Aktuelle Mitteilungen

„… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. Einzigartiges Pergament begründet Wormser Bürgerstolz – Veranstaltungen zum Jahrestag 1074-2024 mit Vorstellung neuer Arbeit zur ältesten Urkunde durch Stadtarchivar Dr. Gerold Bönnen

Vor exakt 950 Jahren passierte in Worms etwas Ungeheures: Nachdem die Wormser ihren Stadtherrn, den Bischof, aus der Stadt verjagt hatten, unterstützten sie militärisch den jungen König Heinrich IV. und ließen ihn und sein Gefolge in die ummauerte Stadt. Nachdem Heinrich bei einem Aufstand in Sachsen fast sein Königtum verloren hatte, retteten die Wormser ihm damit den Thron.

Im Gegenzug dankte der junge Herrscher in spektakulärer Weise: In einer feierlichen, lateinischen Herrscherurkunde räumte er den jüdischen wie christlichen Wormsern unter großem rhetorischem Aufwand bedeutsame Zollfreiheiten ein und forderte andere Städte ausdrücklich zur Nachahmung auf.

Erstmals überhaupt stellte ein König damit am 18. Januar 1074 einer noch in den Anfängen stehenden Gemeinschaft von Bürgern in Worms eine Urkunde aus, steigerte ihr Selbstwertgefühl und erkannte sie als rechtsfähig an. Das feierliche, aufwendig gestaltete Pergament (mit dem gut erhaltenen Siegel des Herrschers beglaubigt) wird seitdem von der Stadt Worms verwahrt – ein eindrucksvoller Beleg für die wachsende Bedeutung der Städte auch und gerade für die Herrschaft des Königtums im „Game of Thrones“ des Mittelalters.

Das Wormser Stadtarchiv, das dieses einzigartige Dokument verwahrt, lädt zum Jahrestag im Januar 2024 an zwei Tagen dazu ein, das Pergament im Original zu bewundern.

Sa 13.01.2024, 10.30 bis 16.30 Uhr: Freier Eintritt ins Jüdische Museum/Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6

mit Präsentation der Urkunde von 1074 im Original (Kurzvorstellung von Dr. Gerold Bönnen um 14 und 15 Uhr)

Do 18.01.2024, 10.30 bis 17 Uhr: Freier Eintritt ins Jüdische Museum/Raschi-Haus, Hintere Judengasse 6

mit Präsentation der Urkunde von 1074 im Original (Kurzvorstellung von Dr. Gerold Bönnen um 14 und 15 Uhr)

Donnerstag, 18. Januar 2024, 18 Uhr

Öffentliche Festveranstaltung

gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms

im Wormser Tagungszentrum, Großer Liebfrauensaal

– Begrüßung durch Oberbürgermeister Adolf Kessel

– Vortrag von Stadtarchivleiter Prof. Dr. Gerold Bönnen: „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074–2024 (mit Vorstellung einer neuen Publikation zur Urkunde)

– Einladung zu einem Umtrunk im Foyer

Eine neue Gesamtdarstellung über das Stück mit Übersetzung und ausführlichen Hintergrundinformationen ist inzwischen erschienen (Verkauf ab 8.1.2024 auch über den Buchhandel oder im Raschi-Haus/Stadtarchiv, Schutzgebühr 8 Euro):

Gerold Bönnen, „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074 – 2024, Worms 2023, 88 S. mit 33 Abb., Wernersche Verlagsgesellschaft mbH (ISBN 978-3-88462-414-2 = identisch mit dem im neuen Band des Wormsgau (38, 2022/23) erschienenen Aufsatz).

Wertvoller Zugang in das Stadtarchiv: Zeitungsband aus dem Jahr 1789 erworben

Kurz vor Jahresende kann das Stadtarchiv einen bedeutsamen Zugang in seine Bestände vermelden.

Es gelang mit vermittelnder Hilfe des Wormser Altertumsvereins einen gebundenen, gut erhaltenen, fast vollständigen Band des ‚Reichsstadt Wormsischen Intelligenz- und Zeitungsmanuals‘ des so geschichtsträchtigen Jahrgangs 1789 anzukaufen.

Seit 1776 erschien im Kranzbühlerschen Verlag der Vorläufer der heutigen Wormser Zeitung. Der Bestand der Bände in den Jahren vor der Umbenennung im Jahre 1814 sind im Archiv nicht vollständig, der vorhandene Bestand liegt allerdings bereits digitalisiert vor.

Der Band 1789 ist vor allem deshalb so wichtig, weil er bislang in keinem Katalog irgendeiner Bibliothek oder Archiv nachgewiesen und damit vermutlich ein Unikat ist. Der Band wird im Januar 2024 vom Archiv digitalisiert und dann zügig online präsentiert.

Buchvorstellung „Bürgerliches Bauen in Worms“ am 15. November in der Stadtbibliothek

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Altertumsvereins,

ganz herzlich laden wir Sie am Mittwoch, 15.11.2023, um 19 Uhr in die Stadtbibliothek zu einer Buchvorstellung ein:

Ferdinand Werner unter Mitarbeit von Margit Rinker-Olbrisch

Bürgerliches Bauen in Worms 1840–1930

420 Seiten, 804 Abbildungen, 24 x 30 cm, Hardcover, ISBN 978-3-88462-415-9, € 78,-

Vor gut 30 Jahren erschienen zwei Bücher, die sich mit der Baukultur in Worms beschäftigten: Fritz Reuter thematisierte das Wirken des Stadtbaumeisters Karl Hofmann als kommunaler Planer und Stadtbaumeister, Irene Spille verfasste eine Denkmaltopographie für die Stadt.

Was bisher fehlte, war eine Darstellung des bürgerlichen Bauens in der industriellen Hochphase von Worms, der Menschen, die damals Häuser planten, bauten und darin lebten. Die Gebäude spiegeln Wollen und Können einer glanzvollen Epoche und sind untrennbar mit den Biografien derjenigen verbunden, die damals als Bauherren und Architekten wirkten.

Dank einer unvergleichlich dichten archivischen Überlieferung war es möglich, ein farbiges Bild dieses bürgerlichen Zeitalters in Worms zu zeichnen. Die Glanzzeiten von Worms um die Wende zum 20. Jahrhundert, manifestiert sich auch in der Anziehungskraft, die Aufträge aus der Stadt auf zahlreiche auswärtige Architekten ausübten, die hier bauten oder sich niederließen. Ihnen ist ein eigener biografischer Abschnitt gewidmet.

Im Interview mit Herrn Dr. Gerold Bönnen wird Herr Dr. Werner sein Buch vorstellen. Anschließend sind Sie zu einem Umtrunk eingeladen.

Alle Anwesenden können das Buch am Schluss der Veranstaltung zum Sonderpreis von € 50 (statt € 78) erwerben.

Für die Mitglieder des Altertumsvereins gilt der Sonderpreis von € 50 auch bei einem Erwerb im Raschi-Haus nach dem 15.11.2023.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Mit freundlichen Grüßen
Burkard Keilmann

Vortrag in der Stadtbibliothek am 18.10.2023 um 19 Uhr – Kooperation mit dem Stadtarchiv in der Reihe „Historischer Mittwoch“

Thema: Worms, Marktplatz, 9. Juni 1927: Ein Tag – ein Foto /

Mit dem ‚Historischen Mittwoch‘ beginnt die Stadtbibliothek in Kooperation mit dem Stadtarchiv in ihren Räumen ab Oktober eine neue Veranstaltungsreihe für historisch Interessierte.

Bei freiem Eintritt wird dabei künftig ein Thema, eine Quelle, ein Aspekt der Geschichte der Stadt in Wort und Bild vor- und zur Diskussion gestellt.

Die Premiere der neuen Reihe widmet sich einer vielen Wormserinnen und Wormsern bekannten, eindrucksvollen Fotografie aus dem Juni 1927 mit Blick auf Marktplatz und Neumarkt.

Der Leiter des Stadtarchivs Dr. Gerold Bönnen geht dabei der Frage nach, welche Informationen, welche neuen Sichtweisen, welche Aspekte und Fragen ein genauer Blick auf ein fast hundert Jahre altes Dokument zutage fördern kann: Das Lichtbild erweist sich durch genaues Hinsehen und kritisches Fragen als weit mehr als lediglich ein x-beliebiger Schnappschuss …

Weitere historische Vorträge im September und Oktober 2023 (Teil 2!)

Im Rahmenprogramm der Sonderausstellung „Mythos Worms – Stadt/Geschichte/Sage“ finden weitere historische Vorträge im September und Oktober statt, auf die wir gerne hinweisen.

Donnerstag, 28. September, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3

Vortrag von Prof. Matthias Becher: Karl der Große und Worms

Den Forschungsschwerpunkt von Matthias Becher bildet die Geschichte des Frühmittelalters. Er ist führender Experte für die Zeit der Karolinger und ein ausgewiesener Kenner Karls des Großen. Der Vortrag widmet sich der ersten Hälfte der Herrschaftszeit von Karl dem Großen, jener Zeit, in der er vornehmlich von Worms aus die Geschicke seines Reiches geleitet hat.

Freitag, 13. Oktober, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3

Vortrag von Dr. Gerold Bönnen: Friedrich I. Barbarossa und Worms

Der Forschungsschwerpunkt von Gerold Bönnen ist die Geschichte der Stadt Worms seit dem hohen Mittelalter. Der Vortrag widmet sich der Bedeutung der Stadt Worms und ihres Umlandes für die lange Herrschaftszeit Friedrichs I. Barbarossa (1152-1190) und umgekehrt dem Stellenwert des Herrschers für die rechtliche und wirtschaftliche Blütephase der Bischofsstadt, die er mit bedeutenden Privilegien maßgeblich gefördert und wo er überaus häufig residiert hat.

Donnerstag, 26. Oktober, 18:00 Uhr, Magnuskirche, Deichaneigasse 3

Vortrag von Dr. Jörg Koch: Das Ende der Monarchie

Worms erlebte in den Jahren zwischen Reichsgründung 1871 und Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 eine einmalige wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit. Sichtbarer Ausdruck des „neuen Worms“ waren eine Vielzahl moderner öffentlicher Gebäude und Anlagen, die Stadterweiterung im Westen, die Expansion der Lederindustrie und anderer Unternehmen sowie eine verbesserte Infrastruktur. Mit dem Ende der Monarchie 1918 endete diese glanzvolle Epoche.

Weitere historische Vorträge im September und Oktober 2023 (Teil 1!)

Im September und Oktober 2023 finden zwei weitere historische Vorträge in Worms statt, auf die der AV Worms gerne hinweist.

Sonntag, 24. September, 17:00 Uhr, Museum Heylshof

Vortrag von Dr. Ines Heisig: „Die Medici von Worms“ – Cornelius Wilhelm und Sophie von Heyl im Kaiserreich“

„Lederkönig“, „Herzog von Worms“ oder „Moderne Medici“, so wurden die nobilitierten Freiherren von Heyl zu Herrnsheim von Zeitgenossen genannt. Es handelte sich teils um Spott, war aber auch Ausdruck von Bewunderung für die Unternehmerfamilie, die mit ihrer Lederfabrik steinreich geworden war. Die Untersuchung des Aufstiegsmodells der Heyls belegt, wie attraktiv adlige Lebensmuster und aristokratisches Prestige für finanzkräftige Großbürger im Deutschen Kaiserreich waren……

Dr. Ines Heisig ist Historikerin und Kuratorin. Sie erforschte für ihre Doktorarbeit an der Universität des Saarlandes die Kulturförderung der Familie von Heyl auf der Quellenbasis des Familienarchivs, das sich zum großen Teil im Stadtarchiv Worms befindet.

Ihre Dissertation erscheint als Buch bei De Gruyter in der Reihe Elitenwandel in der Moderne. Die Druckkosten wurden u.a. gefördert vom Altertumsverein Worms.

Dienstag, 3. Oktober, 17.00 Uhr, Museum Heylshof

Vortrag von Dr. Jörg Koch: „Auf Sendung – Hundert Jahre Radio Geschichte(n)“

Der 29. Oktober 1923 gilt als Geburtsstunde des deutschen Rundfunks: Von Berlin aus wurde die erste Unterhaltungssendung ausgestrahlt. Seitdem hat sich das Medium rasant entwickelt. In der Weimarer Republik diente der Rundfunk vornehmlich der Belehrung.

Ab 1933 wurden dann vermehrt politische Reden, Kundgebungen und Propaganda über den „Volksempfänger“ gesendet und die Zahl dieser subventionierten Empfangsgeräte nahm rasch zu. Nach dem Zusammenbruch der NS-Diktatur vermochte das Programm – von den Siegermächten unterstützt – schnell wieder an Vielfalt zu gewinnen. Informationen, Kultur und Unterhaltung teilten sich fortan die Sendezeiten, wobei zunehmend Nachfrage und Interesse das Programm bestimmten.

Heute stehen unzählige Sender und Programme zur Verfügung, sodass kaum ein Wunsch offen bleibt. Dr. Jörg Koch erzählt die spannende und wechselhafte Geschichte des Rundfunks von seinen Ursprüngen bis in die Gegenwart.

Bei beiden Vorträgen ist wegen der geringen Platzkapazität eine Anmeldung per Email an foerderkreis.heylshof@gmail.com erforderlich.

Mitgliederbrief September 2023

Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,

mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Winterhalbjahr 2023/24 informieren. – Sie alle sind wie immer ganz herzlich eingeladen!

Wie der Kulturkoordinator Dr. David Maier dem Altertumsverein mitgeteilt hat, sind die finanziellen Mittel der Stadt zur Finanzierung von Mietzuschüssen für unsere Veranstaltungen im Wormser Kultur- und Tagungszentrum aufgebraucht. Für den Rest des Jahres 2023 wird daher eine städtische Förderung nicht mehr möglich sein. Wie es danach weitergeht, ist derzeit völlig unklar.

Der Altertumsverein ist der Stadt Worms für die den Wormser Vereinen bisher geleistete Unterstützung bei der Anmietung von Räumen des Kultur- und Tagungszentrums sehr dankbar. Ohne diese Unterstützung und ohne Planungssicherheit ist aber die Nutzung der dortigen Räumlichkeiten für den Verein finanziell und organisatorisch nicht mehr möglich.

Daher haben wir uns nach alternativen Lösungen im Stadtzentrum umgesehen und sind sehr froh, dass wir ab Februar 2024 für unsere Vorträge den Burchardsaal im Haus am Dom nutzen dürfen. Der Domgemeinde gilt unser herzlicher Dank für ihre freundliche Unterstützung!

Die Vorträge am 1. Dezember 2023 (Prof. Dr. Stieldorf) und am 18. Januar 2024 (Prof. Dr. Bönnen) werden ausnahmsweise noch im Kultur- und Tagungszentrum stattfinden.

Wir bitten Sie daher, den jeweils angegebenen Veranstaltungsort unserer Vorträge genau zu beachten.

Vorträge

Mittwoch, 20. September 2023, 19 Uhr, Stadtbibliothek (Haus zur Münze) am Marktplatz

Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Buchvorstellung mit Lesung  

Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Altertumsverein Worms e.V. laden gemeinsam mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) zu einer Veranstaltung ein, bei der eine vor kurzem erschienene, grundlegende Dokumentation über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vorgestellt wird: Die Gesamtdarstellung Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 beleuchtet auch das Schicksal der Wormser und rheinhessischen Deportationen vor allem im Jahre 1942. Neben der Vorstellung des Bandes werden Selbstzeugnisse der Opfer das Schicksal Einzelner und ihrer Familien im Rahmen einer Lesung verdeutlichen; der Eintritt ist frei.

Freitag, 22. September 2023, 19:00 Uhr, Haus am Dom

Archäologische Spurensuche am Dom St. Peter – das Bodenarchiv unter dem Haus am Dom

Bei archäologischen Ausgrabungen am Wormser Petersdom wurden 2015/16 bislang unbekannte Fundamente entdeckt, die von Gebäuden aus der frühesten Geschichte des Bistums herrühren. Auslöser für die Grabungsarbeiten der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) / Direktion Landesarchäologie war die architektonische Neuordnung auf dem südlichen Vorplatz mit dem Haus am Dom. Darin wird seither ein Grabungsfund ausgestellt: Es handelt sich um ein kreisrundes Becken, das vielleicht als Taufanlage in frühchristlicher Zeit gedient hat.

2022 haben die Domgemeinde St. Peter und die GDKE die Voraussetzungen für die erstmalige Auswertung der Grabungsunterlagen geschaffen. Es müssen Pläne gezeichnet und Fundstücke bearbeitet werden. Eine erste Sichtung hat ergeben, dass die Relikte bis in die Spätantike zurückreichen. Nun besteht die Hoffnung, dass die wissenschaftliche Auswertung die Geschichte des Dombezirks vor dem Wirken Bischof Burchards (1000 – 1025) in ein helleres Licht setzen kann.

Die Domgemeinde und der Altertumsverein Worms laden zu einem Vortragsabend ein. Referenten sind der Frankfurter Historiker Prof. Dr. Caspar Ehlers vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie und der Mittelalterarchäologe Holger Grewe von der Forschungsstelle Kaiserpfalz aus Ingelheim, die mit dem Auswertungsprojekt betraut ist. Der Vortrag handelt von Historie, Stand und Perspektiven der Forschungen zum Wormser Dom im ersten Jahrtausend.

Donnerstag, 5. Oktober 2023, 18 Uhr, Audimax der Hochschule Worms, Erenburgerstraße 19

Hyperinflation 1923 – Inflation heute

Die Hyperinflation von 1923 jährt sich in diesem Herbst zum 100. Mal. Der Altertumsverein Worms lädt aus diesem Anlass zusammen mit der Hochschule Worms zu einer zweiteiligen Veranstaltung in das Audimax der Hochschule Worms ein.

Im ersten Teil des Abends wird Jens Ulbrich, Leiter des Zentralbereichs Volkswirtschaft der Deutschen Bundesbank, einen Einblick in die heutige Situation mit ihren hohen Preissteigerungsraten geben und einen Bezug zur damaligen Hyperinflation 1923 herstellen.

Dr. Gerold Bönnen, Leiter des Stadtarchivs Worms, wird daran anschließend in einer kurzen Präsentation den Blick auf die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des dramatischen Krisenjahres 1923 für die Stadt Worms richten.

Es besteht Gelegenheit zu Diskussion und Austausch, der Eintritt ist frei.

Freitag, 1. Dezember 2023, 19 Uhr, Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums

Prof. Dr. Andrea Stieldorf, Bonn: Herrscher, Bischöfe und (noch nicht so viele) andere – Urkunden als Medien der Kommunikation im Früh- und Hochmittelalter

In quellenkundlichen Einführungen ist immer wieder die Rede vom Mittelalter als Urkundenzeitalter – was durchaus stimmt.
Aber: In der Zeit vor 1100 war der Gebrauch von Urkunden bekannt, jedoch keineswegs weit verbreitet. Als Urkundenaussteller traten vor allem Kaiser und Könige, Päpste und Bischöfe sowie vereinzelt geistliche Institutionen und ihre Vorsteherinnen und Vorsteher in Erscheinung; die bekannten Urkundenempfänger waren meist Geistliche. Erst im 12. Jahrhundert setzte eine verstärkte Nutzung von Urkunden ein, mit einem erweiterten Kreis von Ausstellern und Empfängern, was auch das Aussehen der Urkunden zu verändern begann. Der Vortrag befasst sich mit Herrscher- und Bischofsurkunden aus der Zeit vor 1200 und zeigt, dass Urkunden in dieser Zeit sehr viel mehr waren als ein Speichermedium für Rechtstexte. In ihrer Materialität und bildlichen Gestaltungen vermittelten sie Botschaften, die weit über den Rechtsinhalt der Texte hinausgingen, und auch die Texte selbst bezeugten nicht nur Rechtsgeschäfte, sondern legitimierten königliche und bischöfliche Herrschaft.

Im Anschluss an den Vortrag wird der neue Wormsgau-Band vorgestellt.

Donnerstag, 18. Januar 2024, 18 Uhr, Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums

Prof. Dr. Gerold Bönnen: „… würdiger als alle Bürger irgendeiner Stadt“. 950 Jahre Urkunde König Heinrichs IV. für Worms 1074 – 2024

Am 18. Januar 1074 stellte König Heinrich IV. aus Dankbarkeit für die ihm gewährte Unterstützung in einer schweren Krise seiner Herrschaft für die „Juden und übrigen Wormser“ („judei et coeteri Wormatienses“) eine Pergamenturkunde aus, in der den Bewohnern von Worms Zollfreiheiten in allen königlichen Zollstätten erteilt wurden.

Es handelt sich um die älteste, mit dem gut erhaltenen Siegel des Königs beglaubigte Urkunde des Stadtarchivs Worms und die erste Urkunde überhaupt, die im deutschen Reich vom König den Bürgern einer Stadt ausgestellt worden ist. Zugleich ist sie ein einzigartiges politisch-programmatisches Manifest: Das Verhalten der Wormser gegenüber dem König wird als Vorbild für andere Städte herausgestellt, die ausdrücklich zur Nachahmung ermuntert werden.

Der Referent wird am 950. Jahrestag der Ausstellung dieses einzigartigen Privilegs die Urkunde vorstellen und ihre wichtigsten Aspekte erläutern.

Im Anschluss an den Vortrag lädt die Stadt Worms zu einem Umtrunk ein.

Freitag, 23. Februar 2024, 19 Uhr, Haus am Dom

Dr. Daniel Nagel: Revolution im Südwesten: Die Niederschlagung der Mairevolution 1849 und die Folgen

Im Mai 1849 standen die Zeichen in Südwestdeutschland auf Revolution. In Baden und der bayerischen Rheinpfalz bildeten sich revolutionäre Regierungen, die Unterstützung aus dem benachbarten Rheinhessen und auch aus Worms erhielten. Kurzzeitig waren große Teile Südwestdeutschlands in der Hand der Revolutionäre, bevor preußische Truppen den Aufstand niederschlugen. Wieso kam es gerade in Südwestdeutschland zur Revolution? Wer waren diese Revolutionäre und welche Ziele verfolgten sie?

Der Vortrag beabsichtigt die Ereignisse der (auch Reichsverfassungskampagne genannten) Mairevolution des Jahres 1849 nachzuzeichnen und die Folgen der Mairevolution für die Revolutionäre, Südwestdeutschland und den weiteren Verlauf der deutschen Geschichte zu thematisieren.

Freitag, 22. März 2024, 19 Uhr, Haus am Dom

Dr. Peter Diehl: Ist Vater Rhein noch ein Patient? – 200 Jahre Krankheit, Agonie und Rekonvaleszenz

Vor 150 Jahren galt „Vater Rhein“ als der bedeutendste Lachsfluss Europas. Und vor 50 Jahren war er nur noch die „Kloake“ Europas“. Wie verlief seine Krankheit, was wurde für seine Genesung getan und wie geht es ihm heute? Ein Rückblick auf 200 Jahre ständiger Veränderungen des Flussverlaufs, der Wasserqualität und des Lebens im Rhein soll die Frage beantworten, ob der alte Vater Rhein inzwischen wieder gesund ist.

Freitag, 26. April 2024, 19 Uhr, Haus am Dom

Mitgliederversammlung des Altertumsvereins, anschließend:

Rebecca Kumpf, Leimen/Heidelberg: Kommunale Maßnahmen gegen die Erwerbslosigkeit in der Weimarer Republik. Eine exemplarische Untersuchung der Stadt Worms

Der Vortrag beleuchtet mit den Folgen der Erwerbslosigkeit eine zentrale finanzielle, politische und soziale Belastung vor allem für die Kommunen während der Weimarer Republik. Auch in den relativ ruhigen Jahren war die Arbeitslosigkeit in Worms (auch bedingt durch die Struktur der ortsansässigen Industrie und die Folgen des Krieges bzw. der Besatzung) durchweg hoch. Durch die anhaltend schlechte Wirtschaftslage wurden viele Erwerbslose zu Langzeitarbeitslosen und mussten letztendlich als Wohlfahrtserwerbslose von der Stadt unterstützt werden.

Verminderte Steuereinnahmen und stetig steigende sozialpolitische Mehrausgaben führten auch in Worms zugleich zu einer kritischen Finanzlage der Stadt. Am Ende der Weimarer Republik belasteten die Ausgaben des Wohlfahrtsamtes alle anderen Verwaltungsbereiche über die Maßen, so dass massive Einsparungen im Haushalt der Stadt erzielt werden mussten. Diese Rahmenbedingungen schränkten die Handlungsoptionen der Wormser Kommunalpolitik zunehmend ein, bis schließlich auf die Entwicklung nur noch notdürftig reagiert werden konnte, so durch Naturalunterstützungen und Notstandsarbeiten. Es stellt sich dabei auch die Frage nach den politischen Folgewirkungen der Massenarbeitslosigkeit vor allem ab 1929/30 auf die politische Radikalisierung gegen Ende der Republik.

Exkursion

am Samstag, dem 9. Dezember 2023

Besuch der Ausstellung „König Ludwig I. – Sehnsucht Pfalz“ in Speyer

Leitung und Organisation: Dr. Irene Spille

König Ludwig I.  (1786 – 1868) ist vor allem als bayerischer Regent (ab 1825) in Erinnerung geblieben. In der Pfalz hinterließ er sichtbare Spuren wie die Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben oder die Ausmalung des Speyerer Doms durch die Nazarener. Er förderte den Ausbau der Industrie wie auch der Eisenbahn. Während seiner Regentschaft kam es zu politischen Umbrüchen wie dem Hambacher Fest und der Revolution 1848/49.

Nachdem die Kosten für Busreisen immens angestiegen sind, unternehmen wir den Versuch, als Selbstfahrer mit PKW die Ausstellung zu besuchen, und es werden Fahrgemeinschaften gebildet. Bitte bei der Anmeldung angeben, ob Sie im PKW noch Plätze frei haben oder ob Sie einen Platz als Mitfahrer suchen.

Anmeldung ab sofort per Mail: info@altertumsverein-worms.de  oder telefonisch bei Spille unter 06241 46950.

Treffpunkt zur Führung im Historischen Museum der Pfalz, Domplatz, um 10 Uhr.

Kosten 15.- €, nach der Anmeldung auf eines der Konten des Altertumsvereins zu überweisen.

Die Teilnahme erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr.

Ihnen allen ganz herzliche Grüße

Burkard Keilmann

Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 – Buchvorstellung mit Lesung

Kooperationsveranstaltung in der Stadtbibliothek

Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Altertumsverein Worms e.V. laden gemeinsam mit der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen (Wiesbaden) am 20. September 2023 (19 Uhr) in das Haus zur Münze (Marktplatz 10) zu einer Veranstaltung ein, bei der eine vor kurzem erschienene, grundlegende Dokumentation über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vorgestellt wird.

Die Gesamtdarstellung Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945 beleuchtet auch das Schicksal der Wormser und rheinhessischen Deportationen vor allem im Jahre 1942. Neben der Vorstellung des Bandes werden Selbstzeugnisse der Opfer das Schicksal Einzelner und ihrer Familien im Rahmen einer Lesung verdeutlichen; der Eintritt ist frei.

Veranstaltungsinformationen für August und September 2023

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Altertumsvereins,

im Vorgriff auf unseren Rundbrief, der Sie wie gewohnt über unser Winterprogramm informieren wird, möchte ich Sie auf zwei Exkursionen und einen Vortrag hinweisen, die schon für die Monate August und September 2023 geplant sind:

Fahrradexkursion nach Oppenheim

Samstag, 26. August 2023, ab 10 Uhr

Leitung: Dr. Gerold Bönnen und Dr. Daniel Nagel

Treffpunkt: am Rheinufer in Rheindürkheim

Teilnahmegebühr: 15 Euro (vor der Abfahrt in bar zu entrichten)

Unsere diesjährige Fahrradexkursion führt uns nach Oppenheim, das historisch mit Worms eng verbunden ist. Wir fahren entlang des Rheinhauptdeichs über Hamm und Gimbsheim zum Marktplatz in Oppenheim. Nach dem gemeinsamen Mittagessen erhalten wir eine Führung durch das Oppenheimer Kellerlabyrinth sowie durch die Katharinenkirche, die zahlreiche Bezüge zur Wormser Geschichte aufweist.

Die Rücktour erfolgt in direkter Nord-Süd-Richtung durch die Felder und Weinberge über Dienheim, Guntersblum, Alsheim, Mettenheim und Osthofen. Entlang dieser Strecke besteht die Möglichkeit, den Zug zur Rückfahrt zu nutzen.

Die Routen von Hin- und Rückweg sind abgesehen vom Anstieg zur Oppenheimer Altstadt völlig flach und führen fast ausschließlich über gut ausgebaute Fahrradwege.

Die Fahrradtour steht E-Bike-Fahrern genauso offen wie Nutzern konventioneller Fahrräder.

Anmeldung bitte per Mail an info@altertumsverein-worms.de oder bei Daniel Nagel (0160/7786986)

Halbtagsexkursion in das römische Alzey

Samstag, den 30. September 2023

Abfahrt 13.00 Uhr ab Stadion, 13.05 Uhr ab Hagenstraße

Rückkehr gegen 17.00 Uhr

Teilnahmegebühr (Bus, Führung in der neuen Steinhalle und im Museum) 22 €

Leitung: Dr. Josef Mattes

In diesem Jahr feiert Alzey mit verschiedenen Veranstaltungen sein mindestens 1800-jähriges Bestehen. 223 n. Chr. weihten die vicani Altiaienses (die Bewohner der schon seit keltischer Zeit bestehenden Siedlung Alzey) den Nymphen einen Votivstein, den wir im Museum sehen werden.

Ca. 350 n. Chr. wurde dieser Vicus zerstört. Der römische Kaiser Valentinian I. ließ wie an mehreren Stellen entlang der Rheinlinie zum Schutz der Grenze um 370 ein Kastell errichten, von dem Grundrisse erhalten sind, die wir besuchen. Für den Bau des Kastells verwendete man als Fundament zahllose Weihealtäre und z. B. Jupitergigantensäulen  aus dem zerstörten Ort. Diese Funde aus dem Römerkastell bilden heute hervorragend erhaltene Museumsstücke, die seit diesem Jahr in einer neuen an das Museum angebauten Steinhalle fachgerecht präsentiert und erläutert werden.

Die Leiter des Museums, das Ehepaar Karneth, werden uns führen.

Anmeldungen per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950).

Wir bitten darum, nach der Teilnahmebestätigung die Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines der folgenden Konten zu überweisen

Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oder
Volksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.

Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr! 

Vortrag: Archäologische Spurensuche am Dom St. Peter – das Bodenarchiv unter dem Haus am Dom – eine Veranstaltung der Domgemeinde in Zusammenarbeit mit dem Altertumsverein

Freitag, 22.9.2023, 19:00 Uhr, Haus am Dom

Referenten: Prof. Dr. Caspar Ehlers (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie) und Holger Grewe (Forschungsstelle Kaiserpfalz Ingelheim)

Bei archäologischen Ausgrabungen am Wormser Petersdom wurden 2015/16 bislang unbekannte Fundamente entdeckt, die von Gebäuden aus der frühesten Geschichte des Bistums herrühren. Auslöser für die Grabungsarbeiten der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) / Direktion Landesarchäologie war die architektonische Neuordnung auf dem südlichen Vorplatz mit dem Haus am Dom. Darin wird seither ein Grabungsfund ausgestellt: Es handelt sich um ein kreisrundes Becken, das vielleicht als Taufanlage in frühchristlicher Zeit gedient hat.

2022 haben die Domgemeinde St. Peter und die GDKE die Voraussetzungen für die erstmalige Auswertung der Grabungsunterlagen geschaffen. Es müssen Pläne gezeichnet und Fundstücke bearbeitet werden. Eine erste Sichtung hat ergeben, dass die Relikte bis in die Spätantike zurückreichen. Nun besteht die Hoffnung, dass die wissenschaftliche Auswertung die Geschichte des Dombezirks vor dem Wirken Bischof Burchards (1000 – 1025) in ein helleres Licht setzen kann.

Der Vortrag handelt von Historie, Stand und Perspektiven der Forschungen zum Wormser Dom im ersten Jahrtausend.

Ihnen allen ganz herzliche Grüße

Burkard Keilmann

Joachim Schalk zum Ehremitglied gewählt

Die Mitgliederversammlung des Altertumsvereins Worms hat Joachim Schalk auf Vorschlag des geschäftsführenden Vorstands zum Ehrenmitglied gewählt. Herr Schalk ist seit mehr als 50 Jahren Mitglied des Altertumsvereins und seit mehreren Jahrzehnten Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, in denen er abwechselnd die Positionen des Schriftführers und des 2. Vorsitzenden begleitet hat. Zudem hat er den Verein auch in vielen Fragen juristisch beraten.

Herr Schalk verfügt über umfassendes Wissen der Wormser Stadtgeschichte, wobei seine Kenntnis auch noch der abgelegensten Veröffentlichungen zur Wormser Stadtgeschichte besonders herausragt, die er in jahrzehntelanger Arbeit zusammengetragen hat. Niemand, der über die Geschichte von Worms forscht, kommt an seinen Sammlungen vorbei. Was ihn aber von so manchem Sammler unterscheidet: Herr Schalk hortet seine Schätze nicht, um sich alleine daran zu erfreuen, sondern er teilt sie gerne mit allen, bei denen er ein Interesse daran entdeckt.

Darüber hinaus hat Herr Schalk sich durch zahlreiche Veröffentlichungen zur Wormser Geschichte, insbesondere zur Kirchengeschichte einen Namen gemacht. Der Altertumsverein Worms gratuliert zur Wahl zum Ehrenmitglied und wünscht Herrn Schalk viele weitere gesunde und produktive Lebensjahre.

Außerdem zeichnete der Altertumsverein zahlreiche weitere Jubilare für jahrzehntelange Mitgliedschaft auf. Auf dem Bild zu sehen sind von links nach rechts: Wofgang Diehl (25 Jahre Mitglied), Lutz Schrader (25 Jahre Mitglied), Frau Kolmitz in Vertretung des verstorbenen Wolfgang Hasch (50 Jahre Mitglied), Peter Weiler, Vorsitzender des Heimatvereins Abenheim (25 Jahre Mitglied), Herrn Schenk in Vertretung von Frau Ilse Müller (25 Jahre Mitglied), Helga Reimann (40 Jahre Mitglied).

 Mitgliederbrief März 2023

Liebe Mitglieder des Wormser Altertumsvereins,

mit unserem Rundbrief möchten wir Sie über unsere Veranstaltungen im Sommerhalbjahr 2023 informieren. – Sie sind alle ganz herzlich eingeladen!

Mitgliederversammlung des Altertumsvereins am 21. April 2023

Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind für Freitag, den 21. April 2023, um 19 Uhr zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die wieder im Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungs­zentrums stattfinden wird. Nach Ablauf der Amtsperiode findet in diesem Jahr eine Wahl der 13 Mitglie­der des Vorstands statt. Daher freuen wir uns besonders über zahlreiches Erscheinen unserer Mitglieder.

Die Mitgliederversammlung findet ausschließlich in Präsenz statt, der anschließende Vortrag von Herrn Dr. Bönnen zum Thema „Neues aus dem Stadtarchiv“ wird wieder im Livestream zu verfolgen sein.

Tagesordnung der Mitgliederversammlung:

1. Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht der Rechnungsprüfer, 4. Entlastung des Schatzmeisters, 5. Neuwahl von zwei Rechnungsprü­fern, 6. Entlastung des Gesamtvorstandes, 7. Wahl des Gesamtvorstandes, 8. Ehrung von Mitgliedern, 8. Anträge von Mitgliedern

Anträge an die Mitgliederversammlung sind schriftlich bis zum Freitag, den 29. April 2023, an info@altertumsverein-worms.de zu richten.

Das Exkursionsprogramm

Amorbach im Odenwald

Termin: Samstag, 29. April 2023

Abfahrt: Stadion Alzeyer Straße 8.00 Uhr, Hagenstaße 8.05 Uhr Ankunft: ca. 19.00 Uhr

Fahrtkosten mit Führungen und Eintritt: 47.- €.

Gemeinsames Mittagessen (Selbstzahler).

Leitung: Dr. Irene Spille

Das kleine Städtchen Amorbach hat viel zu bieten. Ein Kleinod der Barockzeit ist die ehemalige Abteikirche. Das repräsentative Klostergebäude diente den Fürsten von Leiningen zu Beginn des 19. Jh. als Residenz, und von Sckell ließen sie sich einen Englischen Garten anlegen. In der malerischen Altstadt fallen besonders die Pfarrkirche St. Gangolf und das spätmittelalterliche Templerhaus auf, das zu dem Bautyp der „Weiherhäuser“ zählt. Diesen Orten gilt unsere Besichtigung.

Judenhof, Dom-Museum und Kaisersaal: Ein neuer Blick auf SchUM-Stätten und Dom in Speyer

Termin: Samstag, 20. Mai 2023

Abfahrt: 9:00 Uhr vom Parkplatz beim Stadion in der Alzeyer Straße, 9:05 Uhr Hagenstraße

Rückkehr ca. 18 Uhr

Kosten 45 Euro pro Person

Leitung: Dr. Daniel Nagel, Dr. Gerold Bönnen

Bei der Exkursion nach Speyer stehen neue oder neu gestaltete Ziele im Mittelpunkt. Erste Anlaufstelle ist der Judenhof mit der Mikwe, den Mauern der mittelalterlichen Synagoge und dem Frauenbetraum. Eine Führung wird uns diesen wichtigen und ansprechend gestalteten Teil des UNESCO-Welterbes der SchUM-Stätten näherbringen.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen steht das neu gestaltete und Ende 2022 eröffnete Dommuseum im Historischen Museum der Pfalz auf dem Programm. Es bietet nicht nur herausragende Funde aus den Kaisergräbern und zahlreiche weitere Exponate, sondern bietet auch einen Einblick in die baugeschicht­liche Entwicklung des Speyrer Doms, der seit seiner teilweisen Zerstörung 1689 starke Umgestaltungen erfuhr.

Bei einer anschließenden Führung durch den seit 2012 neugestalteten Kaisersaal werden wir diesen Aspekten nachgehen. Dabei ist auch ein Besuch der Aussichtsplattform vorgesehen, die einen spektakulären Blick auf den Dom und die Innenstadt von Speyer erlaubt.

Wichtiger Hinweis: Der Aufstieg zum Kaisersaal erfolgt über 96 Stufen, zur Aussichtsplattform sind es mehr als das Doppelte. Alle anderen Ziele sind barrierefrei.

Bad Wimpfen

Termin: Samstag, 17. Juni 2023

Abfahrt 7:45 Uhr Stadion Alzeyer Straße, 7:50 Uhr Hagenstraße

Rückkehr gegen 19 Uhr

Preis: 47 € (Busfahrt, Eintritte, Führungen)

Leitung: Jutta Kling

Das ehemalige Wormser Bistum entwickelte sich in seinen rechtsrheinischen Gebieten seit dem frühen Mittelalter entlang des Neckars. Wimpfen am Neckar, über einer römischen Siedlung entstanden, war der südöstlichste Punkt des Bistums.

Das in Wimpfen im Tal gelegene Stift St. Peter war Zentrum einer von vier bischöflichen Verwaltungsein­heiten, den sog. Archidiakonaten. Der Stiftspropst von St. Peter verwaltete Wimpfen und weitere Gebiete an Neckar und Elsenz.

Außerdem ist Wimpfen bekannt für seine am Berg gelegene, gut erhaltene Kaiserpfalz. Die staufischen Herrscher betrieben rings um ihr schwäbisches Kernland den Bau von Burgen und Pfalzen, die befestigte Orte zur Behauptung der Königsmacht waren. Die Wimpfener Pfalz erhielt mit Pfalzkapelle, Pallas und Türmen ihre typische Gestalt um 1200. Die staufische Reichslandpolitik ging aber zulasten des Wormser Bistums, da Kaiser Friedrich II. Bischof Heinrich (1217-1234) zwang, ihn mit Wimpfen zu belehnen, ehe er ihm die Regalien verlieh.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchen wir noch das Reichstädtische Museum.

Mehrtagesexkursion: „Das westböhmische Bäderdreieck“

Termin: Donnerstag, 14. bis Sonntag, 17. September 2023

Abfahrt: Donnerstag, 14. September 2023, 8:00 Uhr in Worms vom Parkplatz beim Wormatia-Stadion in der Alzeyer Straße und um 8:05 Uhr in der Hagenstraße

Rückkehr: Sonntag, 17. September 2023, gegen 20 Uhr

Leitung: Hans-Georg Herrnleben

Leistungen: Busfahrt, 3 Übernachtungen (Zimmer mit Du/WC) mit Halbpension (Frühstück und Abendessen) und alle Eintrittsgelder

Programm:

Vom Standort Loket / Elbogen aus werden die drei berühmten Kurorte Karlsbad, Marienbad und Franzensbad besucht. In Becov nad Teplou bewundern wir den mittelalterlichen Maurus-Schrein, besichtigen das Prämonstratenserkloster Tepl und bewegen uns in Eger auf den Spuren von Barbarossa und Wallenstein. Im Schloss Kynzvart versetzen wir uns in die Zeit des Fürsten Metternich. Nicht zuletzt werden Goethe, Beethoven und viele andere bedeutende Persönlichkeiten unsere täglichen Begleiter sein.

Hinweis:

Wir reisen ins Mittelalter und das 19. Jahrhundert. Die Exkursion ist nicht barrierefrei und nicht geeignet für Personen mit eingeschränkter Mobilität (viele Treppen, gepflasterte Wege und längere Laufstrecken).

Bei den Informationen über unsere Unterkunft wird darauf hingewiesen, dass jedes Zimmer anders aussieht, weil es sich um historische Gebäude handelt.

Preis: Im Doppelzimmer 370,00 Euro pro Person Im Einzelzimmer 400,00 Euro

(Änderungen vorbehalten)

Hinweise zur Anmeldung:

Bei allen Bus-Exkursionen bitten wir nach der Teilnahmebestätigung um Überweisung der Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines unserer Konten

Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oderVolksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.

Anmeldungen erbitten wir für alle Bus-Exkursionen ab Mittwoch, 29. März 2023 per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950).

Wir bitten um Verständnis, dass aus organisatorischen Gründen Anmeldungen, die vor dem genannten Termin eingehen, grundsätzlich nicht berücksichtigt werden können.

Die Teilnahme an den Exkursionen erfolgt versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr! Bei der Mehrtagesfahrt muss ein eventueller Rücktritt bis 6 Wochen vor der Fahrt erfolgen, da andernfalls Stornogebühren anfallen.

Stadtrundgänge

Rundgang zur frühen Wormser Fußball-Geschichte

Die Wormser Fussball-Geschichte begann 1895 mit der Gründung des Fußball- und Lawn-Tennisclubs im Jahre 1895, dessen Plätze an der Rheinbrücke lagen. Da es im unmittelbaren Umfeld weitere Sportplätze gab, soll auf dem Spaziergang an diese Plätze und die Geschichte der (meist ehemaligen) Vereine erinnert werden. Auf dem Weg vom Küchlerplatz am Alten Schlachthof vorbei zur Vangionenstraße, dann über In den Waaggärten und die Philosophenstraße zum Endpunkt vor dem Platz der Turngemeinde werden u.a. Alemannia mit dem Gefallenendenkmal von 1921, die Freie Turnerschaft, Olympia und Blau-Weiss Worms Erwähnung finden und mittels historischen Fotomaterials werden die ehemaligen Spielstätten in Erinnerung gerufen werden.

Leitung: Hartmut Ritzheimer

Treffpunkt: Küchlerplatz vor der Ernst-Ludwig-Schule

Termin: Donnerstag, 27. April 2023, 17.00 Uhr

Albert-Schulte-Park: Der Innenraum der Gruftkapelle Doerr & Reinhart

Nach mehrjähriger Restaurierungszeit ist nun auch der Innenraum der Gruftkapelle der Wormser Lederfabrikanten Doerr & Reinhart fertiggestellt. Frau Hannah Lunemann wird uns die Arbeiten erläutern.

Leitung: Hannah Lunemann

Treffpunkt: Gruftkapelle Doerr & Reinhart im Albert-Schulte-Park

Termin: Donnerstag, 11. Mai 2023, 17:00 Uhr

Die Teilnahme an den Stadtrundgängen ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Abholung der Jahresgabe des Vereins

Wir weisen darauf hin, dass die kostenlose Jahresgabe des Vereins für 2022 von den Mitgliedern zu den Öffnungszeiten des Jüdischen Museums an dessen Kasse im Raschihaus abgeholt werden kann.

In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie/Euch alle ganz herzlich

Burkard Keilmann

Wichtige Termine und Hinweise

1. Wir danken Ihnen sehr für das große Interesse an unserer Vortragsreihe. Auch die Möglichkeit, online an den Veranstaltungen teilzunehmen, wird immer stärker genutzt. Leider war aufgrund eines technischen Versehens der Zoom-Link für den Vortrag von Herrn Dr. Nagel am 24.02.2023 fehlerhaft. Daher konnten sich potentielle Online-Teilnehmer nicht einloggen, um den Vortrag im Livestream zu verfolgen. Wir bedauern das sehr und bitten um Entschuldigung.
Wer den Vortrag nachhören möchte, kann dies unter folgendem Link tun:

https://us02web.zoom.us/rec/share/s6UWIPwRez6SxhxqyosoC9aKjEvTQHv6RYvL6P-tcBFQCT6mkABkyly29tx_n9rL.TjGiy6E_E1zkR6Me

Kenncode: 1N?XHf$H

2. Zum Jubiläum des Wormser Reichstags von 1521 hat der Altertumsverein 2021 in Verbindung mit der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte und weiteren Institutionen am 18./19. Juni in Worms eine wissenschaftliche Tagung durchgeführt.
Vor wenigen Tagen ist im Verlag Aschendorff der Tagungsband „Reichstag – Reichsstadt – Konfession. Worms 1521“ als Band 148 der Reihe „Quellen und Abhandlungen zur mittelrheinischen Kirchengeschichte“  erschienen. Er wird im Rahmen einer kleinen Veranstaltung am Montag, dem 13. März 2023, um 11 Uhr, im Haus am Dom in Worms der Presse und interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Eintritt ist kostenfrei, Sie alle sind dazu herzlich eingeladen!

3. Der nächste Vortrag unserer Winterreihe findet am Freitag, den 17.03.2023, wie gewohnt um 19 Uhr, im Wormser Kultur- und Tagungszentrum statt. Im Anschluss an den Vortrag von Herrn Dr. Nagel im Februar möchte ich selbst einen zweiten Beitrag zur Erinnerung an die revolutionären Ereignisse vor 175 Jahren leisten. Das Thema meines Referates lautet:  „Pulverdampf an der Pfarrhaustreppe – Deutschkatholiken und ihre Gegner im Vorfeld der Revolution von 1848 in Worms und im südlichen Rheinhessen“.
Der Eintritt ist wie immer kostenfrei, wer unserer Technik vertraut, kann den Vortrag auch unter folgendem Link im Livestream verfolgen:

https://us02web.zoom.us/j/84979689176?pwd=RjJhb1A0WCtBb3hqMUVlVC9PK0FoUT09

4. Wir weisen nochmals darauf hin, dass die Vereinsmitglieder die Jahresgabe des Altertumsvereins für 2022 (Carolin Katzer, Konflikt – Konsens – Koexistenz. Konfessionskulturen in Worms im 18. Jahrhundert) zu den Öffnungszeiten an der Kasse des Jüdischen Museums im Raschihaus abholen können.

Ihnen allen ganz herzliche Grüße

Ihr Burkard Keilmann

60 Jahre Haus zur Münze: Fotoausstellung, Vortrag und mehr in der Stadtbibliothek

Am 23. März 1963 war ein bedeutender Tag in der Wormser Nachkriegsgeschichte: Nach langen Planungen und Diskussionen konnte mit dem Haus zur Münze die neue Heimstatt der damaligen Städtischen Kulturinstitute eingeweiht werden.

Das Haus zur Münze im Bau (1961)

An der Stelle des 1945 weitgehend zerstörten ‚Cornelianums‘, prominent gelegen inmitten der Stadt und ganz bewusst nicht wieder aufgebaut, war seit dem Beschluss, einen Neubau für die kulturellen Institutionen zu erbauen, viel passiert: Jetzt besaß insbesondere die Stadtbibliothek einen für die damalige Zeit richtungsweisenden Zweckbau – eine Herausforderung nicht zuletzt für die Stadtplanung. Begleitet von Debatten um den Namen des neuen Gebäudes wurde eine klaffende Kriegslücke jetzt mit moderner Architektur geschlossen.

Auf den Tag genau sechzig Jahre danach erinnern die Stadtbibliothek und das Stadtarchiv Worms in Kooperation mit einer Reihe von Veranstaltungen an die Einweihung des inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes.

Am Donnerstag 23. März 2023 um 18.30 Uhr wird eine Fotoausstellung zum 60. Jahrestag mit einem Kurzvortrag des Stadtarchivleiters Dr. Gerold Bönnen eröffnet. Nach der Begrüßung durch Herrn Beigeordneten Waldemar Herder wird anhand von Fotomaterial aus dem Archiv auf die Vorgeschichte und den Neubau eingegangen; an den Vortrag schließt sich ein Umtrunk an.

Umrahmt wird dies durch ein Begleitprogramm der Bibliothek in ihrem seit 60 Jahren lebendigen Domizil.

Mehr Informationen auf der Webseite der Stadtbibliothek: Aktuelles & Veranstaltungen – Stadt Worms

Erster Vortrag des Jahres 2023 über konfessionelles Zusammenleben in Worms im 18. Jahrhundert

Am Freitag, 27. Januar, um 19.00 Uhr lädt der Altertumsverein Worms e.V. seine Mitglieder und Freunde zum kostenfreien Vortrag von Dr. Carolin Katzer (Mainz) zum Thema „Intoleranz und Religions-Einschränkung? – Katholiken, Lutheraner und Reformierte in Worms im 18. Jahrhundert“ im Liebfrauensaal des Wormser Tagungszentrums ein.

Der Vortrag basiert auf der Dissertation von Dr. Katzer, die Ende 2022 erschien. Es handelt sich um eine herausragende Forschungsleistung, die vor allem auf der sehr intensiven Auswertung der reichen Quellenüberlieferung im Wormser Stadtarchiv beruht.

Die Studie, deren Drucklegung nicht zuletzt durch den Altertumsverein Worms mitfinanziert wurde, gewährt einen detaillierten Einblick in das Beziehungsgeflecht von Konfession, Politik und Alltagspraxis in einer mehrkonfessionellen Reichsstadt der frühen Neuzeit. Die Arbeit trägt den Titel „Konflikt – Konsens – Koexistenz. Konfessionskulturen in Worms im 18. Jahrhundert“.

Die Vereinsmitglieder erhalten den Band kostenfrei als Jahresgabe, der Eintritt zum Vortrag ist für alle Interessierten frei.

Der Vortrag wird auch via Zoom im Livestream übertragen:

https://us02web.zoom.us/j/83904458658?pwd=ZlhWSzhOVVFac3h5R2p1ZDRhS3Vadz09

40 Jahre Raschi-Haus – Programm zum Jahrestag am 18. November

Ende November 1982 konnte nach jahrelangen Planungen, Überlegungen und komplexen Vorarbeiten das Raschi-Haus in der Hinteren Judengasse als neue Heimstatt seiner Bestimmung übergeben werden.

Es beheimatet eines der ersten jüdischen Museen in Westdeutschland nach der NS-Zeit und dient zugleich als Zweckbau für das Stadtarchiv mit seiner Fotoabteilung und für die Untere Denkmalschutzbehörde.

Das Raschi-Haus im Bau im Jahr 1981

Zur Einweihung des gelungenen und bis heute lebendigen Ortes, der mittelalterliche Substanz mit modernen Anforderungen geschickt kombiniert, begrüßte OB Wilhelm Neuß zahlreiche Gäste.

Dazu zählten neben dem vor kurzem verstorbenen Architekten Rainer Kleebank der langjährige Leiter von Archiv und Museum, Ehrenringträger Fritz Reuter (1929-2021). Er hatte 1977 das für die Realisierung entscheidende Konzept für den Wiederaufbau und die vielfältige, nachhaltige Nutzung des alten neuen Baues vorgelegt hatte.

Ebenso anwesend waren Vertreter der Jüdischen Gemeinde Mainz und Prof. Dr. Otto Böcher, Wormser Theologe und Kunsthistoriker, einer der frühesten Mahner für eine angemessene Nutzung des 1971 abgerissenen „alten“ Baues.

Insgesamt steht der Bau steht im Kontext der seit den 1970er-Jahren erfolgten Sanierungsanstrengungen im Bereich der Judengasse unter Federführung des damaligen Stadtplaners Wolfgang Grün.

Am Freitag den 18.11.2022 (10 bis 18 Uhr) wird bei freiem Eintritt ein attraktives Programm zur Erinnerung an das 40-jährige Bestehen mit dem Schwerpunkt auf dem Jüdischen Museum geboten.

Das Programm im Einzelnen

Laufend: Fotodokumentation zum Wiederaufbau des Hauses zwischen 1968 und der Einweihung November 1982

11 und 14 Uhr: Kurzführungen von Aquilante De Filippo M.A. (Denkmalschutzbehörde) zur Baugeschichte des Raschi-Hauses im Kontext SchUM-Welterbe, evtl. mit Blick in den Garten/archäologische Grabungen

14.30 Uhr: Grußwort von OB Adolf Kessel

15 und 17 Uhr: Kurzvorträge von Dr. Gerold Bönnen zur Geschichte des Wiederaufbaues 1968 bis 1982 (mit Fotopräsentation)

Präsentation ausgewählter Neuzugänge des Museums

Buchverkauf zu Sonderpreisen

Mitgliederbrief August 2022

Liebe Mitglieder des Altertumsvereins,

es freut uns sehr, dass es den vereinten Anstrengungen aller Beteiligten in den vergangenen Monaten gelungen ist, das Museum im Andreasstift wenigstens teilweise wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Frau Dr. Spille, die sich dabei in vielerlei Hinsicht engagierte, sowie Frau Storf-Felden, Herrn Dr. Mattes und Herrn Schalk, die mit ihr zusammen an den Eröffnungstagen die Gäste durch die Sammlungen geführt haben, gilt unser aller Dank.

Trotz Pandemie ist auch unser Exkursionsprogramm wieder angelaufen. Eine große Zahl von Anmeldungen zeigt, dass trotz aller Einschränkungen ein großes Interesse an diesen Veranstaltungen besteht.

In unserem heutigen Rundbrief möchten wir Sie alle über unser Veranstaltungsprogramm im Winterhalbjahr 2022/23 informieren:

Schon jetzt laden wir Sie alle zu unserer Vortragsreihe ein. Ihren Schwerpunkt bildet in diesem Jahr die Erinnerung an zwei wichtige Ereignisse, die Geburt Kaiser Friedrich Barbarossas (ca. 1122-1190) und die Revolution von 1848, die Europa vor 175 Jahren neu gestaltete.

Freitag, 26.08.2022: Dr. Gerold Bönnen, Worms                                                             

Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine „kaiserliche Stadt“?

Aus Anlass des 900. Geburtsjahres Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1122-1190) wirft der Vortrag einen Blick auf die überaus vielfältigen Beziehungen des Kaisers zur Bischofsstadt Worms, deren Oberhirten, Geistliche, Juden und Bürger in besonderem Maße von der Förderung durch den Staufer profitiert haben. Es stellt sich dabei die Frage, welchen Anteil das herrscherliche Handeln am erheblichen urbanen Aufschwung der blühenden Stadt am Rhein hatte. Vor allem das im Stadtarchiv verwahrte Diplom für die Wormser von 1184 wird dabei ausführlich zu würdigen sein, bevor es im Herbst als Leihgabe einer großen Barbarossa-Ausstellung nach Münster ausgeliehen wird.

Donnerstag, 15.09.2022: Prof. Dr. Matthias Untermann, Heidelberg

Neueste Befunde zur Erbauung des Wormser Doms

Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Tagung „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“

Freitag, 02.12.2022: Dr. Petra Marx, Münster

Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft – eine Ausstellung zum 900. Geburtstag des Stauferkaisers in Cappenberg und Münster

Anlässlich des 900. Geburtstages des berühmten Stauferkaisers Friedrich I. Barbarossa (1122–1190) zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die große internationale Sonderausstellung „Barbarossa. Die Kunst der Herrschaft“. Die schillernde Figur des Kaisers „Rotbart“, der als schwäbischer Herzogssohn und seit 1155 als Kaiser die Geschicke Europas mit lenkte, steht im Zentrum der Schau, die sich auf zwei Standorte verteilt: das Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster und Schloss Cappenberg bei Selm, Kreis Unna. Dr. Petra Marx, die Kuratorin des mit 120 Kunstwerken bestückten Ausstellungsteils in Münster, gibt Einblicke in die Konzeption und zu den kostbaren Leihgaben des einzigartigen Projekts, die unter anderem aus Paris, London und Kopenhagen nach Münster reisen.

Freitag, 27.01.2023: Dr. Carolin Katzer, Mainz

„Intoleranz und Religions-Einschränkung“? Katholiken, Lutheraner und Reformierte in Worms im 18. Jahrhundert

Wie gestalteten die Gläubigen im mehrkonfessionellen Worms ihr Zusammenleben? Gab es dort noch im 18. Jahrhundert konfessionelle Konflikte und wie wurden diese ausgetragen? Der Vortrag beleuchtet diese Fragen und betrachtet konkret das Zusammenspiel von Konfession, Politik und Alltagspraxis im frühneuzeitlichen Worms. Damit wird ein Einblick in die mehrkonfessionelle Koexistenz, aber auch in die konfessionellen Konflikte und deren Bewältigung im Worms des 18. Jahrhunderts gewährt.

Freitag, 24.02.2023: Dr. Daniel Nagel, Worms

Verlauf, Ergebnisse und Folgen der Revolution von 1848/49

Die Revolution von 1848/49 ist eines der zentralen Ereignisse der deutschen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Im kollektiven Gedächtnis ist vor allem das Scheitern der Gründung eines deutschen Nationalstaats geblieben – die Folge der Ablehnung der Paulskirchenverfassung durch den preußischen König Friedrich Wilhelm IV.

So bedeutsam dieses Ereignis auch war, die Auswirkungen der Revolution waren umfassender: Die Entstehung einer nationalen Öffentlichkeit und der Grundlagen eines Parteiensystems zählen ebenso dazu wie die Abschaffung der Reste des Feudalwesens, das im ländlichen Bereich die zentrale Errungenschaft der Revolution darstellte.

Der Vortrag beabsichtigt, Verlauf und Ergebnisse der Revolution in Deutschland unter Einbeziehung der regionalen und lokalen Ereignisse zu schildern. Besondere Beachtung sollen dabei die langfristigen Folgen finden – von der Bismarckschen Reichsgründung als Gegenentwurf zu 1848/49 bis zu den Grundrechten des Grundgesetzes.

Freitag, 17.03.2023: Dr. Burkard Keilmann, Worms

Pulverdampf an der Pfarrhaustreppe. Deutschkatholiken im Vorfeld der Revolution von 1848 in Worms und im südlichen Rheinhessen

Aus der Opposition zu einer Massenwallfahrt zum Heiligen Rock in Trier entwickelte sich seit 1844 die deutschkatholische Bewegung, die Papsttum und Amtskirche als Unterdrücker der Freiheit bekämpfte. Gerade in unserer Region verursachte sie erhebliche religiöse, soziale und politische Spannungen. Viele ihrer Anhänger gehörten wenig später zu den führenden Persönlichkeiten der Revolution von 1848. Der Vortrag geht der Entstehung dieser Bewegung nach und untersucht die Frage, welche Ideen ihre Protagonisten mit den Forderungen der Revolution von 1848 verbanden.

Freitag, 21.04.2023: Mitgliederversammlung des Altertumsvereins, anschließend Dr. Gerold Bönnen, Worms

Neues aus dem Stadtarchiv

Alle Veranstaltungen beginnen um 19 Uhr im Liebfrauensaal des Wormser Kultur- und Tagungszentrums. Bitte beachten Sie die am Veranstaltungstag gültigen Corona-Regeln. Sollte wegen der Pandemie eine Präsenzveranstaltung nicht möglich sein, werden wir Sie rechtzeitig über Alternativen informieren.

Auch unsere Stadtrundgänge werden wir im Oktober 2022 wieder aufnehmen:

Der Wiederaufbau der Wormser Innenstadt nach den Kriegszerstörungen 1945 musste schnell vonstattengehen. Jetzt sind diese Gebäude etwa 70 Jahre alt. Welche stadtplanerischen Gedanken und architektonischen Vorgaben lagen zugrunde? Wie beurteilen wir heute diese Gebäude? Anhand ausgewählter Beispiele wird bei diesem Rundgang die Wormser Architektur im 1. Jahrzehnt nach dem Kriegsende vorgestellt.

Leitung: Dr. Irene Spille

Treffpunkt: Weckerlingplatz

Termine: Donnerstag, 6. Oktober 2022, 17 Uhr und Samstag, 15. Oktober 2022, 10 Uhr

Die Ringanlage zwischen Andreastor und Luginsland wird neu gestaltet. Das öffentliche Interesse an dieser Maßnahme ist enorm. Nachdem im Frühjahr bei den Stadtrundgängen nicht alle Interessierten berücksichtigt werden konnten und die Arbeiten jetzt weiter fortgeschritten sind, wird dieser Rundgang jetzt nochmals angeboten.

Leitung: Aquilante de Filippo

Treffpunkt: Andreastor

Termine: Samstag, 8. Oktober 2022, 10 Uhr und Donnerstag, 13. Oktober 2022, 17 Uhr

Wegen begrenzter Teilnehmerzahl ist für die Veranstaltungen eine vorherige Anmeldung unbedingt erforderlich, per Mail auf info@altertumsverein-worms.de oder telefonisch bei Spille, 06241 46950. Anmeldebeginn ist ab Dienstag, 20. September 2022.

Auch auf die wissenschaftliche Tagung zum Thema „900 Jahre Wormser Konkordat 1122-2022“, die in der Zeit vom 14. bis zum 16. September 2022 im Wormser Tagungszentrum stattfindet möchten wir Sie noch einmal hinweisen. Der Eintritt ist frei, eine verbindliche Anmeldung per Mail bis zum 24. August unter stadtarchiv@worms.de ist erforderlich. Nähere Informationen finden Sie unter www.stadtarchiv-worms.de.

In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie alle ganz herzlich.

Bleiben Sie gesund!

Ihr / Euer

Urkundenpräsentation und Vortrag am 26.08.2022: Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘?

Aus Anlass des 900. Geburtsjahres Kaiser Friedrichs I. Barbarossa (1122-1190) und der bevorstehenden Ausleihe der Originalurkunde des Herrschers für die Bürger der Stadt Worms vom Jahre 1184 bietet das Stadtarchiv Worms am 26.8. die Chance auf einen unmittelbaren Blick auf das so bedeutende Pergament mit der kaiserlichen Goldbulle.

Die Urkunde Friedrich Barbarossas für die Bürger von Worms aus dem Jahr 1184.

Im Laufe des Tages besteht bei freiem Eintritt in das Jüdische Museum Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6) in den regulären Öffnungszeiten (10 bis 12.30, 13.30 bis 17 Uhr) die Möglichkeit, dem sonst im klimatisierten Magazin verwahrten Original ganz nahe zu kommen. Der Archivleiter Dr. Gerold Bönnen bietet um 14 und 16 Uhr vor Ort jeweils eine Präsentation zu den bemerkenswerten Details der Urkunde an, um so Form und Inhalt des Originals besser verstehbar zu machen.

Abends um 19 Uhr wird unter dem Titel „Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘?“ ein gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms im Tagungszentrum Das Wormser (Rathenaustr., Liebfrauensaal) angebotener Vortrag einen Blick auf die überaus vielfältigen Beziehungen des Kaisers zur Bischofsstadt Worms richten. Deren Oberhirten, Geistliche, Juden und die entstehenden Bürgergemeinde haben im 12. Jahrhundert in ganz besonderem Maße von der Förderung durch den Staufer profitiert. Der Eintritt ist frei.

Es stellt sich dabei die Frage, welchen Anteil das herrscherliche Handeln am erheblichen urbanen Aufschwung der blühenden Stadt am Rhein hatte. Vor allem das erwähnte, im Stadtarchiv verwahrte Diplom für die Wormser von 1184 mit der Gewährung beachtlicher bürgerlicher Rechte wird dabei ausführlich zu würdigen sein, bevor es im Herbst als Leihgabe einer großen Barbarossa-Ausstellung nach Münster ausgeliehen wird.

Neue Publikation zu den Kämmerern von Worms bietet reiche Erkenntnisse

Der Mainzer Historiker Dr. Franz Stephan Pelgen, ein hervorragender Kenner der adligen Kultur der Region, hat zusammen mit Jana Bisová (Mähren) als Ergebnis jahrelanger Recherchen zur Geschichte der bedeutenden Adelsfamilie der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg jetzt eine umfangreiche, exzellent bebilderte Publikation vorgelegt.

Mitglieder des Altertumsvereins können die Publikation ab 15. Juli zum Sonderpreis von 29 Euro im Jüdischen Museum/Raschi-Haus erwerben.

Besonders wertvoll sind die neu aus den Quellen gearbeiteten Stammtafeln; viele noch nie gezeigte Schätze aus zum Teil privatem Besitz können in dem mehr als 230 Seiten umfassenden, aufwendig gestalteten Band erstmals vorgestellt und in den Kontext der spannenden Familiengeschichte vor allem der frühen Neuzeit eingeordnet werden. Darunter befinden sich glanzvolle Abzeichen der besonderen Familienwürde, Portraits und anderes, eingebettet in die spannende Geschichte der 1653 in den Reichsfreiherrenstand erhobenen Familie.

Das Stadtarchiv Worms verwahrt in seinen Beständen umfangreiches, bis in das 13. Jahrhundert zurückreichendes Archivmaterial zu Familie und Herrschaft Dalberg, darunter zahlreiche Urkunden, Aktenbände, Karten und Pläne von überregionaler Bedeutung. Auch aus diesem Grund hat das Archiv (finanziell unterstützt vom Wormser Altertumsverein) den Band in der Reihe der Wormsgau-Beihefte herausgegeben. Die Gestaltung und hochwertige buchtechnische Umsetzung lag in den bewährten Händen der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms.

Franz Stephan Pelgen/Jana Bisová: Die einzigartige Würde der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg als Erste Erbritter des Heiligen Römischen Reiches und ihre sichtbaren Abzeichen, 232 Seiten mit ca. 126 Abbildungen und Stammtafeln, Worms 2022 – Verlag Stadtarchiv Worms (Der Wormsgau, Beiheft 43) 49,- € (ISBN 978-3-9806754-0-6)

Dr. Josef Mattes neues Ehrenmitglied des Altertumsvereins

Fast 16 Jahre lang – vom 1. Januar 2005 bis zum Herbst 2020 – war Dr. Josef Mattes Vorsitzender des Wormser Altertumsvereins.

In dieser Zeit hat er Herausragendes für den Verein geleistet:

Dr. Josef Mattes (Mitte) mit Dr. Burkard Keilmann (1. Vorsitzender) und Dr. Irene Spille (2. Vorsitzende)

Mit hohem persönlichen Einsatz nahm er die alltäglichen Aufgaben des Vorsitzenden wahr, plante ungezählte Exkursionen, organisierte Vorträge und Präsentationen und leitete die Diskussion in den Vorstandssitzungen. 

Ein ganz persönliches Anliegen ist ihm der Einsatz des Vereins für das große jüdische Erbe unserer Stadt. Mit seinem unermüdlichen Engagement für den Wormser Heiligen Sand, dessen Pflege und die Dokumentation seiner Gräber hat Herr Dr. Mattes wesentlich zur Bewerbung der SchUM-Städte um Anerkennung als Welterbe der UNESCO beigetragen.

Als Bauherr trug er für den Altertumsverein in den letzten Jahren die Verantwortung für die Wiederherstellung der beiden verlorenen Flügel des Kreuzgangs im Andreasstift, deren Vollendung wir im letzten Jahr feiern konnten.

Ohne diesen Einsatz wäre auch die große Landesausstellung im Luthergedenkjahr 2021 im Wormser Museum nicht möglich gewesen.

Die Mainzer Landesregierung und die Stadt Worms haben diese Leistungen bei verschiedenen Anlässen bereits ausdrücklich anerkannt. Auch der Wormser Altertumsverein dankte Herrn Dr. Mattes nun durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft für sein langes, vorbildliches Engagement

Mitgliederbrief April 2022

Liebe Mitglieder des Altertumsvereins,

in den letzten Wochen haben wir wie angekündigt bei gutem Wetter unsere historischen Stadtrundgänge wieder aufgenommen. Sie waren alle innerhalb weniger Stunden ausgebucht. Ein ganz herzlicher Dank geht an Frau Dr. Spille, die nicht nur alles mit größter Sorgfalt organisiert, sondern auch noch einen eigenen Rundgang (Wormser Brunnen) geleitet hat. Auch bei den Leitern der übrigen Rundgänge, Herrn Prof. Dr. Werner (Mainzer Straße), Frau Lunemann und Herrn De Filippo (Stadtmauer am Willy-Brandt-Ring) möchten wir uns ganz herzlich für ihr Engagement bedanken.

In den nächsten Wochen und Monaten sind einige Ereignisse geplant, über die wir Sie gerne informieren möchten:

Wiedereröffnung des Museums im Andreasstift am 30. April 2022

Ab Samstag, den 30. April 2022, ist die Dauerausstellung im Museum im Andreasstift wieder geöffnet. Der Altertumsverein hat lange Zeit darauf hingearbeitet und freut sich sehr, dass das von ihm der Stadt Worms übereignete Museum nach drei Jahren endlich – wenigstens teilweise – wieder für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Stadt und Altertumsverein werden dieses Ereignis am Eröffnungswochenende gebührend feiern. Wie die Stadtverwaltung mitteilt, können alle Interessierten das Museum am Samstag/Sonntag, 30.04./01.05 in der Zeit von 11 Uhr bis 17 Uhr bei freiem Eintritt besuchen.
Zu sehen ist der neu gestaltete Kreuzgang, der jetzt das Stadtmodell beherbergt. Das Stadtmodell präsentiert das Erscheinungsbild der Stadt an der Wende zur Neuzeit vor der großen Zerstörung von 1689 und bietet für alle, die unsere Stadt besuchen, eine wichtige Orientierungshilfe.
Im Kreuzgang finden die Besucherinnen und Besucher künftig auch Informationen zu den Themen der Dauerausstellung des Andreasstifts und zur Geschichte des Museums. Im ersten Obergeschoss ist die prähistorische und die römische Abteilung wieder geöffnet.

Aus Anlass der Wiedereröffnung lädt der Altertumsverein zu thematischen Führungen ein:

Samstag, 30.04.2022:

11:30 Uhr bis 12 Uhr: Mittelalterliche Grabsteine im Kreuzgang (Herr Schalk)
12:30 Uhr bis 13 Uhr: Stadtmodell (Frau Storf-Felden)
14 Uhr bis 14:30 Uhr: Abteilung Vor- und Frühgeschichte (Frau Dr. Spille)
15 Uhr bis 16 Uhr: Römische Grabsteine im Kreuzgang und Römische Abteilung (Herr Dr. Mattes)

Sonntag, 01.05.2022:

11 Uhr bis 12 Uhr: Römische Grabsteine im Kreuzgang und Römische Abteilung (Herr Dr. Mattes)
12:30 Uhr bis 13 Uhr: Abteilung Vor- und Frühgeschichte (Frau Dr. Spille)
13:30 Uhr bis 14 Uhr: Mittelalterliche Grabsteine im Kreuzgang (Herr Schalk)
15 Uhr bis 15:30 Uhr: Stadtmodell (Frau Storf-Felden)

Frau Dr. Spille, Frau Storf-Felden, Herrn Dr. Mattes und Herrn Schalk danke ich ganz herzlich für ihr Engagement.

Da die Teilnehmerzahl bei diesen Führungen begrenzt ist, bitten wir dringend, sich rechtzeitig im Online-Ticketshop des Museums, telefonisch unter 06241/853-4101, -4102 oder per Mail an tickets-andreasstift@worms.de anzumelden.

Alle Besucherinnen und Besucher werden gebeten, sich kurzfristig auf der Homepage über die dann geltenden Coronaregeln zu informieren.

Mitgliederversammlung des Altertumsvereins am 6. Mai 2022

Alle Mitglieder des Altertumsvereins sind für Freitag, den 6. Mai 2022, um 19 Uhr zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die wieder in der Aula des Rudi-Stephan-Gymnasiums, Von-Steuben-Straße 31, stattfinden wird. Unserem Mitglied, Herrn OStD Dr. Wallenborn, gilt ein ganz herzlicher Dank für seine Gastfreundschaft.

Tagesordnung:

1. Bericht des Vorsitzenden über die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr, 2. Bericht des Schatzmeisters, 3. Bericht der Rechnungsprüfer, 4. Entlastung des Schatzmeisters, 5. Neuwahl von zwei Rechnungsprüfern, 6. Entlastung des Gesamtvorstandes, 7. Ehrung von Mitgliedern, 8. Anträge von Mitgliedern

Anträge an die Mitgliederversammlung sind schriftlich bis zum Freitag, den 29. April 2022, an info@altertumsverein-worms.de zu richten.

Das Exkursionsprogramm

Samstag, 21. Mai 2022 – Kloster Eberbach und Niederwalddenkmal

Die Zisterzienserabtei Eberbach im Rheingau ist eines der herausragenden Zeugnisse der monastischen Kultur des Mittelalters. Aufgrund seiner Lage, der wirtschaftlichen Kraft (u.a. im Weinbau) und des reichen baulichen Erbes aus Jahrhunderten zählt das Kloster zu den bedeutendsten europäischen Abteianlagen.

Das 1883 eingeweihte Niederwalddenkmal oberhalb Rüdesheim/Rhein zählt zu den größten der im Gefolge der Reichsgründung von 1871 im Deutschen Reich vielfach errichteten monumentalen Nationaldenkmälern – mit spektakulärem Blick über den Rhein und in landschaftlich exponiert schöner Lage.

Leitung: Dr. Gerold Bönnen
Abfahrt 9.30 Uhr Stadion, 9.35 Uhr Hagenstraße
Rückkehr nach Worms bis 19 Uhr
Preis: 45 € (Busreise, Eintritte, Führungen)

Samstag, 11. Juni 2022 – Neuzeitliche Industrie und alte Römer

Die Fahrt ins Saarland bietet ein Kontrastprogramm. Die Völklinger Hütte ist ein herausragendes Zeugnis der Eisenindustrie, hier der Roheisenerzeugung, die den wirtschaftlichen Schwerpunkt der Region darstellte. Sie wurde als erstes Industriedenkmal dieser Epoche in die UNESCO – Welterbeliste aufgenommen, weil sie weltweit das einzige, vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung ist. Bei Homburg liegt Schwarzenacker, das in römischer Zeit überregionale Bedeutung als Handels- und Verwaltungszentrum wie auch als Etappenstadt hatte. Zu Ende des 3. Jh. wurde es von den Alamannen zerstört, doch es wurde soweit wiederhergestellt, dass man im Freilichtmuseum das römische Leben nachvollziehen kann.

Leitung: Dr. Irene Spille
Abfahrt 7.30 Uhr Stadionparkplatz, 7.35 Uhr Hagenstraße
Rückkehr ca. 19 Uhr
Preis:  59.- € (Busfahrt, Eintrittsgelder und Führungen)

Samstag, 2. Juli 2022 – Landesausstellung in Trier: Der Untergang des römischen Reiches

In der neuen großen Landesausstellung in Trier steht die Spätzeit des römischen Reiches, also das 4. und 5. Jahrhundert, im Blickpunkt. Wir besuchen zwei Museen, das Landesmuseum und das Diözesanmuseum und erfahren viel über die glanzvollste Zeit Triers ab Kaiser Konstantin, über Ursachen des Niedergangs ab dem 4. Jh. und über das frühe Christentum.

Nach der Mittagspause stehen drei Möglichkeiten zur Wahl. Wer möchte, kann in Eigenregie im Museum Simeonstift eine Ausstellung über den Untergang des römischen Reiches in der Darstellung der Bildenden Kunst besuchen oder um 15.00 Uhr an einem von Herrn Mattes geführten Innenstadtrundgang teilnehmen oder sich auf eigene Faust das vielfältige Trier erschließen. Um 17.00 Uhr ist Abfahrt nach Worms ab Porta Nigra.

Leitung: Dr. Josef Mattes
Abfahrt ab Stadion 7.15 Uhr, ab Hagenstraße 7.20 Uhr
Rückkehr in Worms ca. 19.00 Uhr
Preis: 50 € (Busfahrt, Eintritt in das Landesmuseum Trier und Diözesanmuseum, Führungen in beiden Museen)

Freitag, 2. September – Montag, 5. September 2022 – Mehrtagesfahrt nach Brabant und Flandern: Löwen, Gent und Brügge

Auf der Anreise besuchen wir in Brabant die Stadt Leuven/Löwen, die berühmt ist wegen ihrer Katholischen Universität, an der Erasmus von Rotterdam lehrte. Das spätgotische Rathaus ist einer der schönsten Profanbauten Europas.

Gent, in dessen Stadtzentrum unser Hotel liegt, gelangte im 14. Jahrhundert wie ganz Flandern an das Herzogtum Burgund. Gent und Brügge entwickelten sich zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert zu den reichsten Handelsstädten der damaligen Welt, vor allem aufgrund des Wollhandels mit England und der Tuchfabrikation.

Die wohlhabenden Bürgerschaften beider Städte gaben Kunstwerke bei den renommiertesten Künstlern wie den Brüdern van Eyck oder Hans Memling in Auftrag. Das Stadtmuseum in Gent erreichen wir per Schiff und besuchen auch den „Genter Altar“. In Brügge besichtigen wir den Stadtpalast der Kaufmannsfamilie van Gruuthuse und den Beginenhof, der von dem malerischen „Minnewater“ umflossen wird. In der Liebfrauenkirche befinden sich die von flämischen Künstlern geschaffenen Grabmäler Karls des Kühnen und Marias von Burgund, seiner Tochter und Ehefrau Kaiser Maximilians.    

Leitung: Jutta Kling
Abfahrt: Freitag, 2. September 2022, 7.00 Uhr ab Stadion, 7.05 ab Hagenstraße
Rückkehr: Montag, 5. September 2022, abends
Preis: 480,- € im DZ, 540,- € im EZ (Busfahrt, Übernachtung, Halbpension, Eintritte, Führungen)

Bei allen Bus-Exkursionen bitten wir nach der Teilnahmebestätigung um Überweisung der Teilnahmegebühr rechtzeitig vor Antritt der Fahrt auf eines unserer Konten

Rheinhessen Sparkasse IBAN DE77 5535 0010 0000 0162 05 oder
Volksbank Alzey-Worms IBAN DE71 5509 1200 0001 9149 01.

Anmeldungen erbitten wir für alle Bus-Exkursionen ab Montag, 9. Mai 2022 per Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950)

Zusätzlich zu diesen Exkursionen laden wir noch zu zwei Fahrrad-Exkursionen unter der Leitung von Herrn Dr. Bönnen und Herrn Dr. Nagel ein:

Sa 16.07. Eisbachtal (Treffpunkt 11 Uhr Stadion), Fahrt über Heppenheim und Offstein nach Colgenstein, Mühlheim und Albsheim, Einkehr in Bockenheim/Weinstr., Rückfahrt über Hohen-Sülzen und Pfeddersheim (ca. 40 km, überwiegend auf flachen Radwegen – Rückfahrt per Bahn ab Bockenheim möglich, Kosten 15 Euro, bei Antritt in bar zu zahlen)

Sa 03.09. Altrhein (Treffpunkt Rheindürkheim/Rheinufer 11 Uhr), Fahrt über Ibersheim und Hamm nach Gimbsheim (Führung), weiter über Alsheim mit Einkehr (von dort Bahnfahrt zurück möglich), zurück über Mettenheim, Osthofen (ca. 45 km, überwiegend auf flachen Radwegen Kosten 15 Euro, bei Antritt in bar zu zahlen)

Nähere Informationen auch zu den Anmeldemöglichkeiten folgen rechtzeitig vor Fahrtbeginn

Bitte beachten Sie bei allen Veranstaltungen des Vereins die zum Veranstaltungstermin gültigen Corona-Vorschriften. Wir gehen davon aus, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die entsprechenden Impfungen verfügen.

Wie immer erfolgt die Teilnahme an unseren Exkursionen versicherungsrechtlich auf eigene Gefahr.
Zur Vermeidung von Stornokosten muss bei der Mehrtagesfahrt ein eventueller Reiserücktritt sechs Wochen vor Fahrtbeginn erfolgen.

Weitere Hinweise

Anfang 2022 ist erschienen der Sammelband Kontinuität – Zerstörung – Authentizität? Die Wiedergewinnung des Synagogenbezirks in Worms 1945–1961, hg. v. d. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz u. d. Stadtarchiv Worms aus Anlass des 60. Jahrestags der Wiedereinweihung der Wormser Synagoge, Schriftleitung: Gerold Bönnen, Nadine Hoffmann, Worms 2022 (Wernersche Verlagsgesellschaft Worms – ISBN 978-3-88462-409-8), 226 S., 29 €.

Näheres dazu findet sich weiter unten auf dieser Seite.

Am 26. August 2022 ist tagsüber im Raschi-Haus/Stadtarchiv eine Präsentation der Urkunde Kaiser Friedrichs I. Barbarossa für die Wormser Bürger (mit Goldbulle) vom Januar 1184 geplant; um 19 Uhr hält Archivleiter Dr. Gerold Bönnen dazu im Tagungszentrum in Kooperation mit dem Altertumsverein einen Vortrag bei freiem Eintritt über ‘Friedrich I. Barbarossa und Worms – eine ‚kaiserliche Stadt‘? Anlass ist der Ende 2022 bevorstehende 900. Geburtstag des gerade für Worms so überaus wichtigen Herrschers und die Ausleihe des Originals für eine große Barbarossa-Ausstellung im Landesmuseum Münster ab Oktober 2022.

Vom 14. bis 16. September 2022 veranstaltet das Stadtarchiv in Kooperation mit dem Wormser Altertumsverein im Tagungszentrum (Wormser) die Wissenschaftliche Tagung „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“. Näheres dazu findet sich weiter unten auf dieser Seite.

In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen grüße ich Sie alle ganz herzlich.

Bleiben Sie gesund!

Ihr Burkard Keilmann

Tagung zum Wormser Konkordat – Informationen zu Programm und Anmeldung

Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext (14.–16. September 2022)

Am 23. September 2022 jährt sich mit dem sogenannten »Wormser Konkordat« ein Ereignis europäischen Ranges zum 900. Mal.

Die Stadt Worms würdigt in Kooperation mit dem Altertumsverein die dramatischen Ereignisse des frühen 12. Jahrhunderts und erinnert auch an das Geschehen in der mittelalterlichen Bischofsstadt. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beleuchten anlässlich einer wissenschaftlichen Tagung zentrale Aspekte des »Investiturstreits« und seiner Lösung in europäischer Perspektive.

Die Konferenz findet im Tagungszentrum Worms („Das Wormser“) Rathenaustraße 11, 67547 Worms statt. Der Eintritt ist frei. Eine verbindliche Anmeldung bis zum 24. August 2022 unter stadtarchiv@worms.de wird erbeten.

Das vollständige Programm der Tagung

Mittwoch, 14. September

15:00: Dr. Gerold Bönnen, Worms / Prof. Dr. Claudia Zey, Zürich – Begrüßung und Einführung

15:15-16:00: Prof. Dr. Ludger Körntgen, Mainz – Von Rom nach Worms. Kontexte und Problemstellungen der früh- und hochmittelalterlichen Papst-Kaiser-Pacta

16:30-17:15: Prof. Dr. Philippe Depreux, Hamburg – Die Amtseinsetzung der Bischöfe in Frankreich im 11.–12. Jahrhundert und die Frage nach der Bedeutung von Ritualen

17:15-18:00: Dr. Stephan Bruhn, London – Konflikt ohne Kontroverse? Beobachtungen zur Debattenkultur im englischen Investiturstreit

Donnerstag, 15. September

9:30-10:15: Prof. Dr. Gerhard Lubich, Bochum – Zu wenig, zu spät? Das Wormser Konkordat und die Königsherrschaft Heinrichs V.

10:15-11:00: Prof. Dr. Jürgen Dendorfer, Freiburg i. Br. – Am Ende aller Konflikte? Die Großen und der Weg zum Wormser Konkordat

12:15-13:00: Prof. Dr. Jochen Johrendt, Wuppertal – Der Papst als geistlicher und weltlicher Herrscher nach dem Wormser Konkordat

15:00-16:30: Aquilante De Filippo M. A., Worms – Führung im romanischen Domneubau (12. Jahrhundert)

17:00-17:45: Prof. Dr. Caspar Ehlers, Frankfurt a. M. – Die SchUM-Städte. Speyer, Worms und Mainz im Spannungsfeld von Kirche und Welt

17:45-18:30: Dr. Gerold Bönnen, Worms – Worms als ein Zentralort des Reiches

19:00: Öffentlicher Abendvortrag: Prof. Dr. Matthias Untermann, Heidelberg – Neueste Befunde zur Erbauung des Wormser Doms

Freitag, 16. September

9:30-10:15: Prof. Dr. Christof Rolker, Bamberg – Die Investitur im Kirchenrecht vor und nach dem Wormser Konkordat

10:15-11:00: Prof. Dr. Knut Görich, München – Die Wirkung des Wormser Konkordats in der Stauferzeit (12. Jahrhundert)

11:30-12:30: Schlussrunde mit allen Referentinnen und Referenten

Neuer Sammelband über Synagogenbezirk Worms erschienen

Mit der Aufnahme der SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz in die Welterbeliste hat die UNESCO im Juli 2021 die Authentizität des Synagogenbezirks in Worms durch die Wiedergewinnung als erfüllt anerkannt.

Vor diesem Hintergrund und anlässlich des 60. Jahrestages der Wiederweihe der Synagoge im Dezember 1961 präsentiert ein vom Land Rheinland-Pfalz (Generaldirektion Kulturelles Erbe, Mainz) und der Stadt Worms (Institut für Stadtgeschichte/Raschi-Haus) gemeinsam herausgegebener, in der renommierten Wernerschen Verlagsgesellschaft (Worms) erschienener Sammelband zunächst Beiträge zu grundsätzlichen Problemen von Authentizität, Rekonstruktion und Wiedergewinnung von kulturellem und materiellem Erbe.

Im zweiten Teil werden dann Fragen der Wiedergewinnung des in der NS-Zeit zerstörten Wormser Synagogenkomplexes nach 1945 samt neuen Forschungsergebnissen aus verschiedenen Disziplinen vorgestellt, die im Zuge der Erarbeitung der Antragsunterlagen für die Welterbe-Nominierung entstanden sind.

Kontinuität – Zerstörung – Authentizität ? Die Wiedergewinnung des Synagogenbezirks in Worms 1945–1961, hg. v. d. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz u. d. Stadtarchiv Worms aus Anlass des 60. Jahrestags der Wiedereinweihung der Wormser Synagoge, Schriftleitung: Gerold Bönnen, Nadine Hoffmann, Worms 2022 (Wernersche Verlagsgesellschaft Worms – ISBN 978-3-88462-409-8), 226 S., 29 €.

Geführter Rundgang zur Geschichte Rheindürkheims am 9. April

Die Ortsgeschichtliche Arbeitsgemeinschaft Rheindürkheim (OAG) lädt am Samstag, den 9. April zu einem geführten Rundgang durch die Geschichte Rheindürkheims ein. Jutta Bingenheimer, zertifizierte Gästeführerin der Stadt Worms und Kultur- und Weinbotschafterin, beginnt die Führung um 15.00 Uhr in der Donaustraße an der Jungsteinzeittafel. Treffpunkt ist gegenüber dem Corona Test-Zelt.

Der Rundgang geht entlang der Donaustraße zur Kirchstraße, wo einstmals der Kirchhof mit der zweiten Kirche stand und geht weiter zur heutigen barocken Simultankirche. Da die Rheindürkheimer schon früh zum „neuen Glauben“ übergetreten sind, gibt es dazu spannendes zu berichten.

Das barocke Rathaus mit seinem Mansarddach wird ebenso erklärt wie das Germania Denkmal, eine Besonderheit eines Kriegerdenkmals und ein kleiner Schatz Rheindürkheims. Den Abschluss der Führung bildet der Rhein: Die ehemalige Fähre und auch die verheerenden Hochwasser runden die Führung ab.

Anmeldungen werden erbeten an: Jutta Bingenheimer 06242/2638 oder an jutta@bingju.de. Nichtmitglieder zahlen für die Führung 6,- €, OAG-Mitglieder sind frei.

Mitglied Norbert Rau bei Fotowettbewerb des Landes RLP ausgezeichnet

Christine Rau bei der Reinigung eines Grabsteins auf dem Jüdischen Friedhof in Worms, Quelle: Norbert Rau (2012)

Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz hat ihre Fotoausstellung mit rheinland-pfälzischen Motiven im Treppenhaus der Landesregierung um Motive aus den Jahren 2008 bis 2021 erweitert und zu diesem Zweck einen Fotowettbewerb ausgeschrieben.

Einer der Gewinner ist unser Mitglied Norbert Rau, bestens als sehr guter Fotograf – auch für diese Homepage – bekannt. Er nahm seine Frau Christine, ebenfalls Mitglied des Altertumsvereins, als Motiv, wie die beiden Bilder zeigen.

Ab 2012 organisierte der Verein auf Anregung von Prof. Brocke jährlich unter Anleitung der Unteren Denkmalpflege und mit Genehmigung der Jüdischen Gemeinde jährliche Reinigungen von Grabsteinen des mittelalterlichen Teils des alten Jüdischen Friedhofs Worms.

Das Foto oben rechts zeigt Christine Rau bei der filigranen Arbeit mit warmem Wasser und Bürste, das Bild unten Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit dem Ehepaar Rau und dem Foto anlässlich der Eröffnung vor wenigen Tagen in Mainz.

Das Ehepaar Rau mit Ministerpräsidentin Dreyer in Mainz. Quelle: Staatskanzlei RLP/Dinges

Terminhinweise zu Stadtspaziergängen und der Mitgliederversammlung

Liebe Mitglieder, Freundinnen und Freunde des Wormser Altertumsvereins,

Wie im Dezember letzten Jahres in unserem Mitgliederbrief angekündigt, wollen wir im Frühjahr unsere historischen Stadtrundgänge wieder aufnehmen.

Zu folgenden Rundgängen möchten wir Sie ganz herzlich einladen:

„Wormser Brunnen“: Mi., 16.03.22, 16:00 Uhr, und Sa., 26.03.22, 10:30 Uhr (Leitung: Frau Dr. Spille), Treffpunkt: Siegfriedbrunnen, vor dem Haus „Zur Münze“

„Mainzer Straße“: Mi., 23.03.22, 16:00 Uhr, und Sa., 02.04.22, 10:30 Uhr (Leitung: Prof. Dr. Werner), Treffpunkt: Glaserei Wollentin, Gaustraße 9.

„Stadtmauer am Willy-Brandt-Ring“: Mi., 30.03.22, 16:00 Uhr, (Leitung: Frau Lunemann), Treffpunkt: Weckerlingplatz.

Wichtige Hinweise:

Der Stadtmauer-Rundgang findet in einem Baustellenbereich statt!
Sicheres Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit müssen vorausgesetzt werden.
Die Begehung erfolgt auf eigene Gefahr. Bei Unfällen oder Schäden haftet die Stadt Worms nicht.
Bei schlechtem Wetter oder Regen muss die Begehung kurzfristig abgesagt werden.

Die Durchführung aller Rundgänge ist abhängig von den jeweils geltenden Corona-Regeln.

Für alle Rundgänge ist eine Anmeldung erforderlich. Diese kann ab Di., 01.03.22, als Mail (info@altertumsverein-worms.de) oder telefonisch bei Frau Dr. Spille (06241/46950) erfolgen.

Wir freuen uns sehr, dass ab Samstag, 30.04.2022, das Museum im Andreasstift wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Am Eröffnungswochenende planen Mitglieder des Vereinsvorstandes Führungen zu einzelnen Abteilungen des Museums. Über Details wird die Stadtverwaltung demnächst informieren. Bitte beachten Sie dazu auch die Homepage des Altertumsvereins.

Schon jetzt möchten wir Sie darauf hinweisen, dass unsere jährliche Mitgliederversammlung am Freitag, den 6. Mai 2022, um 19 Uhr in der Aula des Rudi-Stephan-Gymnasiums, Von-Steuben-Straße 31, stattfinden wird. Unserem Mitglied, Herrn OStD Dr. Wallenborn, gilt ein ganz herzlicher Dank für seine Gastfreundschaft.

Alle Mitglieder sind ganz herzlich eingeladen.

Die Planungen für unser Exkursionsprogramm im Sommer laufen wie im letzten Rundbrief angekündigt weiter. Über die Anmeldetermine  werden wir Sie rechtzeitig informieren.

Ihnen allen ganz herzliche Grüße

Ihr Burkard Keilmann

900 Jahre Wormser Konkordat

Am 23. September 2022 jährt sich mit dem „Wormser Konkordat“ ein Ereignis europäischen Ranges zum 900. Mal.

Planungen, Termine, Überlegungen

Die Stadt Worms und verschiedene Vereinigungen und Organisationen, darunter natürlich auch die Kirchen, werden 2022 die dramatischen Ereignisse des frühen 12. Jahrhunderts in ganz unterschiedlicher Weise würdigen und an das Geschehen in der mittelalterlichen Bischofsstadt erinnern.

Mit dem Abschluss des Vertrages durch den Austausch zweier Urkunden zwischen dem römisch-deutschen Herrscher Heinrich V. und den Legaten des Papstes in einem der Zentralorte des mittelalterlichen Reiches fand ein seit Jahrzehnten aufwühlender Konflikt eine Lösung – mit nachhaltigen Folgen für das Verhältnis von Königs- und Reichsherrschaft (also politischer Macht) zum einen und der Stellung der Kirche unter dem verstärkt betonten päpstlichen Primat andererseits. Der Konflikt ging im Grunde weit über die Frage nach dem Recht auf die Einsetzung der Bischöfe hinaus. Diese waren ja neben ihrer Rolle als Geistliche vor allem unverzichtbare Stützen und Berater der im hauptstadtlosen Reich regierenden Könige bzw. Kaiser – zentrale „Säulen der Macht“.

Thronsiegel Kaiser Heinrichs V. an einer Urkunde für die Bürger von Worms 1112, Quelle: Stefan Blume

Seitens der Stadt sind in die Vorbereitungen das Institut für Stadtgeschichte / Stadtarchiv und das Museum der Stadt im Andreasstift einbezogen. Im Mittelpunkt der Planungen des Archivs, das die Termine zum Jahrestag sammelt, steht die Vorbereitung und Durchführung einer Wissenschaftlichen Tagung vom 14. bis 16. September 2022 mit dem Namen „Das Wormser Konkordat von 1122 im europäischen Kontext“. Diese wird von der Stadt Worms in Kooperation mit dem Wormser Altertumsverein organisiert. Der Veranstaltungsort ist das WORMSER Tagungszentrum. Renommierte Historikerinnen und Historiker haben bereits ihr Kommen zugesagt und werden die Zeit des sogenannten ‚Investiturstreits‘ fundiert beleuchten, ein anschließender Sammelband ist geplant.

Die Domgemeinde St. Peter plant u.a. einen Festgottesdienst mit dem päpstlichen Nuntius in Deutschland am 25. September; weitere Veranstaltungen, darunter eine Vortragsreihe der Ev. Erwachsenenbildung im Juni, werden die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Das Museum der Stadt Worms im Andreasstift zeigt anlässlich des Jubiläums eine Ausstellung mit dem Titel „Spiel um die Macht. Von Canossa nach Worms“. Vom 24. September bis 30. Dezember wird die Geschichte des Investiturstreits präsentiert – modern und spielerisch. Die Hintergründe, der Gang nach Canossa und die teils blutigen Auseinandersetzungen werden in Form einer Graphic Novel im Stil von „Banksy“ anschaulich vermittelt. Wer möchte, kann sich mit einem „Escape Spiel“ fürs eigene Handy durch die Ausstellung navigieren. Geschichte soll einmal anders erlebbar werden, passend auch für jüngere Zielgruppen und Familien. Klassische Exponate und ein museumspädagogisches Begleitprogramm runden das Angebot ab.

Der Wormsgau 37, 2021 ist erschienen

Auch im schwierigen und herausfordernden Jahr 2021 kann die Stadt Worms (Institut für Stadtgeschichte) gemeinsam mit dem Altertumsverein Worms e.V. einen neuen, reichhaltigen und thematisch vielfältigen Band der seit 1926 erscheinenden Zeitschrift „Der Wormsgau“ vorlegen.

Er kann von den Mitgliedern des Vereins ab dem 04.01.2022 im Raschi-Haus (Jüdisches Museum) zu dessen Öffnungszeiten abgeholt oder dort bzw. im Buchhandel erworben werden.

Auf knapp 180 Seiten bietet der durch das Stadtarchiv redaktionell betreute Jahresband, gestalterisch wie seit Jahren in den bewährten Händen der Wernerschen Verlagsgesellschaft Worms. Er enthält sieben zum Teil sehr ausführliche Aufsätze, dazu eine Buchbesprechung, den Vereinsbericht und einen Nachruf auf den im September verstorbenen Stadtarchivar und Ehrenvorsitzenden Dr. Fritz Reuter.

Im Detail enthält der neue Wormsgau reich bebilderte Aufsätze zu Themen der Kunst- und Architekturgeschichte. Dazu zählt eine Würdigung der Architektur in Mainzer Str./Liebfrauenring für die Zeit ca. 1870 bis 1914, ein Blick auf die erfolgreiche UNESCO-Welterbe-Nominierung und ein ausführlicher Rückblick auf die Arbeiten am Andreasstift seit 2009 bis zur Sanierung 2021.

Der Band enthält weiterhin einen Beitrag über einen bislang unbekannten Medaillen-Bestand aus dem stadtgeschichtlichen Museum, einen Beitrag zur schon in den 1920er Jahren globalisierten Modeindustrie anhand von Quellen zu den Wormser Lederwerken Heyl-Liebenau sowie eine neu erarbeitete Karte des Judenviertels zum Jahre 1760.

Der Dank der Herausgeber gilt Dr. Ferdinand Werner und allen Autorinnen und Autoren gleichermaßen!

Inhaltsverzeichnis Der Wormsgau 37, 2021

  • Elmar Worgull, Der Frankenthaler Lettner. Einblicke in die Baugeschichte eines singulären mittelalterlichen Baudenkmals unserer Region
  • Jürgen Hamm, Das Museum Andreasstift – Wiederaufbau der verlorenen Kreuzgangflügel und Modernisierung des Erdgeschosses. Planungen und Baugeschichten aus den Jahren zwischen 2009 und 2021
  • Stefan Andreas Moebus, Spottmedaillen – Propaganda gegen Papst und Kirche. Numismatischer Bestand im Museum Andreasstift
  • Gerold Bönnen/Heribert Feldhaus/Marzena Kessler, Eine neue Karte des Wormser Judenviertels zum Jahre 1760
  • Ferdinand Werner, Zwischen Fabrikschloten und Weingärten: Die Mainzer Strasse und der Liebfrauenring
  • Rosita Nenno, Ludwig Freiherr von Heyl sen. in einem globalisierten Markt zwischen Industrie und Mode zu Ende der 1920er Jahre
  • Nadine Hoffmann, UNESCO-Welterbe SchUM-Stätten Speyer, Worms und Mainz: Rückblick und Ausblick
  • Rezension, Bericht des Altertumsvereins Worms e.V. 2020/21, Nachruf Dr. Fritz Reuter