 eine einmalige wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Sichtbarer Ausdruck des „neuen Worms“ waren eine Vielzahl moderner öffentlicher Gebäude und Anlagen, die Stadterweiterung im Westen, die Expansion der Lederindustrie und anderer Unternehmen sowie eine verbesserte Infrastruktur. Mit dem Ende der Monarchie 1918 endete diese glanzvolle Epoche.
Weitere historische Vorträge im September und Oktober 2023 (Teil 1!)
Im September und Oktober 2023 finden zwei weitere historische Vorträge in Worms statt, auf die der AV Worms gerne hinweist.
Sonntag, 24. September, 17:00 Uhr, Museum Heylshof
Vortrag von Dr. Ines Heisig: „Die Medici von Worms“ – Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl im Kaiserreich“
„Lederkönig“, „Herzog von Worms“ oder „Moderne Medici“, so wurden die nobilitierten Freiherren von Heyl zu Herrnsheim von Zeitgenossen genannt. Es handelte sich teils um Spott, war aber auch Ausdruck von Bewunderung für die Unternehmerfamilie, die mit ihrer Lederfabrik steinreich geworden war. Die Untersuchung des Aufstiegsmodells der Heyls belegt, wie attraktiv adlige Lebensmuster und aristokratisches Prestige für finanzkräftige Großbürger im Deutschen Kaiserreich waren……
Dr. Ines Heisig ist Historikerin und Kuratorin. Sie erforschte für ihre Doktorarbeit an der Universität des Saarlandes die Kulturförderung der Familie von Heyl auf der Quellenbasis des Familienarchivs, das sich zum großen Teil im Stadtarchiv Worms befindet.
Ihre Dissertation erscheint als Buch bei De Gruyter in der Reihe Elitenwandel in der Moderne. Die Druckkosten wurden u.a. gefördert vom Altertumsverein Worms.
Dienstag, 3. Oktober, 17.00 Uhr, Museum Heylshof
Vortrag von Dr. Jörg Koch: „Auf Sendung – Hundert Jahre Radio Geschichte(n)“
Der 29. Oktober 1923 gilt als Geburtsstunde des deutschen Rundfunks: Von Berlin aus wurde die erste Unterhaltungssendung ausgestrahlt. Seitdem hat sich das Medium rasant entwickelt. In der Weimarer Republik diente der Rundfunk vornehmlich der Belehrung.
Ab 1933 wurden dann vermehrt politische Reden, Kundgebungen und Propaganda über den „Volksempfänger“ gesendet und die Zahl dieser subventionierten Empfangsgeräte nahm rasch zu. Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur vermochte das Programm – von den Siegermächten unterstützt – schnell wieder an Vielfalt zu gewinnen. Informationen, Kultur und Unterhaltung teilten sich fortan die Sendezeiten, wobei zunehmend Nachfrage und Interesse das Programm bestimmten.
Heute stehen unzählige Sender und Programme zur Verfügung, sodass kaum ein Wunsch offen bleibt. Dr. Jörg Koch erzählt die spannende und wechselhafte Geschichte des Rundfunks von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart.
Bei beiden Vorträgen ist wegen der geringen Platzkapazität eine Anmeldung per Email an foerderkreis.heylshof@gmail.com erforderlich.
Mitgliederbrief September 2023
Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,
mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Winterhalbjahr 2023/24 informieren. – Sie alle sind wie immer ganz herzlich eingeladen!
Wie der Kulturkoordinator Dr. David Maier dem Altertumsverein mitgeteilt hat, sind die finanziellen Mittel der Stadt zur Finanzierung von Mietzuschüssen für unsere Veranstaltungen im Wormser Kultur- und Tagungszentrum aufgebraucht. Für den Rest des Jahres 2023 wird daher eine städtische Förderung nicht mehr möglich sein. Wie es danach weitergeht, ist derzeit völlig unklar.
Der Altertumsverein ist der Stadt Worms für die den Wormser Vereinen bisher geleistete Unterstützung bei der Anmietung von Räumen des Kultur- und Tagungszentrums sehr dankbar. Ohne diese Unterstützung und ohne Planungssicherheit ist aber die Nutzung der dortigen Räumlichkeiten für den Verein finanziell und organisatorisch nicht mehr möglich.
Daher haben wir uns nach alternativen Lösungen im Stadtzentrum umgesehen und sind sehr froh, dass wir ab Februar 2024 für unsere Vorträge den Burchardsaal im Haus am Dom nutzen dürfen. Der Domgemeinde gilt unser herzlicher Dank für ihre freundliche Unterstützung!
Die Vorträge am 1. Dezember 2023 (Prof. Dr. Stieldorf) und am 18. Januar 2024 (Prof. Dr. Bönnen) werden ausnahmsweise noch im Kultur- und Tagungszentrum stattfinden.
Wir bitten Sie daher, den jeweils angegebenen Veranstaltungsort unserer Vorträge genau zu beachten.
Vorträge
Mittwoch, 20. September 2023, 19 Uhr, Stadtbibliothek (Haus zur Münze) am Marktplatz
Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Buchvorstellung mit Lesung
Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Altertumsverein Worms e.V. laden gemeinsam mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) zu einer Veranstaltung ein, bei der eine vor kurzem erschienene, grundlegende Dokumentation über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vorgestellt wird: Die Gesamtdarstellung Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 beleuchtet auch das Schicksal der Wormser und rheinhessischen Deportationen vor allem im Jahre 1942. Neben der Vorstellung des Bandes werden Selbstzeugnisse der Opfer das Schicksal Einzelner und ihrer Familien im Rahmen einer Lesung verdeutlichen; der Eintritt ist frei.
Freitag, 22. September 2023, 19:00 Uhr, Haus am Dom
Archäologische Spurensuche am Dom St. Peter – das Bodenarchiv unter dem Haus am Dom
Bei archäologischen Ausgrabungen am Wormser Petersdom wurden 2015/16 bislang unbekannte Fundamente entdeckt, die von Gebäuden aus der frühesten Geschichte des Bistums herrühren. Auslöser für die Grabungsarbeiten der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) / Direktion Landesarchäologie war die architektonische Neuordnung auf dem südlichen Vorplatz mit dem Haus am Dom. Darin wird seither ein Grabungsfund ausgestellt: Es handelt sich um ein kreisrundes Becken, das vielleicht als Taufanlage in frühchristlicher Zeit gedient hat.
2022 haben die Domgemeinde St. Peter und die GDKE die Voraussetzungen für die erstmalige Auswertung der Grabungsunterlagen geschaffen. Es müssen Pläne gezeichnet und Fundstücke bearbeitet werden. Eine erste Sichtung hat ergeben, dass die Relikte bis in die Spätantike zurückreichen. Nun besteht die Hoffnung, dass die wissenschaftliche Auswertung die Geschichte des Dombezirks vor dem Wirken Bischof Burchards (1000 – 1025) in ein helleres Licht setzen kann.
Die Domgemeinde und der Altertumsverein Worms laden zu einem Vortragsabend ein. Referenten sind der Frankfurter Historiker Prof. Dr. Caspar Ehlers vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie und der Mittelalterarchäologe Holger Grewe von der Forschungsstelle Kaiserpfalz aus Ingelheim, die mit dem Auswertungsprojekt betraut ist. Der Vortrag handelt von Historie, Stand und Perspektiven der Forschungen zum Wormser Dom im ersten Jahrtausend.
Donnerstag, 5. Oktober 2023, 18 Uhr, Audimax der Hochschule Worms, Erenburgerstraße 19
Hyperinflation 1923 – Inflation heute
Die Hyperinflation von 1923 jährt sich in diesem Herbst zum 100. Mal. Der Altertumsverein Worms lädt aus diesem Anlass zusammen mit der Hochschule Worms zu einer zweiteiligen Veranstaltung in das Audimax der Hochschule Worms ein.
Im ersten Teil des Abends wird Jens Ulbrich, Leiter des Zentralbereichs Volkswirtschaft der Deutschen Bundesbank, einen Einblick in die heutige Situation mit ihren hohen Preissteigerungsraten geben und einen Bezug zur damaligen Hyperinflation 1923 herstellen.
Dr. Gerold Bönnen, Leiter des Stadtarchivs Worms, wird daran anschließend in einer kurzen Präsentation den Blick auf die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des dramatischen Krisenjahres 1923 für die Stadt Worms richten.
Es besteht Gelegenheit zu Diskussion und Austausch, der Eintritt ist frei.
Freitag, 1. Dezember 2023, 19 Uhr, Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums
Prof. Dr. Andrea Stieldorf, Bonn: Herrscher, Bischöfe und (noch nicht so viele) andere – Urkunden als Medien der Kommunikation im Früh- und Hochmittelalter
In quellenkundlichen Einführungen ist immer wieder die Rede vom Mittelalter als Urkundenzeitalter – was durchaus stimmt.
Aber: In der Zeit vor 1100 war der Gebrauch von Urkunden bekannt, jedoch keineswegs weit verbreitet. Als Urkundenaussteller traten vor allem Kaiser und Könige, Päpste und Bischöfe sowie vereinzelt geistliche Institutionen und ihre Vorsteherinnen und Vorsteher in Erscheinung; die bekannten Urkundenempfänger waren meist Geistliche. Erst im 12. Jahrhundert setzte eine verstärkte Nutzung von Urkunden ein, mit einem erweiterten Kreis von Ausstellern und Empfängern, was auch das Aussehen der Urkunden zu verändern begann. Der Vortrag befasst sich mit Herrscher- und Bischofsurkunden aus der Zeit vor 1200 und zeigt, dass Urkunden in dieser Zeit sehr viel mehr waren als ein Speichermedium für Rechtstexte. In ihrer Materialität und bildlichen Gestaltungen vermittelten sie Botschaften, die weit über den Rechtsinhalt der Texte hinausgingen, und auch die Texte selbst bezeugten nicht nur Rechtsgeschäfte, sondern legitimierten königliche und bischöfliche Herrschaft.
Im Anschluss an den Vortrag wird der neue Wormsgau-Band vorgestellt.
Donnerstag, 18. Januar 2024, 18 Uhr, Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums
Prof. Dr. Gerold Bönnen: „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074 – 2024
Am 18. Januar 1074 stellte König Heinrich IV. aus Dankbarkeit für die ihm gewährte Unterstützung in einer schweren Krise seiner Herrschaft für die „Juden und übrigen Wormser“ („judei et coeteri Wormatienses“) eine Pergamenturkunde aus, in der den Bewohnern von Worms Zollfreiheiten in allen königlichen Zollstätten erteilt wurden.
Es handelt sich um die älteste, mit dem gut erhaltenen Siegel des Königs beglaubigte Urkunde des Stadtarchivs Worms und die erste Urkunde überhaupt, die im deutschen Reich vom König den Bürgern einer Stadt ausgestellt worden ist. Zugleich ist sie ein einzigartiges politisch-programmatisches Manifest: Das Verhalten der Wormser gegenüber dem König wird als Vorbild für andere Städte herausgestellt, die ausdrücklich zur Nachahmung ermuntert werden.
Der Referent wird am 950. Jahrestag der Ausstellung dieses einzigartigen Privilegs die Urkunde vorstellen und ihre wichtigsten Aspekte erläutern.
Im Anschluss an den Vortrag lädt die Stadt Worms zu einem Umtrunk ein.
Freitag, 23. Februar 2024, 19 Uhr, Haus am Dom
Dr. Daniel Nagel: Revolution im Südwesten: Die Niederschlagung der Mairevolution 1849 und die Folgen
Im Mai 1849 standen die Zeichen in Südwestdeutschland auf Revolution. In Baden und der bayerischen Rheinpfalz bildeten sich revolutionäre Regierungen, die Unterstützung aus dem benachbarten Rheinhessen und auch aus Worms erhielten. Kurzzeitig waren große Teile Südwestdeutschlands in der Hand der Revolutionäre, bevor preußische Truppen den Aufstand niederschlugen. Wieso kam es gerade in Südwestdeutschland zur Revolution? Wer waren diese Revolutionäre und welche Ziele verfolgten sie?
Der Vortrag beabsichtigt die Ereignisse der (auch Reichsverfassungskampagne genannten) Mairevolution des Jahres 1849 nachzuzeichnen und die Folgen der Mairevolution für die Revolutionäre, Südwestdeutschland und den weiteren Verlauf der deutschen Geschichte zu thematisieren.
Freitag, 22. März 2024, 19 Uhr, Haus am Dom
Dr. Peter Diehl: Ist Vater Rhein noch ein Patient? – 200 Jahre Krankheit, Agonie und Rekonvaleszenz
Vor 150 Jahren galt „Vater Rhein“ als der bedeutendste Lachsfluss Europas. Und vor 50 Jahren war er nur noch die „Kloake“ Europas“. Wie verlief seine Krankheit, was wurde für seine Genesung getan und wie geht es ihm heute? Ein Rückblick auf 200 Jahre ständiger Veränderungen des Flussverlaufs, der Wasserqualität und des Lebens im Rhein soll die Frage beantworten, ob der alte Vater Rhein inzwischen wieder gesund ist.
Freitag, 26. April 2024, 19 Uhr, Haus am Dom
Mitgliederversammlung des Altertumsvereins, anschließend:
Rebecca Kumpf, Leimen/Heidelberg: Kommunale Maßnahmen gegen die Erwerbslosigkeit in der Weimarer Republik. Eine exemplarische Untersuchung der Stadt Worms
Der Vortrag beleuchtet mit den Folgen der Erwerbslosigkeit eine zentrale finanzielle, politische und soziale Belastung vor allem für die Kommunen während der Weimarer Republik. Auch in den relativ ruhigen Jahren war die Arbeitslosigkeit in Worms (auch bedingt durch die Struktur der ortsansässigen Industrie und die Folgen des Krieges bzw. der Besatzung) durchweg hoch. Durch die anhaltend schlechte Wirtschaftslage wurden viele Erwerbslose zu Langzeitarbeitslosen und mussten letztendlich als Wohlfahrtserwerbslose von der Stadt unterstützt werden.
Verminderte Steuereinnahmen und stetig steigende sozialpolitische Mehrausgaben führten auch in Worms zugleich zu einer kritischen Finanzlage der Stadt. Am Ende der Weimarer Republik belasteten die Ausgaben des Wohlfahrtsamtes alle anderen Verwaltungsbereiche über die Maßen, so dass massive Einsparungen im Haushalt der Stadt erzielt werden mussten. Diese Rahmenbedingungen schränkten die Handlungsoptionen der Wormser Kommunalpolitik zunehmend ein, bis schließlich auf die Entwicklung nur noch notdürftig reagiert werden konnte, so durch Naturalunterstützungen und Notstandsarbeiten. Es stellt sich dabei auch die Frage nach den politischen Folgewirkungen der Massenarbeitslosigkeit vor allem ab 1929/30 auf die politische Radikalisierung gegen Ende der Republik.
Exkursion
am Samstag, dem 9. Dezember 2023
Besuch der Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ in Speyer
Leitung und Organisation: Dr. Irene Spille
König Ludwig I. (1786 – 1868) ist vor allem als bayerischer Regent (ab 1825) in Erinnerung geblieben. In der Pfalz hinterließ er sichtbare Spuren wie die Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben oder die Ausmalung des Speyerer Doms durch die Nazarener. Er förderte den Ausbau der Industrie wie auch der Eisenbahn. Während seiner Regentschaft kam es zu politischen Umbrüchen wie dem Hambacher Fest und der Revolution 1848/49.
Nachdem die Kosten für Busreisen immens angestiegen sind, unternehmen wir den Versuch, als Selbstfahrer mit PKW die Ausstellung zu besuchen, und es werden Fahrgemeinschaften gebildet. Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Sie im PKW noch Plätze frei haben oder ob Sie einen Platz als Mitfahrer suchen.
Anmeldung ab sofort per Mail: info@altertumsverein-worms.de oder telefonisch bei Spille unter 06241 46950.
Treffpunkt zur Führung im Historischen Museum der Pfalz, Domplatz, um 10 Uhr.
Kosten 15.- €, nach der Anmeldung auf eines der Konten des Altertumsvereins zu überweisen.
Die Teilnahme erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Burkard Keilmann
Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 – Buchvorstellung mit Lesung
Kooperationsveranstaltung in der Stadtbibliothek
Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Altertumsverein Worms e.V. laden gemeinsam mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) am 20. September 2023 (19 Uhr) in das Haus zur Münze (Marktplatz 10) zu einer Veranstaltung ein, bei der eine vor kurzem erschienene, grundlegende Dokumentation über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vorgestellt wird.
Die Gesamtdarstellung Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 beleuchtet auch das Schicksal der Wormser und rheinhessischen Deportationen vor allem im Jahre 1942. Neben der Vorstellung des Bandes werden Selbstzeugnisse der Opfer das Schicksal Einzelner und ihrer Familien im Rahmen einer Lesung verdeutlichen; der Eintritt ist frei.
Veranstaltungsinformationen für August und September 2023
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Altertumsvereins,
im Vorgriff auf unseren Rundbrief, der Sie wie gewohnt über unser Winterprogramm informieren wird, möchte ich Sie auf zwei Exkursionen und einen Vortrag hinweisen, die schon für die Monate August und September 2023 geplant sind:
Fahrradexkursion nach Oppenheim
Samstag, 26. August 2023, ab 10 Uhr
Leitung: Dr. Gerold Bönnen und Dr. Daniel Nagel
Treffpunkt: am Rheinufer in Rheindürkheim
Teilnahmegebühr: 15 Euro (vor der Abfahrt in bar zu entrichten)
Unsere diesjährige Fahrradexkursion führt uns nach Oppenheim, das historisch mit Worms eng verbunden ist. Wir fahren entlang des Rheinhauptdeichs über Hamm und Gimbsheim zum Marktplatz in Oppenheim. Nach dem gemeinsamen Mittagessen erhalten wir eine Führung durch das Oppenheimer Kellerlabyrinth sowie durch die Katharinenkirche, die zahlreiche Bezüge zur Wormser Geschichte aufweist.
Die Rücktour erfolgt in direkter Nord-Süd-Richtung durch die Felder und Weinberge über Dienheim, Guntersblum, Alsheim, Mettenheim und Osthofen. Entlang dieser Strecke besteht die Möglichkeit, den Zug zur Rückfahrt zu nutzen.
Die Routen von Hin- und Rückweg sind abgesehen vom Anstieg zur Oppenheimer Altstadt völlig flach und führen fast ausschließlich über gut ausgebaute Fahrradwege.
Die Fahrradtour steht E-Bike-Fahrern genauso offen wie Nutzern konventioneller Fahrräder.
Anmeldung bitte per Mail an info@altertumsverein-worms.de oder bei Daniel Nagel (0160/7786986)
Halbtagsexkursion in das römische Alzey
Samstag, den 30. September 2023
Abfahrt 13.00 Uhr ab Stadion, 13.05 Uhr ab Hagenstraße
Rückkehr gegen 17.00 Uhr
Teilnahmegebühr (Bus, Führung in der neuen Steinhalle und im Museum) 22 €
Leitung: Dr. Josef Mattes
In diesem Jahr feiert Alzey mit verschiedenen Veranstaltungen sein mindestens 1800-jähriges Bestehen. 223 n. Chr. weihten die vicani Altiaienses (die Bewohner der schon seit keltischer Zeit bestehenden Siedlung Alzey) den Nymphen einen Votivstein, den wir im Museum sehen werden.
Ca. 350 n. Chr. wurde dieser Vicus zerstört. Der römische Kaiser Valentinian I. ließ wie an mehreren Stellen entlang der Rheinlinie zum Schutz der Grenze um 370 ein Kastell errichten, von dem Grundrisse erhalten sind, die wir besuchen. Für den Bau des Kastells verwendete man als Fundament zahllose Weihealtäre und z. B. Jupitergigantensäulen aus dem zerstörten Ort. Diese Funde aus dem Römerkastell bilden heute hervorragend erhaltene Museumsstücke, die seit diesem Jahr in einer neuen an das Museum angebauten Steinhalle fachgerecht präsentiert und erläutert werden.
Die Leiter des Museums, das Ehepaar Karneth, werden uns führen.
Anmeldungen per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950).
Wir bitten darum, nach der Teilnahmebestätigung die Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines der folgenden Konten zu überweisen
Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oder
Volksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.
Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr!
Vortrag: Archäologische Spurensuche am Dom St. Peter – das Bodenarchiv unter dem Haus am Dom – eine Veranstaltung der Domgemeinde in Zusammenarbeit mit dem Altertumsverein
Freitag, 22.9.2023, 19:00 Uhr, Haus am Dom
Referenten: Prof. Dr. Caspar Ehlers (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie) und Holger Grewe (Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim)
Bei archäologischen Ausgrabungen am Wormser Petersdom wurden 2015/16 bislang unbekannte Fundamente entdeckt, die von Gebäuden aus der frühesten Geschichte des Bistums herrühren. Auslöser für die Grabungsarbeiten der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) / Direktion Landesarchäologie war die architektonische Neuordnung auf dem südlichen Vorplatz mit dem Haus am Dom. Darin wird seither ein Grabungsfund ausgestellt: Es handelt sich um ein kreisrundes Becken, das vielleicht als Taufanlage in frühchristlicher Zeit gedient hat.
2022 haben die Domgemeinde St. Peter und die GDKE die Voraussetzungen für die erstmalige Auswertung der Grabungsunterlagen geschaffen. Es müssen Pläne gezeichnet und Fundstücke bearbeitet werden. Eine erste Sichtung hat ergeben, dass die Relikte bis in die Spätantike zurückreichen. Nun besteht die Hoffnung, dass die wissenschaftliche Auswertung die Geschichte des Dombezirks vor dem Wirken Bischof Burchards (1000 – 1025) in ein helleres Licht setzen kann.
Der Vortrag handelt von Historie, Stand und Perspektiven der Forschungen zum Wormser Dom im ersten Jahrtausend.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Burkard Keilmann
Joachim Schalk zum Ehremitglied gewählt
Die Mitgliederversammlung des Altertumsvereins Worms hat Joachim Schalk auf Vorschlag des geschäftsführenden Vorstands zum Ehrenmitglied gewählt. Herr Schalk ist seit mehr als 50 Jahren Mitglied des Altertumsvereins und seit mehreren Jahrzehnten Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, in denen er abwechselnd die Positionen des Schriftführers und des 2. Vorsitzenden begleitet hat. Zudem hat er den Verein auch in vielen Fragen juristisch beraten.
Herr Schalk verfügt über umfassendes Wissen der Wormser Stadtgeschichte, wobei seine Kenntnis auch noch der abgelegensten Veröffentlichungen zur Wormser Stadtgeschichte besonders herausragt, die er in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen hat. Niemand, der über die Geschichte von Worms forscht, kommt an seinen Sammlungen vorbei. Was ihn aber von so manchem Sammler unterscheidet: Herr Schalk hortet seine Schätze nicht, um sich alleine daran zu erfreuen, sondern er teilt sie gerne mit allen, bei denen er ein Interesse daran entdeckt.
Darüber hinaus hat Herr Schalk sich durch zahlreiche Veröffentlichungen zur Wormser Geschichte, insbesondere zur Kirchengeschichte einen Namen gemacht. Der Altertumsverein Worms gratuliert zur Wahl zum Ehrenmitglied und wünscht Herrn Schalk viele weitere gesunde und produktive Lebensjahre.
Außerdem zeichnete der Altertumsverein zahlreiche weitere Jubilare für jahrzehntelange Mitgliedschaft auf. Auf dem Bild zu sehen sind von links nach rechts: Wofgang Diehl (25 Jahre Mitglied), Lutz Schrader (25 Jahre Mitglied), Frau Kolmitz in Vertretung des verstorbenen Wolfgang Hasch (50 Jahre Mitglied), Peter Weiler, Vorsitzender des Heimatvereins Abenheim (25 Jahre Mitglied), Herrn Schenk in Vertretung von Frau Ilse Müller (25 Jahre Mitglied), Helga Reimann (40 Jahre Mitglied).
Mitgliederbrief März 2023
Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,
mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Sommerhalbjahr 2023 informieren. – Sie sind alle ganz herzlich eingeladen!
Mitgliederversammlung des Altertumsvereins am 21. April 2023
Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind für Freitag, den 21. April 2023, um 19 Uhr zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die wieder im Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums stattfinden wird. Nach Ablauf der Amtsperiode findet in diesem Jahr eine Wahl der 13 Mitglieder des Vorstands statt. Daher freuen wir uns besonders über zahlreiches Erscheinen unserer Mitglieder.
Die Mitgliederversammlung findet ausschließlich in Präsenz statt, der anschließende Vortrag von Herrn Dr. Bönnen zum Thema „Neues aus dem Stadtarchiv“ wird wieder im Livestream zu verfolgen sein.
Tagesordnung der Mitgliederversammlung:
1. Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht der Rechnungsprüfer, 4. Entlastung des Schatzmeisters, 5. Neuwahl von zwei Rechnungsprüfern, 6. Entlastung des Gesamtvorstandes, 7. Wahl des Gesamtvorstandes, 8. Ehrung von Mitgliedern, 8. Anträge von Mitgliedern
Anträge an die Mitgliederversammlung sind schriftlich bis zum Freitag, den 29. April 2023, an info@altertumsverein-worms.de zu richten.
Das Exkursionsprogramm
Amorbach im Odenwald
Termin: Samstag, 29. April 2023
Abfahrt: Stadion Alzeyer Straße 8.00 Uhr, Hagenstaße 8.05 Uhr Ankunft: ca. 19.00 Uhr
Fahrtkosten mit Führungen und Eintritt: 47.- €.
Gemeinsames Mittagessen (Selbstzahler).
Leitung: Dr. Irene Spille
Das kleine Städtchen Amorbach hat viel zu bieten. Ein Kleinod der Barockzeit ist die ehemalige Abteikirche. Das repräsentative Klostergebäude diente den Fürsten von Leiningen zu Beginn des 19. Jh. als Residenz, und von Sckell ließen sie sich einen Englischen Garten anlegen. In der malerischen Altstadt fallen besonders die Pfarrkirche St. Gangolf und das spätmittelalterliche Templerhaus auf, das zu dem Bautyp der „Weiherhäuser“ zählt. Diesen Orten gilt unsere Besichtigung.
Judenhof, Dom-Museum und Kaisersaal: Ein neuer Blick auf SchUM-Stätten und Dom in Speyer
Termin: Samstag, 20. Mai 2023
Abfahrt: 9:00 Uhr vom Parkplatz beim Stadion in der Alzeyer Straße, 9:05 Uhr Hagenstraße
Rückkehr ca. 18 Uhr
Kosten 45 Euro pro Person
Leitung: Dr. Daniel Nagel, Dr. Gerold Bönnen
Bei der Exkursion nach Speyer stehen neue oder neu gestaltete Ziele im Mittelpunkt. Erste Anlaufstelle ist der Judenhof mit der Mikwe, den Mauern der mittelalterlichen Synagoge und dem Frauenbetraum. Eine Führung wird uns diesen wichtigen und ansprechend gestalteten Teil des UNESCO-Welterbes der SchUM-Stätten näherbringen.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht das neu gestaltete und Ende 2022 eröffnete Dommuseum im Historischen Museum der Pfalz auf dem Programm. Es bietet nicht nur herausragende Funde aus den Kaisergräbern und zahlreiche weitere Exponate, sondern bietet auch einen Einblick in die baugeschichtliche Entwicklung des Speyrer Doms, der seit seiner teilweisen Zerstörung 1689 starke Umgestaltungen erfuhr.
Bei einer anschließenden Führung durch den seit 2012 neugestalteten Kaisersaal werden wir diesen Aspekten nachgehen. Dabei ist auch ein Besuch der Aussichtsplattform vorgesehen, die einen spektakulären Blick auf den Dom und die Innenstadt von Speyer erlaubt.
Wichtiger Hinweis: Der Aufstieg zum Kaisersaal erfolgt über 96 Stufen, zur Aussichtsplattform sind es mehr als das Doppelte. Alle anderen Ziele sind barrierefrei.
Bad Wimpfen
Termin: Samstag, 17. Juni 2023
Abfahrt 7:45 Uhr Stadion Alzeyer Straße, 7:50 Uhr Hagenstraße
Rückkehr gegen 19 Uhr
Preis: 47 € (Busfahrt, Eintritte, Führungen)
Leitung: Jutta Kling
Das ehemalige Wormser Bistum entwickelte sich in seinen rechtsrheinischen Gebieten seit dem frühen Mittelalter entlang des Neckars. Wimpfen am Neckar, über einer römischen Siedlung entstanden, war der südöstlichste Punkt des Bistums.
Das in Wimpfen im Tal gelegene Stift St. Peter war Zentrum einer von vier bischöflichen Verwaltungseinheiten, den sog. Archidiakonaten. Der Stiftspropst von St. Peter verwaltete Wimpfen und weitere Gebiete an Neckar und Elsenz.
Außerdem ist Wimpfen bekannt für seine am Berg gelegene, gut erhaltene Kaiserpfalz. Die staufischen Herrscher betrieben rings um ihr schwäbisches Kernland den Bau von Burgen und Pfalzen, die befestigte Orte zur Behauptung der Königsmacht waren. Die Wimpfener Pfalz erhielt mit Pfalzkapelle, Pallas und Türmen ihre typische Gestalt um 1200. Die staufische Reichslandpolitik ging aber zulasten des Wormser Bistums, da Kaiser Friedrich II. Bischof Heinrich (1217-1234) zwang, ihn mit Wimpfen zu belehnen, ehe er ihm die Regalien verlieh.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir noch das Reichstädtische Museum.
Mehrtagesexkursion: „Das westböhmische Bäderdreieck“
Termin: Donnerstag, 14. bis Sonntag, 17. September 2023
Abfahrt: Donnerstag, 14. September 2023, 8:00 Uhr in Worms vom Parkplatz beim Wormatia-Stadion in der Alzeyer Straße und um 8:05 Uhr in der Hagenstraße
Rückkehr: Sonntag, 17. September 2023, gegen 20 Uhr
Leitung: Hans-Georg Herrnleben
Leistungen: Busfahrt, 3 Übernachtungen (Zimmer mit Du/WC) mit Halbpension (Frühstück und Abendessen) und alle Eintrittsgelder
Programm:
Vom Standort Loket / Elbogen aus werden die drei berühmten Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad besucht. In Becov nad Teplou bewundern wir den mittelalterlichen Maurus-Schrein, besichtigen das Prämonstratenserkloster Tepl und bewegen uns in Eger auf den Spuren von Barbarossa und Wallenstein. Im Schloss Kynzvart versetzen wir uns in die Zeit des Fürsten Metternich. Nicht zuletzt werden Goethe, Beethoven und viele andere bedeutende Persönlichkeiten unsere täglichen Begleiter sein.
Hinweis:
Wir reisen ins Mittelalter und das 19. Jahrhundert. Die Exkursion ist nicht barrierefrei und nicht geeignet für Personen mit eingeschränkter Mobilität (viele Treppen, gepflasterte Wege und längere Laufstrecken).
Bei den Informationen über unsere Unterkunft wird darauf hingewiesen, dass jedes Zimmer anders aussieht, weil es sich um historische Gebäude handelt.
Preis: Im Doppelzimmer 370,00 Euro pro Person Im Einzelzimmer 400,00 Euro
(Änderungen vorbehalten)
Hinweise zur Anmeldung:
Bei allen Bus-Exkursionen bitten wir nach der Teilnahmebestätigung um Überweisung der Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines unserer Konten
Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oderVolksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.
Anmeldungen erbitten wir für alle Bus-Exkursionen ab Mittwoch, 29. März 2023 per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950).
Wir bitten um Verständnis, dass aus organisatorischen Gründen Anmeldungen, die vor dem genannten Termin eingehen, grundsätzlich nicht berücksichtigt werden können.
Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr! Bei der Mehrtagesfahrt muss ein eventueller Rücktritt bis 6 Wochen vor der Fahrt erfolgen, da andernfalls Stornogebühren anfallen.
Stadtrundgänge
Rundgang zur frühen Wormser Fußball-Geschichte
Die Wormser Fussball-Geschichte begann 1895 mit der Gründung des Fußball- und Lawn-Tennisclubs im Jahre 1895, dessen Plätze an der Rheinbrücke lagen. Da es im unmittelbaren Umfeld weitere Sportplätze gab, soll auf dem Spaziergang an diese Plätze und die Geschichte der (meist ehemaligen) Vereine erinnert werden. Auf dem Weg vom Küchlerplatz am Alten Schlachthof vorbei zur Vangionenstraße, dann über In den Waaggärten und die Philosophenstraße zum Endpunkt vor dem Platz der Turngemeinde werden u.a. Alemannia mit dem Gefallenendenkmal von 1921, die Freie Turnerschaft, Olympia und Blau-Weiss Worms Erwähnung finden und mittels historischen Fotomaterials werden die ehemaligen Spielstätten in Erinnerung gerufen werden.
Leitung: Hartmut Ritzheimer
Treffpunkt: Küchlerplatz vor der Ernst-Ludwig-Schule
Termin: Donnerstag, 27. April 2023, 17.00 Uhr
Albert-Schulte-Park: Der Innenraum der Gruftkapelle Doerr & Reinhart
Nach mehrjähriger Restaurierungszeit ist nun auch der Innenraum der Gruftkapelle der Wormser Lederfabrikanten Doerr & Reinhart fertiggestellt. Frau Hannah Lunemann wird uns die Arbeiten erläutern.
Leitung: Hannah Lunemann
Treffpunkt: Gruftkapelle Doerr & Reinhart im Albert-Schulte-Park
Termin: Donnerstag, 11. Mai 2023, 17:00 Uhr
Die Teilnahme an den Stadtrundgängen ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Abholung der Jahresgabe des Vereins
Wir weisen darauf hin, dass die kostenlose Jahresgabe des Vereins für 2022 von den Mitgliedern zu den Öffnungszeiten des Jüdischen Museums an dessen Kasse im Raschihaus abgeholt werden kann.
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie/Euch alle ganz herzlich
Burkard Keilmann
Wichtige Termine und Hinweise
1. Wir danken Ihnen sehr für das große Interesse an unserer Vortragsreihe. Auch die Möglichkeit, online an den Veranstaltungen teilzunehmen, wird immer stärker genutzt. Leider war aufgrund eines technischen Versehens der Zoom-Link für den Vortrag von Herrn Dr. Nagel am 24.02.2023 fehlerhaft. Daher konnten sich potentielle Online-Teilnehmer nicht einloggen, um den Vortrag im Livestream zu verfolgen. Wir bedauern das sehr und bitten um Entschuldigung.
Wer den Vortrag nachhören möchte, kann dies unter folgendem Link tun:
Kenncode: 1N?XHf$H
2. Zum Jubiläum des Wormser Reichstags von 1521 hat der Altertumsverein 2021 in Verbindung mit der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte und weiteren Institutionen am 18./19. Juni in Worms eine wissenschaftliche Tagung durchgeführt.
Vor wenigen Tagen ist im Verlag Aschendorff der Tagungsband „Reichstag – Reichsstadt – Konfession. Worms 1521“ als Band 148 der Reihe „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte“ erschienen. Er wird im Rahmen einer kleinen Veranstaltung am Montag, dem 13. März 2023, um 11 Uhr, im Haus am Dom in Worms der Presse und interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Eintritt ist kostenfrei, Sie alle sind dazu herzlich eingeladen!
3. Der nächste Vortrag unserer Winterreihe findet am Freitag, den 17.03.2023, wie gewohnt um 19 Uhr, im Wormser Kultur- und Tagungszentrum statt. Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Dr. Nagel im Februar möchte ich selbst einen zweiten Beitrag zur Erinnerung an die revolutionären Ereignisse vor 175 Jahren leisten. Das Thema meines Referates lautet: „Pulverdampf an der Pfarrhaustreppe – Deutschkatholiken und ihre Gegner im Vorfeld der Revolution von 1848 in Worms und im südlichen Rheinhessen“.
Der Eintritt ist wie immer kostenfrei, wer unserer Technik vertraut, kann den Vortrag auch unter folgendem Link im Livestream verfolgen:
https://us02web.zoom.us/j/84979689176?pwd=RjJhb1A0WCtBb3hqMUVlVC9PK0FoUT09
4. Wir weisen nochmals darauf hin, dass die Vereinsmitglieder die Jahresgabe des Altertumsvereins für 2022 (Carolin Katzer, Konflikt – Konsens – Koexistenz. Konfessionskulturen in Worms im 18. Jahrhundert) zu den Öffnungszeiten an der Kasse des Jüdischen Museums im Raschihaus abholen können.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Ihr Burkard Keilmann
60 Jahre Haus zur Münze: Fotoausstellung, Vortrag und mehr in der Stadtbibliothek
Am 23. März 1963 war ein bedeutender Tag in der Wormser Nachkriegsgeschichte: Nach langen Planungen und Diskussionen konnte mit dem Haus zur Münze die neue Heimstatt der damaligen Städtischen Kulturinstitute eingeweiht werden.
An der Stelle des 1945 weitgehend zerstörten ‚Cornelianums‘, prominent gelegen inmitten der Stadt und ganz bewusst nicht wieder aufgebaut, war seit dem Beschluss, einen Neubau für die kulturellen Institutionen zu erbauen, viel passiert: Jetzt besaß insbesondere die Stadtbibliothek einen für die damalige Zeit richtungsweisenden Zweckbau – eine Herausforderung nicht zuletzt für die Stadtplanung. Begleitet von Debatten um den Namen des neuen Gebäudes wurde eine klaffende Kriegslücke jetzt mit moderner Architektur geschlossen.
Auf den Tag genau sechzig Jahre danach erinnern die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv Worms in Kooperation mit einer Reihe von Veranstaltungen an die Einweihung des inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes.
Am Donnerstag 23. März 2023 um 18.30 Uhr wird eine Fotoausstellung zum 60. Jahrestag mit einem Kurzvortrag des Stadtarchivleiters Dr. Gerold Bönnen eröffnet. Nach der Begrüßung durch Herrn Beigeordneten Waldemar Herder wird anhand von Fotomaterial aus dem Archiv auf die Vorgeschichte und den Neubau eingegangen; an den Vortrag schließt sich ein Umtrunk an.
Umrahmt wird dies durch ein Begleitprogramm der Bibliothek in ihrem seit 60 Jahren lebendigen Domizil.
Mehr Informationen auf der Webseite der Stadtbibliothek: Aktuelles & Veranstaltungen – Stadt Worms
Erster Vortrag des Jahres 2023 über konfessionelles Zusammenleben in Worms im 18. Jahrhundert
Am Freitag, 27. Januar, um 19.00 Uhr lädt der Altertumsverein Worms e.V. seine Mitglieder und Freunde zum kostenfreien Vortrag von Dr. Carolin Katzer (Mainz) zum Thema „Intoleranz und Religions-Einschränkung? – Katholiken, Lutheraner und Reformierte in Worms im 18. Jahrhundert“ im Liebfrauensaal des Wormser Tagungszentrums ein.
Der Vortrag basiert auf der Dissertation von Dr. Katzer, die Ende 2022 erschien. Es handelt sich um eine herausragende Forschungsleistung, die vor allem auf der sehr intensiven Auswertung der reichen Quellenüberlieferung im Wormser Stadtarchiv beruht.
Die Studie, deren Drucklegung nicht zuletzt durch den Altertumsverein Worms mitfinanziert wurde, gewährt einen detaillierten Einblick in das Beziehungsgeflecht von Konfession, Politik und Alltagspraxis in einer mehrkonfessionellen Reichsstadt der frühen Neuzeit. Die Arbeit trägt den Titel „Konflikt – Konsens – Koexistenz. Konfessionskulturen in Worms im 18. Jahrhundert“.
Die Vereinsmitglieder erhalten den Band kostenfrei als Jahresgabe, der Eintritt zum Vortrag ist für alle Interessierten frei.
Der Vortrag wird auch via Zoom im Livestream übertragen:
https://us02web.zoom.us/j/83904458658?pwd=ZlhWSzhOVVFac3h5R2p1ZDRhS3Vadz09
40 Jahre Raschi-Haus – Programm zum Jahrestag am 18. November
Ende November 1982 konnte nach jahrelangen Planungen, Überlegungen und komplexen Vorarbeiten das Raschi-Haus in der Hinteren Judengasse als neue Heimstatt seiner Bestimmung übergeben werden.
Es beheimatet eines der ersten jüdischen Museen in Westdeutschland nach der NS-Zeit und dient zugleich als Zweckbau für das Stadtarchiv mit seiner Fotoabteilung und für die Untere Denkmalschutzbehörde.
Zur Einweihung des gelungenen und bis heute lebendigen Ortes, der mittelalterliche Substanz mit modernen Anforderungen geschickt kombiniert, begrüßte OB Wilhelm Neuß zahlreiche Gäste.
Dazu zählten neben dem vor kurzem verstorbenen Architekten Rainer Kleebank der langjährige Leiter von Archiv und Museum, Ehrenringträger Fritz Reuter (1929-2021). Er hatte 1977 das für die Realisierung entscheidende Konzept für den Wiederaufbau und die vielfältige, nachhaltige Nutzung des alten neuen Baues vorgelegt hatte.
Ebenso anwesend waren Vertreter der Jüdischen Gemeinde Mainz und Prof. Dr. Otto Böcher, Wormser Theologe und Kunsthistoriker, einer der frühesten Mahner für eine angemessene Nutzung des 1971 abgerissenen „alten“ Baues.
Insgesamt steht der Bau steht im Kontext der seit den 1970er-Jahren erfolgten Sanierungsanstrengungen im Bereich der Judengasse unter Federführung des damaligen Stadtplaners Wolfgang Grün.
Am Freitag den 18.11.2022 (10 bis 18 Uhr) wird bei freiem Eintritt ein attraktives Programm zur Erinnerung an das 40-jährige Bestehen mit dem Schwerpunkt auf dem Jüdischen Museum geboten.
Das Programm im Einzelnen
Laufend: Fotodokumentation zum Wiederaufbau des Hauses zwischen 1968 und der Einweihung November 1982
11 und 14 Uhr: Kurzführungen von Aquilante De Filippo M.A. (Denkmalschutzbehörde) zur Baugeschichte des Raschi-Hauses im Kontext SchUM-Welterbe, evtl. mit Blick in den Garten/archäologische Grabungen
14.30 Uhr: Grußwort von OB Adolf Kessel
15 und 17 Uhr: Kurzvorträge von Dr. Gerold Bönnen zur Geschichte des Wiederaufbaues 1968 bis 1982 (mit Fotopräsentation)
Präsentation ausgewählter Neuzugänge des Museums
Buchverkauf zu Sonderpreisen
Mitgliederbrief August 2022
Liebe Mitglieder des Altertumsvereins,
es freut uns sehr, dass es den vereinten Anstrengungen aller Beteiligten in den vergangenen Monaten gelungen ist, das Museum im Andreasstift wenigstens teilweise wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Frau Dr. Spille, die sich dabei in vielerlei Hinsicht engagierte, sowie Frau Storf-Felden, Herrn Dr. Mattes und Herrn Schalk, die mit ihr zusammen an den Eröffnungstagen die Gäste durch die Sammlungen geführt haben, gilt unser aller Dank.
Trotz Pandemie ist auch unser Exkursionsprogramm wieder angelaufen. Eine große Zahl von Anmeldungen zeigt, dass trotz aller Einschränkungen ein großes Interesse an diesen Veranstaltungen besteht.
In unserem heutigen Rundbrief möchten wir Sie alle über unser Veranstaltungsprogramm im Winterhalbjahr 2022/23 informieren:
Schon jetzt laden wir Sie alle zu unserer Vortragsreihe ein. Ihren Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die Erinnerung an zwei wichtige Ereignisse, die Geburt Kaiser Friedrich Barbarossas (ca. 1122-1190) und die Revolution von 1848, die Europa vor 175 Jahren neu gestaltete.
Freitag, 26.08.2022: Dr. Gerold Bönnen, Worms
Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine „kaiserliche Stadt“?
Aus Anlass des 900. Geburtsjahres Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1122-1190) wirft der Vortrag einen Blick auf die überaus vielfältigen Beziehungen des Kaisers zur Bischofsstadt Worms, deren Oberhirten, Geistliche, Juden und Bürger in besonderem Maße von der Förderung durch den Staufer profitiert haben. Es stellt sich dabei die Frage, welchen Anteil das herrscherliche Handeln am erheblichen urbanen Aufschwung der blühenden Stadt am Rhein hatte. Vor allem das im Stadtarchiv verwahrte Diplom für die Wormser von 1184 wird dabei ausführlich zu würdigen sein, bevor es im Herbst als Leihgabe einer großen Barbarossa-Ausstellung nach Münster ausgeliehen wird.
Donnerstag, 15.09.2022: Prof. Dr. Matthias Untermann, Heidelberg
Neueste Befunde zur Erbauung des Wormser Doms
Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Tagung „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“
Freitag, 02.12.2022: Dr. Petra Marx, Münster
Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft – eine Ausstellung zum 900. Geburtstag des Stauferkaisers in Cappenberg und Münster
Anlässlich des 900. Geburtstages des berühmten Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die große internationale Sonderausstellung „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“. Die schillernde Figur des Kaisers „Rotbart“, der als schwäbischer Herzogssohn und seit 1155 als Kaiser die Geschicke Europas mit lenkte, steht im Zentrum der Schau, die sich auf zwei Standorte verteilt: das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster und Schloss Cappenberg bei Selm, Kreis Unna. Dr. Petra Marx, die Kuratorin des mit 120 Kunstwerken bestückten Ausstellungsteils in Münster, gibt Einblicke in die Konzeption und zu den kostbaren Leihgaben des einzigartigen Projekts, die unter anderem aus Paris, London und Kopenhagen nach Münster reisen.
Freitag, 27.01.2023: Dr. Carolin Katzer, Mainz
„Intoleranz und Religions-Einschränkung“? Katholiken, Lutheraner und Reformierte in Worms im 18. Jahrhundert
Wie gestalteten die Gläubigen im mehrkonfessionellen Worms ihr Zusammenleben? Gab es dort noch im 18. Jahrhundert konfessionelle Konflikte und wie wurden diese ausgetragen? Der Vortrag beleuchtet diese Fragen und betrachtet konkret das Zusammenspiel von Konfession, Politik und Alltagspraxis im frühneuzeitlichen Worms. Damit wird ein Einblick in die mehrkonfessionelle Koexistenz, aber auch in die konfessionellen Konflikte und deren Bewältigung im Worms des 18. Jahrhunderts gewährt.
Freitag, 24.02.2023: Dr. Daniel Nagel, Worms
Verlauf, Ergebnisse und Folgen der Revolution von 1848/49
Die Revolution von 1848/49 ist eines der zentralen Ereignisse der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Im kollektiven Gedächtnis ist vor allem das Scheitern der Gründung eines deutschen Nationalstaats geblieben – die Folge der Ablehnung der Paulskirchenverfassung durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV.
So bedeutsam dieses Ereignis auch war, die Auswirkungen der Revolution waren umfassender: Die Entstehung einer nationalen Öffentlichkeit und der Grundlagen eines Parteiensystems zählen ebenso dazu wie die Abschaffung der Reste des Feudalwesens, das im ländlichen Bereich die zentrale Errungenschaft der Revolution darstellte.
Der Vortrag beabsichtigt, Verlauf und Ergebnisse der Revolution in Deutschland unter Einbeziehung der regionalen und lokalen Ereignisse zu schildern. Besondere Beachtung sollen dabei die langfristigen Folgen finden – von der Bismarckschen Reichsgründung als Gegenentwurf zu 1848/49 bis zu den Grundrechten des Grundgesetzes.
Freitag, 17.03.2023: Dr. Burkard Keilmann, Worms
Pulverdampf an der Pfarrhaustreppe. Deutschkatholiken im Vorfeld der Revolution von 1848 in Worms und im südlichen Rheinhessen
Aus der Opposition zu einer Massenwallfahrt zum Heiligen Rock in Trier entwickelte sich seit 1844 die deutschkatholische Bewegung, die Papsttum und Amtskirche als Unterdrücker der Freiheit bekämpfte. Gerade in unserer Region verursachte sie erhebliche religiöse, soziale und politische Spannungen. Viele ihrer Anhänger gehörten wenig später zu den führenden Persönlichkeiten der Revolution von 1848. Der Vortrag geht der Entstehung dieser Bewegung nach und untersucht die Frage, welche Ideen ihre Protagonisten mit den Forderungen der Revolution von 1848 verbanden.
Freitag, 21.04.2023: Mitgliederversammlung des Altertumsvereins, anschließend Dr. Gerold Bönnen, Worms
Neues aus dem Stadtarchiv
Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr im Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums. Bitte beachten Sie die am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln. Sollte wegen der Pandemie eine Präsenzveranstaltung nicht möglich sein, werden wir Sie rechtzeitig über Alternativen informieren.
Auch unsere Stadtrundgänge werden wir im Oktober 2022 wieder aufnehmen:
Der Wiederaufbau der Wormser Innenstadt nach den Kriegszerstörungen 1945 musste schnell vonstattengehen. Jetzt sind diese Gebäude etwa 70 Jahre alt. Welche stadtplanerischen Gedanken und architektonischen Vorgaben lagen zugrunde? Wie beurteilen wir heute diese Gebäude? Anhand ausgewählter Beispiele wird bei diesem Rundgang die Wormser Architektur im 1. Jahrzehnt nach dem Kriegsende vorgestellt.
Leitung: Dr. Irene Spille
Treffpunkt: Weckerlingplatz
Termine: Donnerstag, 6. Oktober 2022, 17 Uhr und Samstag, 15. Oktober 2022, 10 Uhr
Die Ringanlage zwischen Andreastor und Luginsland wird neu gestaltet. Das öffentliche Interesse an dieser Maßnahme ist enorm. Nachdem im Frühjahr bei den Stadtrundgängen nicht alle Interessierten berücksichtigt werden konnten und die Arbeiten jetzt weiter fortgeschritten sind, wird dieser Rundgang jetzt nochmals angeboten.
Leitung: Aquilante de Filippo
Treffpunkt: Andreastor
Termine: Samstag, 8. Oktober 2022, 10 Uhr und Donnerstag, 13. Oktober 2022, 17 Uhr
Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist für die Veranstaltungen eine vorherige Anmeldung unbedingt erforderlich, per Mail auf info@altertumsverein-worms.de oder telefonisch bei Spille, 06241 46950. Anmeldebeginn ist ab Dienstag, 20. September 2022.
Auch auf die wissenschaftliche Tagung zum Thema „900 Jahre Wormser Konkordat 1122-2022“, die in der Zeit vom 14. bis zum 16. September 2022 im Wormser Tagungszentrum stattfindet möchten wir Sie noch einmal hinweisen. Der Eintritt ist frei, eine verbindliche Anmeldung per Mail bis zum 24. August unter stadtarchiv@worms.de ist erforderlich. Nähere Informationen finden Sie unter www.stadtarchiv-worms.de.
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie alle ganz herzlich.
Bleiben Sie gesund!
Ihr / Euer
Urkundenpräsentation und Vortrag am 26.08.2022: Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘?
Aus Anlass des 900. Geburtsjahres Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1122-1190) und der bevorstehenden Ausleihe der Originalurkunde des Herrschers für die Bürger der Stadt Worms vom Jahre 1184 bietet das Stadtarchiv Worms am 26.8. die Chance auf einen unmittelbaren Blick auf das so bedeutende Pergament mit der kaiserlichen Goldbulle.
Im Laufe des Tages besteht bei freiem Eintritt in das Jüdische Museum Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6) in den regulären Öffnungszeiten (10 bis 12.30, 13.30 bis 17 Uhr) die Möglichkeit, dem sonst im klimatisierten Magazin verwahrten Original ganz nahe zu kommen. Der Archivleiter Dr. Gerold Bönnen bietet um 14 und 16 Uhr vor Ort jeweils eine Präsentation zu den bemerkenswerten Details der Urkunde an, um so Form und Inhalt des Originals besser verstehbar zu machen.
Abends um 19 Uhr wird unter dem Titel „Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘?“ ein gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms im Tagungszentrum Das Wormser (Rathenaustr., Liebfrauensaal) angebotener Vortrag einen Blick auf die überaus vielfältigen Beziehungen des Kaisers zur Bischofsstadt Worms richten. Deren Oberhirten, Geistliche, Juden und die entstehenden Bürgergemeinde haben im 12. Jahrhundert in ganz besonderem Maße von der Förderung durch den Staufer profitiert. Der Eintritt ist frei.
Es stellt sich dabei die Frage, welchen Anteil das herrscherliche Handeln am erheblichen urbanen Aufschwung der blühenden Stadt am Rhein hatte. Vor allem das erwähnte, im Stadtarchiv verwahrte Diplom für die Wormser von 1184 mit der Gewährung beachtlicher bürgerlicher Rechte wird dabei ausführlich zu würdigen sein, bevor es im Herbst als Leihgabe einer großen Barbarossa-Ausstellung nach Münster ausgeliehen wird.
Neue Publikation zu den Kämmerern von Worms bietet reiche Erkenntnisse
Der Mainzer Historiker Dr. Franz Stephan Pelgen, ein hervorragender Kenner der adligen Kultur der Region, hat zusammen mit Jana Bisová (Mähren) als Ergebnis jahrelanger Recherchen zur Geschichte der bedeutenden Adelsfamilie der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg jetzt eine umfangreiche, exzellent bebilderte Publikation vorgelegt.
Mitglieder des Altertumsvereins können die Publikation ab 15. Juli zum Sonderpreis von 29 Euro im Jüdischen Museum/Raschi-Haus erwerben.
Besonders wertvoll sind die neu aus den Quellen gearbeiteten Stammtafeln; viele noch nie gezeigte Schätze aus zum Teil privatem Besitz können in dem mehr als 230 Seiten umfassenden, aufwendig gestalteten Band erstmals vorgestellt und in den Kontext der spannenden Familiengeschichte vor allem der frühen Neuzeit eingeordnet werden. Darunter befinden sich glanzvolle Abzeichen der besonderen Familienwürde, Portraits und anderes, eingebettet in die spannende Geschichte der 1653 in den Reichsfreiherrenstand erhobenen Familie.
Das Stadtarchiv Worms verwahrt in seinen Beständen umfangreiches, bis in das 13. Jahrhundert zurückreichendes Archivmaterial zu Familie und Herrschaft Dalberg, darunter zahlreiche Urkunden, Aktenbände, Karten und Pläne von überregionaler Bedeutung. Auch aus diesem Grund hat das Archiv (finanziell unterstützt vom Wormser Altertumsverein) den Band in der Reihe der Wormsgau-Beihefte herausgegeben. Die Gestaltung und hochwertige buchtechnische Umsetzung lag in den bewährten Händen der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms.
Franz Stephan Pelgen/Jana Bisová: Die einzigartige Würde der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg als Erste Erbritter des Heiligen Römischen Reiches und ihre sichtbaren Abzeichen, 232 Seiten mit ca. 126 Abbildungen und Stammtafeln, Worms 2022 – Verlag Stadtarchiv Worms (Der Wormsgau, Beiheft 43) 49,- € (ISBN 978-3-9806754-0-6)
Dr. Josef Mattes neues Ehrenmitglied des Altertumsvereins
Fast 16 Jahre lang – vom 1. Januar 2005 bis zum Herbst 2020 – war Dr. Josef Mattes Vorsitzender des Wormser Altertumsvereins.
In dieser Zeit hat er Herausragendes für den Verein geleistet:
Mit hohem persönlichen Einsatz nahm er die alltäglichen Aufgaben des Vorsitzenden wahr, plante ungezählte Exkursionen, organisierte Vorträge und Präsentationen und leitete die Diskussion in den Vorstandssitzungen.
Ein ganz persönliches Anliegen ist ihm der Einsatz des Vereins für das große jüdische Erbe unserer Stadt. Mit seinem unermüdlichen Engagement für den Wormser Heiligen Sand, dessen Pflege und die Dokumentation seiner Gräber hat Herr Dr. Mattes wesentlich zur Bewerbung der SchUM-Städte um Anerkennung als Welterbe der UNESCO beigetragen.
Als Bauherr trug er für den Altertumsverein in den letzten Jahren die Verantwortung für die Wiederherstellung der beiden verlorenen Flügel des Kreuzgangs im Andreasstift, deren Vollendung wir im letzten Jahr feiern konnten.
Ohne diesen Einsatz wäre auch die große Landesausstellung im Luthergedenkjahr 2021 im Wormser Museum nicht möglich gewesen.
Die Mainzer Landesregierung und die Stadt Worms haben diese Leistungen bei verschiedenen Anlässen bereits ausdrücklich anerkannt. Auch der Wormser Altertumsverein dankte Herrn Dr. Mattes nun durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft für sein langes, vorbildliches Engagement
Mitgliederbrief April 2022
Liebe Mitglieder des Altertumsvereins,
in den letzten Wochen haben wir wie angekündigt bei gutem Wetter unsere historischen Stadtrundgänge wieder aufgenommen. Sie waren alle innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Ein ganz herzlicher Dank geht an Frau Dr. Spille, die nicht nur alles mit größter Sorgfalt organisiert, sondern auch noch einen eigenen Rundgang (Wormser Brunnen) geleitet hat. Auch bei den Leitern der übrigen Rundgänge, Herrn Prof. Dr. Werner (Mainzer Straße), Frau Lunemann und Herrn De Filippo (Stadtmauer am Willy-Brandt-Ring) möchten wir uns ganz herzlich für ihr Engagement bedanken.
In den nächsten Wochen und Monaten sind einige Ereignisse geplant, über die wir Sie gerne informieren möchten:
Wiedereröffnung des Museums im Andreasstift am 30. April 2022
Ab Samstag, den 30. April 2022, ist die Dauerausstellung im Museum im Andreasstift wieder geöffnet. Der Altertumsverein hat lange Zeit darauf hingearbeitet und freut sich sehr, dass das von ihm der Stadt Worms übereignete Museum nach drei Jahren endlich – wenigstens teilweise – wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Stadt und Altertumsverein werden dieses Ereignis am Eröffnungswochenende gebührend feiern. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, können alle Interessierten das Museum am Samstag/Sonntag, 30.04./01.05 in der Zeit von 11 Uhr bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besuchen.
Zu sehen ist der neu gestaltete Kreuzgang, der jetzt das Stadtmodell beherbergt. Das Stadtmodell präsentiert das Erscheinungsbild der Stadt an der Wende zur Neuzeit vor der großen Zerstörung von 1689 und bietet für alle, die unsere Stadt besuchen, eine wichtige Orientierungshilfe.
Im Kreuzgang finden die Besucherinnen und Besucher künftig auch Informationen zu den Themen der Dauerausstellung des Andreasstifts und zur Geschichte des Museums. Im ersten Obergeschoss ist die prähistorische und die römische Abteilung wieder geöffnet.
Aus Anlass der Wiedereröffnung lädt der Altertumsverein zu thematischen Führungen ein:
Samstag, 30.04.2022:
11:30 Uhr bis 12 Uhr: Mittelalterliche Grabsteine im Kreuzgang (Herr Schalk)
12:30 Uhr bis 13 Uhr: Stadtmodell (Frau Storf-Felden)
14 Uhr bis 14:30 Uhr: Abteilung Vor- und Frühgeschichte (Frau Dr. Spille)
15 Uhr bis 16 Uhr: Römische Grabsteine im Kreuzgang und Römische Abteilung (Herr Dr. Mattes)
Sonntag, 01.05.2022:
11 Uhr bis 12 Uhr: Römische Grabsteine im Kreuzgang und Römische Abteilung (Herr Dr. Mattes)
12:30 Uhr bis 13 Uhr: Abteilung Vor- und Frühgeschichte (Frau Dr. Spille)
13:30 Uhr bis 14 Uhr: Mittelalterliche Grabsteine im Kreuzgang (Herr Schalk)
15 Uhr bis 15:30 Uhr: Stadtmodell (Frau Storf-Felden)
Frau Dr. Spille, Frau Storf-Felden, Herrn Dr. Mattes und Herrn Schalk danke ich ganz herzlich für ihr Engagement.
Da die Teilnehmerzahl bei diesen Führungen begrenzt ist, bitten wir dringend, sich rechtzeitig im Online-Ticketshop des Museums, telefonisch unter 06241/853-4101, -4102 oder per Mail an tickets-andreasstift@worms.de anzumelden.
Alle Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich kurzfristig auf der Homepage über die dann geltenden Coronaregeln zu informieren.
Mitgliederversammlung des Altertumsvereins am 6. Mai 2022
Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind für Freitag, den 6. Mai 2022, um 19 Uhr zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die wieder in der Aula des Rudi-Stephan-Gymnasiums, Von-Steuben-Straße 31, stattfinden wird. Unserem Mitglied, Herrn OStD Dr. Wallenborn, gilt ein ganz herzlicher Dank für seine Gastfreundschaft.
Tagesordnung:
1. Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht der Rechnungsprüfer, 4. Entlastung des Schatzmeisters, 5. Neuwahl von zwei Rechnungsprüfern, 6. Entlastung des Gesamtvorstandes, 7. Ehrung von Mitgliedern, 8. Anträge von Mitgliedern
Anträge an die Mitgliederversammlung sind schriftlich bis zum Freitag, den 29. April 2022, an info@altertumsverein-worms.de zu richten.
Das Exkursionsprogramm
Samstag, 21. Mai 2022 – Kloster Eberbach und Niederwalddenkmal
Die Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau ist eines der herausragenden Zeugnisse der monastischen Kultur des Mittelalters. Aufgrund seiner Lage, der wirtschaftlichen Kraft (u.a. im Weinbau) und des reichen baulichen Erbes aus Jahrhunderten zählt das Kloster zu den bedeutendsten europäischen Abteianlagen.
Das 1883 eingeweihte Niederwalddenkmal oberhalb Rüdesheim/Rhein zählt zu den größten der im Gefolge der Reichsgründung von 1871 im Deutschen Reich vielfach errichteten monumentalen Nationaldenkmälern – mit spektakulärem Blick über den Rhein und in landschaftlich exponiert schöner Lage.
Leitung: Dr. Gerold Bönnen
Abfahrt 9.30 Uhr Stadion, 9.35 Uhr Hagenstraße
Rückkehr nach Worms bis 19 Uhr
Preis: 45 € (Busreise, Eintritte, Führungen)
Samstag, 11. Juni 2022 – Neuzeitliche Industrie und alte Römer
Die Fahrt ins Saarland bietet ein Kontrastprogramm. Die Völklinger Hütte ist ein herausragendes Zeugnis der Eisenindustrie, hier der Roheisenerzeugung, die den wirtschaftlichen Schwerpunkt der Region darstellte. Sie wurde als erstes Industriedenkmal dieser Epoche in die UNESCO – Welterbeliste aufgenommen, weil sie weltweit das einzige, vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung ist. Bei Homburg liegt Schwarzenacker, das in römischer Zeit überregionale Bedeutung als Handels- und Verwaltungszentrum wie auch als Etappenstadt hatte. Zu Ende des 3. Jh. wurde es von den Alamannen zerstört, doch es wurde soweit wiederhergestellt, dass man im Freilichtmuseum das römische Leben nachvollziehen kann.
Leitung: Dr. Irene Spille
Abfahrt 7.30 Uhr Stadionparkplatz, 7.35 Uhr Hagenstraße
Rückkehr ca. 19 Uhr
Preis: 59.- € (Busfahrt, Eintrittsgelder und Führungen)
Samstag, 2. Juli 2022 – Landesausstellung in Trier: Der Untergang des römischen Reiches
In der neuen großen Landesausstellung in Trier steht die Spätzeit des römischen Reiches, also das 4. und 5. Jahrhundert, im Blickpunkt. Wir besuchen zwei Museen, das Landesmuseum und das Diözesanmuseum und erfahren viel über die glanzvollste Zeit Triers ab Kaiser Konstantin, über Ursachen des Niedergangs ab dem 4. Jh. und über das frühe Christentum.
Nach der Mittagspause stehen drei Möglichkeiten zur Wahl. Wer möchte, kann in Eigenregie im Museum Simeonstift eine Ausstellung über den Untergang des römischen Reiches in der Darstellung der Bildenden Kunst besuchen oder um 15.00 Uhr an einem von Herrn Mattes geführten Innenstadtrundgang teilnehmen oder sich auf eigene Faust das vielfältige Trier erschließen. Um 17.00 Uhr ist Abfahrt nach Worms ab Porta Nigra.
Leitung: Dr. Josef Mattes
Abfahrt ab Stadion 7.15 Uhr, ab Hagenstraße 7.20 Uhr
Rückkehr in Worms ca. 19.00 Uhr
Preis: 50 € (Busfahrt, Eintritt in das Landesmuseum Trier und Diözesanmuseum, Führungen in beiden Museen)
Freitag, 2. September – Montag, 5. September 2022 – Mehrtagesfahrt nach Brabant und Flandern: Löwen, Gent und Brügge
Auf der Anreise besuchen wir in Brabant die Stadt Leuven/Löwen, die berühmt ist wegen ihrer Katholischen Universität, an der Erasmus von Rotterdam lehrte. Das spätgotische Rathaus ist einer der schönsten Profanbauten Europas.
Gent, in dessen Stadtzentrum unser Hotel liegt, gelangte im 14. Jahrhundert wie ganz Flandern an das Herzogtum Burgund. Gent und Brügge entwickelten sich zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert zu den reichsten Handelsstädten der damaligen Welt, vor allem aufgrund des Wollhandels mit England und der Tuchfabrikation.
Die wohlhabenden Bürgerschaften beider Städte gaben Kunstwerke bei den renommiertesten Künstlern wie den Brüdern van Eyck oder Hans Memling in Auftrag. Das Stadtmuseum in Gent erreichen wir per Schiff und besuchen auch den „Genter Altar“. In Brügge besichtigen wir den Stadtpalast der Kaufmannsfamilie van Gruuthuse und den Beginenhof, der von dem malerischen „Minnewater“ umflossen wird. In der Liebfrauenkirche befinden sich die von flämischen Künstlern geschaffenen Grabmäler Karls des Kühnen und Marias von Burgund, seiner Tochter und Ehefrau Kaiser Maximilians.
Leitung: Jutta Kling
Abfahrt: Freitag, 2. September 2022, 7.00 Uhr ab Stadion, 7.05 ab Hagenstraße
Rückkehr: Montag, 5. September 2022, abends
Preis: 480,- € im DZ, 540,- € im EZ (Busfahrt, Übernachtung, Halbpension, Eintritte, Führungen)
Bei allen Bus-Exkursionen bitten wir nach der Teilnahmebestätigung um Überweisung der Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines unserer Konten
Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oder
Volksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.
Anmeldungen erbitten wir für alle Bus-Exkursionen ab Montag, 9. Mai 2022 per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950)
Zusätzlich zu diesen Exkursionen laden wir noch zu zwei Fahrrad-Exkursionen unter der Leitung von Herrn Dr. Bönnen und Herrn Dr. Nagel ein:
Sa 16.07. Eisbachtal (Treffpunkt 11 Uhr Stadion), Fahrt über Heppenheim und Offstein nach Colgenstein, Mühlheim und Albsheim, Einkehr in Bockenheim/Weinstr., Rückfahrt über Hohen-Sülzen und Pfeddersheim (ca. 40 km, überwiegend auf flachen Radwegen – Rückfahrt per Bahn ab Bockenheim möglich, Kosten 15 Euro, bei Antritt in bar zu zahlen)
Sa 03.09. Altrhein (Treffpunkt Rheindürkheim/Rheinufer 11 Uhr), Fahrt über Ibersheim und Hamm nach Gimbsheim (Führung), weiter über Alsheim mit Einkehr (von dort Bahnfahrt zurück möglich), zurück über Mettenheim, Osthofen (ca. 45 km, überwiegend auf flachen Radwegen Kosten 15 Euro, bei Antritt in bar zu zahlen)
Nähere Informationen auch zu den Anmeldemöglichkeiten folgen rechtzeitig vor Fahrtbeginn
Bitte beachten Sie bei allen Veranstaltungen des Vereins die zum Veranstaltungstermin gültigen Corona-Vorschriften. Wir gehen davon aus, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die entsprechenden Impfungen verfügen.
Wie immer erfolgt die Teilnahme an unseren Exkursionen versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr.
Zur Vermeidung von Stornokosten muss bei der Mehrtagesfahrt ein eventueller Reiserücktritt sechs Wochen vor Fahrtbeginn erfolgen.
Weitere Hinweise
Anfang 2022 ist erschienen der Sammelband Kontinuität – Zerstörung – Authentizität? Die Wiedergewinnung des Synagogenbezirks in Worms 1945–1961, hg. v. d. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz u. d. Stadtarchiv Worms aus Anlass des 60. Jahrestags der Wiedereinweihung der Wormser Synagoge, Schriftleitung: Gerold Bönnen, Nadine Hoffmann, Worms 2022 (Wernersche Verlagsgesellschaft Worms – ISBN 978-3-88462-409-8), 226 S., 29 €.
Näheres dazu findet sich weiter unten auf dieser Seite.
Am 26. August 2022 ist tagsüber im Raschi-Haus/Stadtarchiv eine Präsentation der Urkunde Kaiser Friedrichs I. Barbarossa für die Wormser Bürger (mit Goldbulle) vom Januar 1184 geplant; um 19 Uhr hält Archivleiter Dr. Gerold Bönnen dazu im Tagungszentrum in Kooperation mit dem Altertumsverein einen Vortrag bei freiem Eintritt über ‘Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘? Anlass ist der Ende 2022 bevorstehende 900. Geburtstag des gerade für Worms so überaus wichtigen Herrschers und die Ausleihe des Originals für eine große Barbarossa-Ausstellung im Landesmuseum Münster ab Oktober 2022.
Vom 14. bis 16. September 2022 veranstaltet das Stadtarchiv in Kooperation mit dem Wormser Altertumsverein im Tagungszentrum (Wormser) die Wissenschaftliche Tagung „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“. Näheres dazu findet sich weiter unten auf dieser Seite.
In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie alle ganz herzlich.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Burkard Keilmann
Tagung zum Wormser Konkordat – Informationen zu Programm und Anmeldung
Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext (14.–16. September 2022)
Am 23. September 2022 jährt sich mit dem sogenannten »Wormser Konkordat« ein Ereignis europäischen Ranges zum 900. Mal.
Die Stadt Worms würdigt in Kooperation mit dem Altertumsverein die dramatischen Ereignisse des frühen 12. Jahrhunderts und erinnert auch an das Geschehen in der mittelalterlichen Bischofsstadt. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beleuchten anlässlich einer wissenschaftlichen Tagung zentrale Aspekte des »Investiturstreits« und seiner Lösung in europäischer Perspektive.
Die Konferenz findet im Tagungszentrum Worms („Das Wormser“) Rathenaustraße 11, 67547 Worms statt. Der Eintritt ist frei. Eine verbindliche Anmeldung bis zum 24. August 2022 unter stadtarchiv@worms.de wird erbeten.
Das vollständige Programm der Tagung
Mittwoch, 14. September
15:00: Dr. Gerold Bönnen, Worms / Prof. Dr. Claudia Zey, Zürich – Begrüßung und Einführung
15:15-16:00: Prof. Dr. Ludger Körntgen, Mainz – Von Rom nach Worms. Kontexte und Problemstellungen der früh- und hochmittelalterlichen Papst-Kaiser-Pacta
16:30-17:15: Prof. Dr. Philippe Depreux, Hamburg – Die Amtseinsetzung der Bischöfe in Frankreich im 11.–12. Jahrhundert und die Frage nach der Bedeutung von Ritualen
17:15-18:00: Dr. Stephan Bruhn, London – Konflikt ohne Kontroverse? Beobachtungen zur Debattenkultur im englischen Investiturstreit
Donnerstag, 15. September
9:30-10:15: Prof. Dr. Gerhard Lubich, Bochum – Zu wenig, zu spät? Das Wormser Konkordat und die Königsherrschaft Heinrichs V.
10:15-11:00: Prof. Dr. Jürgen Dendorfer, Freiburg i. Br. – Am Ende aller Konflikte? Die Großen und der Weg zum Wormser Konkordat
12:15-13:00: Prof. Dr. Jochen Johrendt, Wuppertal – Der Papst als geistlicher und weltlicher Herrscher nach dem Wormser Konkordat
15:00-16:30: Aquilante De Filippo M. A., Worms – Führung im romanischen Domneubau (12. Jahrhundert)
17:00-17:45: Prof. Dr. Caspar Ehlers, Frankfurt a. M. – Die SchUM-Städte. Speyer, Worms und Mainz im Spannungsfeld von Kirche und Welt
17:45-18:30: Dr. Gerold Bönnen, Worms – Worms als ein Zentralort des Reiches
19:00: Öffentlicher Abendvortrag: Prof. Dr. Matthias Untermann, Heidelberg – Neueste Befunde zur Erbauung des Wormser Doms
Freitag, 16. September
9:30-10:15: Prof. Dr. Christof Rolker, Bamberg – Die Investitur im Kirchenrecht vor und nach dem Wormser Konkordat
10:15-11:00: Prof. Dr. Knut Görich, München – Die Wirkung des Wormser Konkordats in der Stauferzeit (12. Jahrhundert)
11:30-12:30: Schlussrunde mit allen Referentinnen und Referenten
Neuer Sammelband über Synagogenbezirk Worms erschienen
Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz in die Welterbeliste hat die UNESCO im Juli 2021 die Authentizität des Synagogenbezirks in Worms durch die Wiedergewinnung als erfüllt anerkannt.
Vor diesem Hintergrund und anlässlich des 60. Jahrestages der Wiederweihe der Synagoge im Dezember 1961 präsentiert ein vom Land Rheinland-Pfalz (Generaldirektion Kulturelles Erbe, Mainz) und der Stadt Worms (Institut für Stadtgeschichte/Raschi-Haus) gemeinsam herausgegebener, in der renommierten Wernerschen Verlagsgesellschaft (Worms) erschienener Sammelband zunächst Beiträge zu grundsätzlichen Problemen von Authentizität, Rekonstruktion und Wiedergewinnung von kulturellem und materiellem Erbe.
Im zweiten Teil werden dann Fragen der Wiedergewinnung des in der NS-Zeit zerstörten Wormser Synagogenkomplexes nach 1945 samt neuen Forschungsergebnissen aus verschiedenen Disziplinen vorgestellt, die im Zuge der Erarbeitung der Antragsunterlagen für die Welterbe-Nominierung entstanden sind.
Kontinuität – Zerstörung – Authentizität ? Die Wiedergewinnung des Synagogenbezirks in Worms 1945–1961, hg. v. d. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz u. d. Stadtarchiv Worms aus Anlass des 60. Jahrestags der Wiedereinweihung der Wormser Synagoge, Schriftleitung: Gerold Bönnen, Nadine Hoffmann, Worms 2022 (Wernersche Verlagsgesellschaft Worms – ISBN 978-3-88462-409-8), 226 S., 29 €.
Geführter Rundgang zur Geschichte Rheindürkheims am 9. April
Die Ortsgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft Rheindürkheim (OAG) lädt am Samstag, den 9. April zu einem geführten Rundgang durch die Geschichte Rheindürkheims ein. Jutta Bingenheimer, zertifizierte Gästeführerin der Stadt Worms und Kultur- und Weinbotschafterin, beginnt die Führung um 15.00 Uhr in der Donaustraße an der Jungsteinzeittafel. Treffpunkt ist gegenüber dem Corona Test-Zelt.
Der Rundgang geht entlang der Donaustraße zur Kirchstraße, wo einstmals der Kirchhof mit der zweiten Kirche stand und geht weiter zur heutigen barocken Simultankirche. Da die Rheindürkheimer schon früh zum „neuen Glauben“ übergetreten sind, gibt es dazu spannendes zu berichten.
Das barocke Rathaus mit seinem Mansarddach wird ebenso erklärt wie das Germania Denkmal, eine Besonderheit eines Kriegerdenkmals und ein kleiner Schatz Rheindürkheims. Den Abschluss der Führung bildet der Rhein: Die ehemalige Fähre und auch die verheerenden Hochwasser runden die Führung ab.
Anmeldungen werden erbeten an: Jutta Bingenheimer 06242/2638 oder an jutta@bingju.de. Nichtmitglieder zahlen für die Führung 6,- €, OAG-Mitglieder sind frei.
Mitglied Norbert Rau bei Fotowettbewerb des Landes RLP ausgezeichnet
Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz hat ihre Fotoausstellung mit rheinland-pfälzischen Motiven im Treppenhaus der Landesregierung um Motive aus den Jahren 2008 bis 2021 erweitert und zu diesem Zweck einen Fotowettbewerb ausgeschrieben.
Einer der Gewinner ist unser Mitglied Norbert Rau, bestens als sehr guter Fotograf – auch für diese Homepage – bekannt. Er nahm seine Frau Christine, ebenfalls Mitglied des Altertumsvereins, als Motiv, wie die beiden Bilder zeigen.
Ab 2012 organisierte der Verein auf Anregung von Prof. Brocke jährlich unter Anleitung der Unteren Denkmalpflege und mit Genehmigung der Jüdischen Gemeinde jährliche Reinigungen von Grabsteinen des mittelalterlichen Teils des alten Jüdischen Friedhofs Worms.
Das Foto oben rechts zeigt Christine Rau bei der filigranen Arbeit mit warmem Wasser und Bürste, das Bild unten Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem Ehepaar Rau und dem Foto anlässlich der Eröffnung vor wenigen Tagen in Mainz.
Terminhinweise zu Stadtspaziergängen und der Mitgliederversammlung
Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Wormser Altertumsvereins,
Wie im Dezember letzten Jahres in unserem Mitgliederbrief angekündigt, wollen wir im Frühjahr unsere historischen Stadtrundgänge wieder aufnehmen.
Zu folgenden Rundgängen möchten wir Sie ganz herzlich einladen:
„Wormser Brunnen“: Mi., 16.03.22, 16:00 Uhr, und Sa., 26.03.22, 10:30 Uhr (Leitung: Frau Dr. Spille), Treffpunkt: Siegfriedbrunnen, vor dem Haus „Zur Münze“
„Mainzer Straße“: Mi., 23.03.22, 16:00 Uhr, und Sa., 02.04.22, 10:30 Uhr (Leitung: Prof. Dr. Werner), Treffpunkt: Glaserei Wollentin, Gaustraße 9.
„Stadtmauer am Willy-Brandt-Ring“: Mi., 30.03.22, 16:00 Uhr, (Leitung: Frau Lunemann), Treffpunkt: Weckerlingplatz.
Wichtige Hinweise:
Der Stadtmauer-Rundgang findet in einem Baustellenbereich statt!
Sicheres Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit müssen vorausgesetzt werden.
Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr. Bei Unfällen oder Schäden haftet die Stadt Worms nicht.
Bei schlechtem Wetter oder Regen muss die Begehung kurzfristig abgesagt werden.
Die Durchführung aller Rundgänge ist abhängig von den jeweils geltenden Corona-Regeln.
Für alle Rundgänge ist eine Anmeldung erforderlich. Diese kann ab Di., 01.03.22, als Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950) erfolgen.
Wir freuen uns sehr, dass ab Samstag, 30.04.2022, das Museum im Andreasstift wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Am Eröffnungswochenende planen Mitglieder des Vereinsvorstandes Führungen zu einzelnen Abteilungen des Museums. Über Details wird die Stadtverwaltung demnächst informieren. Bitte beachten Sie dazu auch die Homepage des Altertumsvereins.
Schon jetzt möchten wir Sie darauf hinweisen, dass unsere jährliche Mitgliederversammlung am Freitag, den 6. Mai 2022, um 19 Uhr in der Aula des Rudi-Stephan-Gymnasiums, Von-Steuben-Straße 31, stattfinden wird. Unserem Mitglied, Herrn OStD Dr. Wallenborn, gilt ein ganz herzlicher Dank für seine Gastfreundschaft.
Alle Mitglieder sind ganz herzlich eingeladen.
Die Planungen für unser Exkursionsprogramm im Sommer laufen wie im letzten Rundbrief angekündigt weiter. Über die Anmeldetermine werden wir Sie rechtzeitig informieren.
Ihnen allen ganz herzliche Grüße
Ihr Burkard Keilmann
900 Jahre Wormser Konkordat
Am 23. September 2022 jährt sich mit dem „Wormser Konkordat“ ein Ereignis europäischen Ranges zum 900. Mal.
Planungen, Termine, Überlegungen
Die Stadt Worms und verschiedene Vereinigungen und Organisationen, darunter natürlich auch die Kirchen, werden 2022 die dramatischen Ereignisse des frühen 12. Jahrhunderts in ganz unterschiedlicher Weise würdigen und an das Geschehen in der mittelalterlichen Bischofsstadt erinnern.
Mit dem Abschluss des Vertrages durch den Austausch zweier Urkunden zwischen dem römisch-deutschen Herrscher Heinrich V. und den Legaten des Papstes in einem der Zentralorte des mittelalterlichen Reiches fand ein seit Jahrzehnten aufwühlender Konflikt eine Lösung – mit nachhaltigen Folgen für das Verhältnis von Königs- und Reichsherrschaft (also politischer Macht) zum einen und der Stellung der Kirche unter dem verstärkt betonten päpstlichen Primat andererseits. Der Konflikt ging im Grunde weit über die Frage nach dem Recht auf die Einsetzung der Bischöfe hinaus. Diese waren ja neben ihrer Rolle als Geistliche vor allem unverzichtbare Stützen und Berater der im hauptstadtlosen Reich regierenden Könige bzw. Kaiser – zentrale „Säulen der Macht“.
Seitens der Stadt sind in die Vorbereitungen das Institut für Stadtgeschichte / Stadtarchiv und das Museum der Stadt im Andreasstift einbezogen. Im Mittelpunkt der Planungen des Archivs, das die Termine zum Jahrestag sammelt, steht die Vorbereitung und Durchführung einer Wissenschaftlichen Tagung vom 14. bis 16. September 2022 mit dem Namen „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“. Diese wird von der Stadt Worms in Kooperation mit dem Wormser Altertumsverein organisiert. Der Veranstaltungsort ist das WORMSER Tagungszentrum. Renommierte Historikerinnen und Historiker haben bereits ihr Kommen zugesagt und werden die Zeit des sogenannten ‚Investiturstreits‘ fundiert beleuchten, ein anschließender Sammelband ist geplant.
Die Domgemeinde St. Peter plant u.a. einen Festgottesdienst mit dem päpstlichen Nuntius in Deutschland am 25. September; weitere Veranstaltungen, darunter eine Vortragsreihe der Ev. Erwachsenenbildung im Juni, werden die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Das Museum der Stadt Worms im Andreasstift zeigt anlässlich des Jubiläums eine Ausstellung mit dem Titel „Spiel um die Macht. Von Canossa nach Worms“. Vom 24. September bis 30. Dezember wird die Geschichte des Investiturstreits präsentiert – modern und spielerisch. Die Hintergründe, der Gang nach Canossa und die teils blutigen Auseinandersetzungen werden in Form einer Graphic Novel im Stil von „Banksy“ anschaulich vermittelt. Wer möchte, kann sich mit einem „Escape Spiel“ fürs eigene Handy durch die Ausstellung navigieren. Geschichte soll einmal anders erlebbar werden, passend auch für jüngere Zielgruppen und Familien. Klassische Exponate und ein museumspädagogisches Begleitprogramm runden das Angebot ab.
Der Wormsgau 37, 2021 ist erschienen
Auch im schwierigen und herausfordernden Jahr 2021 kann die Stadt Worms (Institut für Stadtgeschichte) gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms e.V. einen neuen, reichhaltigen und thematisch vielfältigen Band der seit 1926 erscheinenden Zeitschrift „Der Wormsgau“ vorlegen.
Er kann von den Mitgliedern des Vereins ab dem 04.01.2022 im Raschi-Haus (Jüdisches Museum) zu dessen Öffnungszeiten abgeholt oder dort bzw. im Buchhandel erworben werden.
Auf knapp 180 Seiten bietet der durch das Stadtarchiv redaktionell betreute Jahresband, gestalterisch wie seit Jahren in den bewährten Händen der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms. Er enthält sieben zum Teil sehr ausführliche Aufsätze, dazu eine Buchbesprechung, den Vereinsbericht und einen Nachruf auf den im September verstorbenen Stadtarchivar und Ehrenvorsitzenden Dr. Fritz Reuter.
Im Detail enthält der neue Wormsgau reich bebilderte Aufsätze zu Themen der Kunst- und Architekturgeschichte. Dazu zählt eine Würdigung der Architektur in Mainzer Str./Liebfrauenring für die Zeit ca. 1870 bis 1914, ein Blick auf die erfolgreiche UNESCO-Welterbe-Nominierung und ein ausführlicher Rückblick auf die Arbeiten am Andreasstift seit 2009 bis zur Sanierung 2021.
Der Band enthält weiterhin einen Beitrag über einen bislang unbekannten Medaillen-Bestand aus dem stadtgeschichtlichen Museum, einen Beitrag zur schon in den 1920er Jahren globalisierten Modeindustrie anhand von Quellen zu den Wormser Lederwerken Heyl-Liebenau sowie eine neu erarbeitete Karte des Judenviertels zum Jahre 1760.
Der Dank der Herausgeber gilt Dr. Ferdinand Werner und allen Autorinnen und Autoren gleichermaßen!
Inhaltsverzeichnis Der Wormsgau 37, 2021
- Elmar Worgull, Der Frankenthaler Lettner. Einblicke in die Baugeschichte eines singulären mittelalterlichen Baudenkmals unserer Region
- Jürgen Hamm, Das Museum Andreasstift – Wiederaufbau der verlorenen Kreuzgangflügel und Modernisierung des Erdgeschosses. Planungen und Baugeschichten aus den Jahren zwischen 2009 und 2021
- Stefan Andreas Moebus, Spottmedaillen – Propaganda gegen Papst und Kirche. Numismatischer Bestand im Museum Andreasstift
- Gerold Bönnen/Heribert Feldhaus/Marzena Kessler, Eine neue Karte des Wormser Judenviertels zum Jahre 1760
- Ferdinand Werner, Zwischen Fabrikschloten und Weingärten: Die Mainzer Strasse und der Liebfrauenring
- Rosita Nenno, Ludwig Freiherr von Heyl sen. in einem globalisierten Markt zwischen Industrie und Mode zu Ende der 1920er Jahre
- Nadine Hoffmann, UNESCO-Welterbe SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz: Rückblick und Ausblick
- Rezension, Bericht des Altertumsvereins Worms e.V. 2020/21, Nachruf Dr. Fritz Reuter